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12 Jahre Homberger Hingucker

 

1.2.2020: Noch 8 Tage bis zur Bürgermeisterwahl am 9.2.2020

 

Vor 12 Jahren, am 1. Februar 2008 veröffentlichte der Homberger Hingucker das Wahlergebnis der Bürgermeisterwahl [1]vom 27. Januar 2008.

Zwei Bürgermeister-Amtszeiten wurden in über 4.000 Beiträgen dokumentiert. Es entstand ein Archiv über die tatsächlichen Vorgänge auf kommunaler Ebene. Im Kleinen in der Kommune spiegeln sich die Verhältnisse, wie sie sich auch in der großen Politik entwickelt haben. 2008 erschien das Buch "Postdemokratie" des englischen Politikwissenschaftlers  Colin Crouch [2] auf Deutsch. Kernaussage seiner Zustandsbeschreibung: Äußerlich werden die demokratische Formen aufrecht erhalten, die nur verdecken, dass der demokratische Geist abhanden gekommen ist. Statt Debatten gibt es nur noch ein inszeniertes Spektakel. Die Politik  orientiert sich nicht am Wohl der Mehrheit der Bürger, sondern an der Stärkung mächtiger Lobbygruppen. Auf kommunaler Ebene ist eine Politik für "family and friends" zu beobachten, denen auch die PR-Medien dienen.

Hinter den über 4.000 Beiträgen steckt häufig umfangreiche Recherche, die bis ins kriminelle Milieu ging. Das gesammelte Material bietet ein Archiv, aus dem sich mehrere Krimiautoren anregen lassen könnten.

Nach 12 Jahren intensiven Engagements für Homberg wird sich der Homberger Hingucker ändern.

Im Mittelpunkt steht nicht mehr die fast tägliche aktuelle Berichterstattung über die Vorgänge in Homberg. Das gesammelte Material wird künftig zusammengefasst, aufgearbeitet und zur Diskussion gestellt. Ein gesellschaftliches Spiegelbild der politischen Entwicklung aus kommunaler Sicht fehlt bisher in der Politikwissenschaft. Das ist ein Mangel, denn so wird verkannt, wie der politische Nachwuchs auf kommunalen Ebene geprägt wird. Was dort gelernt und eingeübt wird, setzt sich im Laufe der Politikkarrieren fort.
Ein anderer Fokus ist auf die Medien gerichtet. Welchen Anteil haben sie an dieser Entwicklung? Was blenden sie aus und was rücken sie in den Vordergrund?

Wie schon vor 5 Jahren gilt weiterhin die Definition von Journalismus von Horacio Verbitsky

 

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Kommentare sind deaktiviert Empfänger "12 Jahre Homberger Hingucker"

#1 Kommentar von G. Schönemann am 2020 Februar 1 00000002 5:05 pm 158057315205Sa, 01 Feb 2020 17:05:52 +0100

Da kann man nur gratulieren.

Für diese Tätigkeit gibt es bestimmt keinen Ehrenbürgertitel, eine Ehrung durch das Land Hessen oder gar des Bundespräsidenten. Nicht vergessen: Er war auch Stadtrat und Stadtverordneter. Kulturschaffender bei den Landrosinen. Erhalt der Alten Pfarrei.

DANKE.

#2 Kommentar von Heinrich Nistler am 2020 Februar 2 00000002 9:55 pm 158067693209So, 02 Feb 2020 21:55:32 +0100

Lieber Delf,

alles alles Gute zu Deinem 75.ten Geburtstag. Es gibt nicht viele, die sich so für die Demokratie und Recherche von Sachverhalten eingesetzt haben wie Du es seit über einem Jahrzehnt mit dem Homberger Hingucker im kommunalen Umfeld der "Kreis- und Reformationsstadt" :-)))))) Homberg machst.

Ich wünsche Dir noch viele gesunde und fröhliche Jahre im Kreise Deiner Liebsten. Geniesse die Zeit und nimm es keinem Übel wenn er nicht auf die Ratschläge oder Tipps von "Zugezogen" ohne Homberger Blut hört. Der Ratschlag von Herrn Altrichter, dass diese ewigen Blockierer doch lieber wegziehen sollten, kann ich persönlich inzwischen sogar sehr gut nach vollziehen. Es erspart manche vergebene Mühe und es ist sehr schön wenn die eingesetzte Energie positives bewirkt anstatt in einem schwarzen Loch der Konservativeität, althergebrachter Sturheit und nicht angemessenem Stolz längst vergangener Grösse und Beratungsresistenz (offen für neue Argumente) untergeht. Um es mit Douglas Adams zu sagen: "Vielen Dank für den Fisch" :-)).  Ob das allerdings dazu führt, dass man sich bei den Städten im Landkreis behaupten mag wage ich schwer zu bezweifeln.Diese Arroganz, dieses Bewahren von überholten Vorstellungen der Stadtentwicklung und der unbedingte Schutz aller bisher getroffenwn Entscheidungen damit auch keiner der Honoratioren in Erklärungsnot kommt, das wird auf Dauer diie Abwärtsspirale nicht durchbrechen( und da können die Grünen noch so oft Wahlwerbung betreiben "Homberg wie toll hast Du Dich entwickelt", Die Einwohnerzahlen und die Durchschnittslöhne der Einwohner sprechen eine ganz andere Sprache.).

