HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Ministerium warnte vor Kasernenkauf

BildEine Warnung von 2005

„Von einer Nutzung oder Entwicklung der Ostpreußen-Kaserne in Homberg/ Efze ist abzusehen.“

Das schreiben die Verfasser 2005 in einer Studie „Truppenreduzierung und Freigabe von militärischen Liegenschaften durch die Bundeswehr in Nord- und Mittelhessen. Die Warnung ist deutlich und wird auch begründet. Es heißt:

„Nicht allein die zurückhaltende gewerbliche Nachfrage in dieser Region lässt eine mittelfristige gewerbliche Entwicklung der Ostpreußen-Kaserne schwierig bis unwahrscheinlich erscheinen, hinzu kommt auch die für den Schwalm-Eder-Kreis prognostizierte negative demografische Entwicklung und Veränderung der Bevölkerungsstruktur.“ Seite 59

Militärbrache: Rückbau durch die Stadt entlastet den Bund

„Angesichts der geschilderten Rahmenbedingungen in Bezug auf Flächenangebot und- nachfrage ist es durchaus realistisch, dass die Ostpreußen-Kaserne absehbar keiner Nutzung zugeführt werden kann und als Militärbrache liegen bleibt. Der Rückbau der Kaserne durch den Bund stellt daher in Homberg/ Efze eine ernstzunehmende Option dar, die nicht außer Acht gelassen werden sollte.“

Die Autoren der Studie sehen eine ernstzunehmende Aufgabe in dem Rückbau der Homberger Kasernen. Der Rückbau müsste vom Bund wahrgenommen werden. Doch in Homberg zahlt nicht der Bund. Die Mehrheit der Homberger Politiker hat trotz deser Warnung den Kauf der Kasernen beschlossen. Das Bürgerbegehren zum Kasernenkauf zeigt, dass bei vielen Homberger Bürgern Bedenken bestehen.

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Die Parteien zum Kasernenkauf:
Auszüge aus dem Protokoll der Stadtverordnetensitzung am 12. Juni 2012

Grüne: Fraktionsvorsitzender Bölling

Die finanzielle Lage der Stadt schließt eine weitere Belastung durch die Risiken, die mit dem Erwerb der Konversionsflächen verbunden sind, aus. Die Stadt ist schon heute kaum in der Lage, die finanziellen Verpflichtungen […] zu tragen.

SPD: Fraktionsvorsitzender Gerlach

„Der Ankauf sei von der SPD gewollt, denn er gehöre zum Parteiprogramm“
„Die SPD stehe geschlossen hinter dem Vorhaben.“

CDU: Fraktionsvorsitzender Kroeschell

„Man ist sich einig, keine Brache haben zu wollen.
Investoren wollen häufig die Gebäude erhalten
…nennt Möglichkeiten Zukunftstechnologie anzusiedeln
…Bange machen gelte nicht
…Er glaubt das Vorhaben werde gelingen, auch wenn es risikoreich ist.“

FDP: Fraktionsvorsitzender Ripke

„Für die FDP seien viele Fragen zu Kosten, Gebäudeabriss und Altlasten offen.
Die Planung der HLG bezeichnet er als Wunschliste.“

FWG: Fraktionsvorsitzder Jäger

„Die BIMA habe die Verpflichtung, den ursprünglichen Zustand,
nämlich landwirtschaftliche Flächen, wieder herzustellen.
Dieses sei sehr teuer.“

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11 Kommentare zu “Ministerium warnte vor Kasernenkauf”

  1. Phil Antrop

    Es wäre schön, das damalige Protokoll zu sehen, mit wie viel Stimmen und ggf. von wem  anzukaufen beschlossen wurde.

  2. Bürger 2014

    SPD: Fraktionsvorsitzender Gerlach

    "Der Ankauf sei von der SPD gewollt, denn er gehöre zum Parteiprogramm"
    "Die SPD stehe geschlossen hinter dem Vorhaben."

    ja…zu dem Parteiprogramm der Bundes SPD oder was ? Ihr müsst mal an Homberg denken und überlegen bevor Ihr jedesmal aufs neue MIST in Homberg macht. 

    Ich hoffe zum Wohle Hombergs das einige herrn bald mal abdanken und gehen…Zum Wohle Hombergs

  3. DMS

    zu 1:  Das Protokoll der Sitzung, in der der Kauf der Kasernen beschlossen wurde ist auf der Homepage der Stadt jetzt hier zu finden. Von Seite 6 bis 12 wird über den Kauf gesprochen.

