HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

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Seriöse Algenzucht ?

RendetenIn der letzten Stadtverordnetenversammlung argumentierte der Fraktionsvorsitzende Stefan Gerlach (SPD) gegen eine Reduzierung der Bauleitplanung in der Ostpreußenkaserne auf die realischtisch verwertbaren Flächen:  Es würden zwei seriöse Unternehmen warten , die 1 Mio. Euro für die Grundstücke zahlen wollen.

Was die SPD "seriös" nennt

Mit den seriösen Unternehmen meinte Gerlach das Projekt Algenzucht und das Projekt Panzerverschrottung.
Dazu erklärte ich in der Sitzung:

Zu der Panzerverschrottung kann ich nichts sagen, aber zu der Algenzucht. Die beiden Firmenvertreter, die sich am 3.12.2013 im Haupt- und Finanzausschuss vorgestellt haben, vertraten die "Ökologische Projekte AG" (ÖPAG) und die etg-Projekte. An den beiden angegebenen Adressen dieser Firmen existiert keine Büros dieser Firmen. Diese Firmen sind Scheinfirmen in einem Netzwerkes der Schumann & Schumann GmbH in Potsdam, bei der auf dem Schreibtisch von Herrn Schumann alle Firmen zusammen laufen.
Herr Schumann hat im Januar 2013 gegenüber den Mitabeitern seine Zahlungsunfähigkeit erklärt. Zwei Mitarbeiter haben sofort gekündigt. Eine andere Firma in dem Netzwerk hat bereits Insolvenz angemeldet.

Das im Sommer 2012 von der ÖPAG groß angekündigte Bauprojekt zur Indoor-Algenzucht in einer alten Gärtnerei in Bassum ist aufgegeben worden, es fehlte das Geld. Ziel des Unternehmens ist es, von gutgäubigen Kapitalanlegern ungesicherte Finanzprodukte des grauen Kapitalmarktes zu verkaufen und Fördermittel zu bekommen.
Diese nur beispielhaft genannten Fakten sind nachweisbar und wurden bereits hier im Homberger Hingucker veröffentlicht. Solche Firmen nennt Gerlach "seriös".
Wenn das seriös sein soll, wie sieht es dann mit dem Angebot zur Panzerverschrottung aus?

Diese Erklärung gab die HNA falsch in ihrer Druckausgabe wider, ich habe sie bereits zur Richtigstellung aufgefordert.

Ein neutraler Homberger Beobachter

Ein Homberger, der die Vorstellung der beiden Firmenvertreter im Haupt- und Finanzausschuss miterlebte, schrieb den folgenden Leserbrief:

"Ich habe mir im letzten Jahr die Vorstellung der beiden Firmen angesehen. Der Auftritt der Firma zur Algenzucht war unprofessionell ohne erkennbare Vorbereitung. Die Firma BTD versprach vollmundig, bis zu 100 Arbeitsplätze in Homberg zu schaffen, könne das Konzept dazu aber noch nicht darlegen. Aktuell beschäftigt sie an Ihrem Hauptsitz gerade ca. 20 Mitarbeiter. Unglaubwürdig!!!. Die Drohung, man müsse sich schnell entscheiden, denn sonst würde man woanders kaufen, rundete das Bild der Unseriösität vollends ab
Nimmt man die belegten Informationen zur Algenzuchtfirma, die Herr Schnappauf für jeden Bürger zugänglich zusammengetragen hat, die Briefkästen der Scheinfirmen, die bereits hinterlassenen Investitionsruinen, dann stimme ich Herrn Gerlach zu: "Die Behauptungen über die beiden Investoren sind verheerend". Sie sind gerade auch besonders verheerend für einen SPD-Fraktionsvorsitzenden Gerlach, der diese Tatsachen sogar ignoriert, wenn sie ihm aufbereitet zusammengetragen werden.
Herr Gerlach hat 2012 natürlich auch in trauter Einhelligkeit mit der CDU das Bürgerbegehren abgelehnt und dem Kasernenkauf zugestimmt. Diesem "Konzept" lag auch die Algenzucht zu Grunde. Warum sollte er jetzt bestätigte Tatsachen zu Sachverhalten akzeptieren, zu denen er damals schon die Bedenken und Zweifel von 2000 Homberger Bürgern ignorierte?
Heinrich Nistler Homberg" [Quelle: HNA 1.4.2014]

Bildschirmfoto Ausschnitt mit der für die Tagung am .2012 geworben wurde: Märkte der Zukunft, Nachwachsende Rohstoffe, Erneuerbare Energie, Das grüne Gold der Zukunft

