HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Spuren des Architekten Gerlach in Homberg

BildArchitekt Gerlach aus Fritzlar stellte seine Planung für einen Kindergarten auf auf dem Anwesen Landesfeind zwischen Salzgasse und Webergasse gestern im Kinder- und Jugendausschuss vor.
Bei diesem historischen Gebäudekomplex sollen die Wirtschaftsgebäude, der Scheunenanbau und Garagen abgerissen werden. Die Scheune soll instandgesetzt werden und in den unteren Ebenen ein Teil des Kindergartens untergebracht werden. Große Fensterelemente sollen in die historische Fassade zur Salzgasse hin eingebaut werden. In die Fensternischen können sich die Kinder setzen und zurückziehen, so Gerlach. Die Fenster gehören zu "Differenzierungsräumen". Die Fenster der Gruppenräume sind nach Nord-Ost ausgerichtet.

Gerlach erzählte den Ausschussmitgliedern viel über den Bauablauf, auf den die Stadtverordneten sowieso keinen Einfluss haben. Er sagte nichts dazu, wie das historische Baumaterial von den Gebäuden, die er abreißen will, geborgen und für die Weiterverwendung in der Stadt gesichert werden kann. Ein verantwortlicher Architekt sollte das im Blick haben.

Wie wird sich ein Kindergarten mit einem Hof und den tobenden Kindern auf die weitere Entwicklung als Wohnstandort in dem Quartier auswirken?
Wie kann das verbleibende Wohnhaus ohne weitere Grundstücksflächen für Wohnnutzung erhalten werden?
Wie geht das ganz ohne Stellplätze für die Eltern und Beschäftigten sowie Bewohner des Wohnhauses?

Er sieht da keine Probleme. In die Salzgasse kann man Balkone anbauen, sagt Gerlach. Wer in der Stadt wohnen will, braucht kein Auto. Erzieher können ihr Auto auf dem Reithausplatz abstellen, so Dr. Ritz.

Der Architekt Gerlach hat in Homberg schon Spuren hinterlassen, die eines gemeinsam haben: Er hat kein Verständnis für den Erhalt historischer Bauten und ist auch sonst nicht darauf bedacht, Schützenswertes zu schützen.

Sanierung des Kirchplatzes (2007-2008)
Als verantwortlicher Architekt hat Gerlach für die Abdichtung der Schirnen Lösungen geplant, für die die beauftragte Firma keine Gewährleistung übernehmen wollte. Entgegen dem fachlichen Hinweis wurde doch so gebaut, seitdem sind die Schirnen wegen des eingetretenen Wasserschadens nicht mehr nutzbar. Der Magistrat weigert sich auf Anfragen, die Verantwortlichen zu benennen, er deckt sie. Schadenersatz ist bis heute nicht geleistet und von der Stadt eingefordert worden. Der Architekt scheint in der Stadtverwaltung Förderer zu haben, die ihn in Schutz nehmen anstatt auf Schadensbehebung zu dringen.

BildGestaltung der Schirnen
Gerlach schlug vor, die historische Vorderfront der Schirnen durch eine Glaskonstruktion zu ersetzen. Der historische Zusammenhang scheint ihn nicht zu interessieren.
(Abbildung: Gerlachs Vorschlag wurde von Architekt Gontermann aufgegriffen und so dargestellt)

BildEhemaliges Landratsamt Freiheiter Straße
Dieses Gebäude baute er so um, dass viel historische Substanz vernichtet wurde und die äußere Gestaltung nichts mehr mit den einstigen Kulturdenkmal zu tun hat. So wurde der Innenflur um 3 bis 12 cm verbreitert, das müsse so sein, sagte er.

Rathaus barrierefrei
Auch für das Rathaus soll er Umbaupläne erarbeiten, außerdem soll das Rathaus barrierefrei umgebaut werden. Was dabei heraus kommt, kann man an dem Umbau des ehemaligen Landratsamtes erahnen.

Bild"Wald"-Kindergartengebäude
Bei diesem Projekt zeigt er, dass er sich über elementare Regeln im Umgang mit den Bäumen auf der Baustelle hinwegsetzt. Die Bäume wurden im Wurzelbereich geschädigt und damit gefährdet. Es ist dann nur eine Frage der Zeit, bis sie wegen "Verkehrsgefährdung" gefällt werden.

Zerstörung statt Schutz und Erhalt, das ist das ablesbare Kennzeichen bei den Projekten in Homberg.

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2 Kommentare zu “Spuren des Architekten Gerlach in Homberg”

  1. Anneliese

    Marktplatz Haus Nr. keine Ahnung: Da wo die Eisdiele drinn ist.

    Top Restaurierung an der Ecke zur Staße.

    Sollte ein jeder gesehen haben.

    Balken raus – Steine rein.

  2. skeptiker

    Zur der Gestaltung der Schirnen sollte man eines bedenken, diese waren (wenn man mit dem Begriff historisch um sich wirft) nach vorne offen. Momentan sind sie durch ihre Front an die Fassade der Stützmauer der Kirche angepasst. Eine transparente Seite zum Marktplatz gestaltet die Schirnen offener und einladender. Wer will sich gern da rein setzten und durch die schmalen Türen und Fensterchen nach draußen gucken wenn die Sonne scheint… Auch ein Geschäft mit so einer geschlossenen Außenansicht wirkt nicht sehr einladend 

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