    Abstimmung: Bei 35 anwesenden Stadtverordneten
    22 Ja-Stimmen, 12 Nein-Stimmen und eine Enthaltung

    Bei der Sitzung haben teilgenommen:

    CDU    
    1.          Axel Althaus
    2.          Axel Becker
    3.          Wolfgang Knorr
    4.          Peter Dewald
    5.          Reinhard Fröde
    6.          Rainer Krannich
    7.          Ulrich Fröhlich-Abrecht
    8.          Klaus-Thilo Kroeschell
    9.          Nadine Potstawa
    10.        Jörg Hassenpflug
    11.         Michael Spork  (Enthaltung angekündigt)
    SPD    
    1.          Edith Köhler
    2.          Stefan Gerlach
    3.          Friedhelm Lotz
    4.          Christian Marx
    5.          Heinz Marx
    6.          Bruno Hassenpflug
    7.          Bernd Herbold
    8.          Wilfried Vaupel
    9.          Barbara von Gimborn
    10.          Joachim Jerosch
    11.          Karin Wilhelm
    12.          Ursula Jungermann
    FDP    
    1.          Holger Jütte
    2.          Manfred Ripke
    FWG    
    1.          Günther Koch
    2.          Dietmar Groß
    3.          Sascha Henschke-Meyl
    4.          Eckbert Siebert
    5.          Thomas Hoffmann
    6.          Achim Jäger
    Grüne    
    1.          Klaus Bölling
    2.          Dietrich Habbishaw
    3.          Delf Schnappauf
    4.          Hilmar Höse

     

  4. Peter

    Gibts auch mal neue Infos? ….Irgendwie wird die alte Suppe von damals immer wieder aufgekocht :-/ Am besten hätte man damals die alten Panzerhaubitzen aus dem Keller geholt und einen Manövertag auf dem Gelände gemacht. Feuer frei!

  5. DMS

    zu 4:  Neue Infos gibt es dann, wenn die Homberger "die alte Suppe" auslöffeln müssen. Das wird dann der Fall sein, wenn die HLG ihre Kosten und Gebühren erstattet haben will.

    Für das Gebäude U8 sind 110.000 Abbruchkosten genannt worden, das dazugehörige Grundstück wurde mit 4824 qm angegeben. Abbruchkosten je Quadratmeter sind dann 22,80 Euro. Als unbebautes Grundstück verkauft die HLG zum Preis von 15,00 Euro. Es bleibt ein Verlust von 7,80 Euro/qm. Allein für dieses Grundstück ein Minus von 34.720 Euro. Das ist noch eine hoffnungsvolle Rechnung, sie geht davon aus, dass sich ein Käufer für die Fläche findet.

    Wenn es 2022 – 10 Jahre nach dem Kauf der Kasernen – keinen Käufer für die restlichen Grundstücke gibt, muss die Stadt sie übernehmen und der HLG bezahlen. Hinzu kommen ca. noch 10 Prozent Kauf-Nebenkosten.

  6. Phil Antrop

    Aufgrund all dieser Sparsamkeit bekam ja Homberg 2 Millionen extra aus dem Landesausgleichsstock.

    Ich meine: Da ist ja Minister Beuth ein excellenter Sparfuchs. Koste es was es wolle

    ( HNA FZ/HR S. 3 Auszug )

    Homberger Mandatsträger  erfreut … aus dem Landesausgleichsstock  zwei Mio. Euro erhält … Thurau merkte an, einige Anmerkungen des Landes seien nicht nachvollziehbar aber  "Hauptsache das Geld kommt“,… 

  7. Phil Antrop

    Nicht vergessen:
    Ein Gesamtkaufangebot das der BImA vorlag wurde vom Bürgermeister allein ? mit dem Hinweis abgelehnt, man wolle keine Rosinenpickerei.

    Was dann folgte, kann man durchaus als Rosinenpickerei bezeichnen.

  8. Neu-Homberger

    zu 4  Peter

    Für mich ist es keine "alte Suppe", weil ich erst vor Kurzem nach Homberg gezogen bin.

    Kasernengelände und andere Geschäfte mit der HLG ist nicht abgeschlossen. Auch ich muss in einigen Jahren mit meinen Steuergeldern für die Rechnung bei der HLG löhnen.

    Diese Suppe müssen alle Homberger aufgewärmt teuer auslöffeln – wenn nicht sofort, dann in den nächsten Jahren.

  9. Ex Neu-Homberger

    Info an Neu-Homberger:

    Dieser Nickname darf höchstens 1 1/2 Jahre genutzt werden! 🙂

    Ich musste ihn nach Ablauf der Frist auch ablegen. 

    Bis dahin freuen  wir uns , der Ex Neu-Homberger und der Neu-Homberger, in dieser schönen Stadt zu wohnen.

    Viel Spaß wünsche ich Ihnen mit dem Homberger Politzirkel, oder auch Politzirkus.

  10. Neu-Homberger

    An Ex-Neu-Homberger

    Danke für den Hinweis. Ich wollte nicht den Namen klauen – die zurückliegenden Kommentare hatte ich nicht verfolgt.
    Dann warte ich mal nicht 1 1/2 Jahre, sondern nehme gleich beim nächsten Kommentar einen anderen Nickname.

  11. Scherzbold

    Homberg hat doch einen König der Immobilien, nämlich den allseits bekannten Immobilien König mit Hauptsitz in Homberg ( EFZE).

    Für "kleines Geld" könnte diese Firma der Stadt einmal zeigen, wie Grundstücke mit und ohne Bebauungen "an den Mann" gebracht werden.

    Bei erfolgreichen Abschlüssen steht der Bürgermeister kostenlos für Werbezwecke zur Verfügung.

    Dr. Ritz rät: "Nicht verzagen  – König fragen."

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