Umso mehr Respekt vor Dir, der seit über einem Jahrzehnt nicht müde wird zu versuchen hier ein Umdenken an den Start zu bringen. Ich verbeuge mich vor Dir im Respekt vor soviel Standfestigkeit gegenüber allen Anfeindungen und vor soviel Ignoranz gegenüber all Deinen guten Ideen und Vorschlägen.

Liebe Grüsse und ein hoffentlich sehr schöner Geburtstag,

Heinrich Nistler

#3 Kommentar von Le Penseur am 2020 Februar 3 00000002 11:00 am 158072402411Mo, 03 Feb 2020 11:00:24 +0100

Ich möchte Herrn Nistler bei seinen Glückwünschen unterstützen. Obwohl ich längst nicht mit allem einverstanden bin, was der Blogbetreiber an Artikeln einsetzt, so bewundere ich trotzdem seine Hartnäckigkeit, wie er immer wieder versucht, den Bürger durch nachhaltiges Recherchieren durchgängig zu informieren. Jetzt beginnt nun die letzte Woche vor der anstehenden Bürgermeisterwahl.

Die HNA stellt erfahrungsgemäß jegliche weitere Informationen ein. Es werden keine Kommentare oder Artikel veröffentlicht. Die letzte Woche hat die HNA noch einmal intensiv genutzt, um die Leistungen des Bürgermeisters positiv herauszustellen.

An dieser Stelle möchte ich doch einmal die Gelegenheit nutzen, die Frage aufzuwerfen, inwieweit die erste Wahlperiode des Bürgermeisters wirklich so positiv zu sehen ist.

Bei der letzten Wahl haben über ein Drittel aller Bürger der Kreisstadt und der dazugehörigen Ortsteile ihre Stimme den beiden Gruppierungen FWG und Bürgerliste zukommen lassen. Aus meiner Sicht hätte es zu den vornehmsten Aufgaben eines Bürgermeisters gehört, überparteilich zu moderieren und man hätte dieses Drittel der Stimmen in irgend einer Form in den 6 Jahren wiedererkennen müssen. Die Fraktionsvorsitzenden, Magistratsmitglieder und auch Stadtverordneten dieser beiden Gruppierungen haben mit Sicherheit sehr viele positive Gedankengänge geäuißert, die aber letztendlich für den Bürger nicht sichtbar geworden sind.

Oppositionsarbeit ist sicherlich kein leichtes Unterfangen. Aber es kann auch nicht im Sinne der Demokratie sein, dass über ein Drittel aller Stimmen ohne jeglichen Einfluss auf die Entwicklung einer Stadt bleibt. So wird man mit Sicherheit viele junge Leute, die an der Entwicklung der Stadt interessiert sind, davon abhalten, sich in einen solchen Prozess der Weiterentwicklung einzubringen. Es ist wirklich schade, aber ich hätte mir schon gewünscht, dass unser Bürgermeister dies in seiner Arbeitsweise stärker berücksichtigt hätte.

#4 Kommentar von G. Schönemann am 2020 Februar 3 00000002 1:44 pm 158073384001Mo, 03 Feb 2020 13:44:00 +0100

Le Penseur

Das mit der Zurückhaltung ist nicht zutreffend. 

[3]

In Melsungen im Wahlkampf Oktober 2018 wurde in der Woche vor der Wahl 4 x Positives zum Bürgermeister gemeldet und am Samstag, einen Tag vor der Wahl, ein Wahlkampfaufkleber des Bürgermeisters auf der Titelseite mit der HNA ausgeliefert.

#5 Kommentar von Phil Antrop am 2020 Februar 3 00000002 2:03 pm 158073500102Mo, 03 Feb 2020 14:03:21 +0100

Da ist dann auch noch die Verbreitung in den lokalen Ausgaben des Kreises zum Thema Bürgerliste  und Wahlkampf.

Der ganzseitige Artikel vom Samstag 18.1. 2020 erschien in wesentlichen Teilen auch in der Melsunger und Schwälmer Ausgabe, im Print als auch online.

Die Meldung zum Anhänger der Bürgerliste erschien nur hinsichtlich der Stellungnahme aus dem Kreis im Print der Ausgaben Melsungen und Schwalm. Online gar nicht.

#6 Kommentar von Delf Schnappauf am 2020 Februar 3 00000002 2:44 pm 158073747402Mo, 03 Feb 2020 14:44:34 +0100

zu 1: Der Bürgermeister hatte 2014 die Chance, sich eindeutig von den Altlasten seines Vorgängers zu trennen, diese aufzuklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Mit der Aussage alle Steine umzudrehen, hatte er dies auch unterstrichen. Tatsächlich tat er das Gegenteil und deckte die Politik seines Vorgängers und führte sie verstärkt fort.