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:: DOKUMENTATION ::

3. 12. 2013 Protokollauszug des Haupt- und Finanzausschusses über die Vorstellung der Algenzucht

Als nächstes stellt sich eine Firma vor, die eine Mikroalgenzuchtanlage betreiben möchte. Hier gibt zunächst Herr Pannach einleitende Erläuterungen, die dann von Herrn Dr. Lorenzo ergänzt werden. Es soll eine ultrareine Mikroalgenzucht in vollklimatisierten Gewächshäusern erfolgen. Hierfür würde sich der Bereich des ehemaligen Schießstandes in der ehemaligen Ostpreußenkaserne von 1,6 ha anbieten.
Er trägt weiter vor, dass die Firma bereits Investoren gefunden hat, die bereit sind, dieses Projekt zu finanzieren.
Im Anschluss werden hierzu Fragen durch die Herren Siebert, Knorr, Habbishaw und Eisenberg gestellt.
Seitens der Firma wird noch ausgeführt, dass die Gewächshäuser für einen Produktionsbeginn bereit im März 2014 stehen müssten. Daher sollte seitens der städtischen Gremien eine kurzfristige Entscheidung erfolgen.
Die Vorsitzende des Haupt- und Finanzausschusses, Frau Wilhelm, bedankt sich bei Herrn Pannach und Herrn Dr. Lorenzo für ihre Vorstellung.

 

29.3.2014 HNA-Berichterstattung

"Eine besondere Schärfe erreichte die Diskussion, als Delf Schnappauf zwei Firmen, die als mögliche Investoren im ehemaligen Kasernengelände im Gespräch sind, angriff. Der Betreiber einer Algenzuchtanlage führe eine Scheinfirma und sei nur auf Fördermittel aus.
Dies unterstellte er gleich einer weiteren Firma, die auf das Zerlegen von Panzern spezialisiert ist. Weil man ja vom Geschäftsgebahren des einen auch auf das des anderen Investors Rückschlüsse ziehen könne, so Schnappauf.
Und: Axel Althaus (CDU) habe für den Grundstückskauf im Kasernengelände einen Strohmann vorgeschickt.
Zunächst ließen die Parlamentarier Schnappauf ausreden, ehe Stefan Gerlach monierte, die Behauptungen über die beiden Investoren seien verheerend. (may)"


6 Kommentare zu “Seriöse Algenzucht ?”

  1. Bad Man

    Herrn Gerlach darf man doch keine Vorwürfe machen!

    Wo der doch gar keine Zeit alles zu lesen, was erforderlich wäre um sachgerechte Entscheidungen zu treffen. Wo kommen wir denn da hin wenn man in einer Fraktion Arbeitsgruppen bildet um Entscheidungen vorzubereiten, damit nicht jeder alles lesen muss. Das ist doch nun wirklich zu viel verlangt.

    Dafür stehen dann halt zwei altgediente Recken während der Dauer der Tagung eines Untersuchungsausschusses einfach nur rum, unterhalten sich oder gehen im Raum spazieren.
    Da gibt es Stadtverodnete die quälen sich wirklich ab, machen sich Notizen und prüfen nach, während andere die meiste Zeit nur lustlos und mehr oder weniger desinteressiert in Aktenordnern blättern ohne sich Notizen zu machen.

    Und solche Persönlichkeiten Entscheiden in Homberg über Wohl und Wehe der Stadt.  

  2. Neu-Homberger

    Renditen von bis zu 12,6 % p.a.

    Da läuten bei mir sofort alle Glocken…..

  3. Daniel Düsentrieb

    Mir geht gerade ein Licht auf:

    Die Stadt sollte Hrn. M. Göker mal fragen, ob er nicht mit seiner neuen Firma ins Krankenhaus will…

  4. Leser

    Der Leserbrief in der HNA war gut, endlich hat mal jemand öffentlich Klartext geredet.

  5. Bad Man

    Dazu die HNA die sich nicht im Stande sieht Korrekturen falscher Inhalte vorzunehmen !

    Igitt IGitt.

    Blogbetreiber, die den "Sudelblog" intensiv auswerten um selber sudeln zu können, haben diese Falschinformationen und korrigieren sie nicht.

    Von solchen "Freunden" distanziert sich Dr. Richhardt nicht !

    Ein feiner Freundeskreis ist das, den er als Bürgermeisterkandidat hat !

  6. Homberg

    Das ist doch ganz einfach, sag mi wer Deine Freunde sind und ich sag Dir wer Du bist.

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