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1968: Vor 50 Jahren Homberg in den Schlagzeilen

Foto: Unterricht der Gegenschule auf dem Burgberg, „Lehrer“ Dieter Bott in Aktion (Fotografie Hans Junker, im Bestand des Schulmuseums der BTHS)

Die großen Zentren der 68er-Bewegung waren, was die Studenten betraf, zweifellos West-Berlin und Frankfurt/M. Doch im Februar 1968 kam eine dritte Hochburg hinzu. Dieses Mal waren es Schüler, die dafür sorgten, dass sowohl die „Bild“-Zeitung als auch das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ im April 1968 Reporter in eine nordhessische Kleinstadt entsandten. Schüler der Bundespräsident-Theodor-Heuss-Schule sorgten dafür, dass Homberg im Zusammenhang mit der 68er-Bewegung bekannt wurde. Denn hier wurde eine ganz besondere Schule gegründet. Der „Lehrplan“ dieser bundesweit einzigartigen „Gegenschule“ konnte in einem Wort zusammengefasst werden: Sex.

Die „Bild“-Zeitung führte ihre Leser in den Themenkomplex so ein: „Bisher gab es in der nordhessischen Kleinstadt Homberg 3 Kirchen, 25 Gasthäuser und 4 Schulen – jetzt gibt es auch eine ’Gegenschule’. Bisher gab es in dem Städtchen an der Efze 7.100 Einwohner, 115 Rinder und 4.511 Hühner – jetzt gibt es dort auch zwei ´schwarze Schafe’: Zwischen den hohen Fachwerkgiebeln biederer Bürgerhäuser provozieren die beiden Homberger Soziologie-Studenten Dieter Bott (24) und Hans-Peter Bernhardt (19) die Lehrer und Eltern ihrer Heimatstadt mit ihrem Gegenschulunterricht, in dem es keine 'Sechs', dafür aber umso mehr 'Sex' gibt“. „Der Spiegel“ brachte es auf die Formel, das sei der „Pornoeinbruch in die Schule“.

Aus Anlass der 50ten Wiederkehr des Jahres 1968 hat dies der Schulmuseumsleiter Thomas Schattner zum Anlass genommen, eine kleine Kabinettsausstellung in der Mediothek der Schule aus den Beständen des Schulmuseums zusammen zustellen. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen. Da aber die Mediothek z.Z. nicht besetzt ist, werden die Besucher gebeten, sich per Email an das Sekretariat (sekretariat@ths-homberg.de [1]) zu wenden. Thomas Schattner wird telefonisch mit den Interessenten Kontakt aufnehmen und Terminabsprachen treffen.

 

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Kommentare sind deaktiviert Empfänger "1968: Vor 50 Jahren Homberg in den Schlagzeilen"

#1 Kommentar von Scherzbold am 2018 Januar 31 00000001 1:09 pm 151740058001Mi, 31 Jan 2018 13:09:40 +0100

Wer erinnert sich nicht an die Sex-Ikone der 68er, Uschi Obermaier.

Ihr Leitspruch:

Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment.

Damals gab es 25 Gaststätten in Homberg, wow!

Das waren noch Zeiten.

#2 Kommentar von Brunhilde Rusch am 2018 Januar 31 00000001 2:54 pm 151740684502Mi, 31 Jan 2018 14:54:05 +0100

Na, das war doch mal was, dass Homberg in den Schlagzeilen stand. Wenn ich jedoch auf das Thema sehe, dann widert es mich an! Diese ganze 68er-Rebellion ist ein Fluch für unsere Gesellschaft GEWESEN! Die 68er haben dazu beigetragen – freier Sex, freie Liebe -, dass millionenfach ungeborene und spätabgetriebene Kinder getötet wurden und immer noch werden. Es grenzt an Idiotie, wenn eine Gesellschaft ihre Zukunft tötet! Man nennt dies verschönend "Abtreibung" – und das mit Steuergeldern und Krankenkassenbeiträgen! Schützt doch weiter die Kröten und lasst die Kinder töten. Eine heuchlerische Gesellschaft! Aber es ist eine Saat, die jetzt schon eine sichtbare Ernte hat! Irrt euch nicht! Gott lässst sich nicht spotten; denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten!

#3 Kommentar von AnwaltsLiebling am 2018 Januar 31 00000001 5:24 pm 151741584205Mi, 31 Jan 2018 17:24:02 +0100

Zum obigen Foto

Die Homberger 68er waren doch zahme Rebellen….

Wenn ich mir die Bilder der Tagesschau aus diesen Jahren von den Straßenschlachten in Berlin, Frankfurt und auch Göttingen ins Gedächtnis rufe, sah das schon anders aus.

Später saßen dann viele Revoluzzer in den Gerichtssälen als Richter, Staatsanwälte und Verteidiger, andere machten in der Politik Karriere.

#4 Kommentar von Phil Antrop am 2018 Januar 31 00000001 6:32 pm 151741992306Mi, 31 Jan 2018 18:32:03 +0100

Da wir schon bei Gott sind Frau Rusch:

Gott sagt laut den Texten die uns als Bibel überliefert sind, Lasset die Kindlein zu mir kommen!

An anderer Stelle „Alle Menschen sind Gottes Kinder!

Wenn Gott all dies zulässt, wird er schon seine Gründe haben.

Also respektieren sie dessen Vorgehensweise und gestehen den Menschen ihre Eigene zu.

Denn uns wie ihnen steht es nicht zu, darüber zu richten.

#5 Kommentar von Mister X am 2018 Januar 31 00000001 10:34 pm 151743446110Mi, 31 Jan 2018 22:34:21 +0100

Sehr geehrte Frau Rusch,

ich war wahrlich kein Anhänger der 68er!

Joschka Fischer, Daniel Cohn-Bendit, Rudi Dutschke und Benno Ohnsorge aus der Studentenbewegung u. a.:

Sie alle zogen damals den Hass vieler Bundesbürger auf sich, besonders "auf dem flachen Land".

50 Jahre später wird eine Bewertung mit hoher Wahrscheinlichkeit anders ausfallen.So manche verstaubte Ansicht im Denken und Handeln wurde angeprangert und änderte sich in den Folgejahren.

Das betraf u. a. Universitäten ( "Unter den Talaren – der Muff aus 1000 Jahren") Schulen, Gerichte u.v.m.

Sie sprechen von einem Fluch für unsere Gesellschaft. Diese Begrifflichkeit möchte ich nicht teilen.

Als Mann möchte ich lieber den Frauen eine Bewertung zu Ihren Ausführungen zur "Abtreibung" und "Tötung" ungeborenen Lebens überlassen. 

Es wäre erfreulich, wenn sich unsere Leserinnen einmal zu dieser Thematik äüßern würden.

Abschließend zu den 68ern:

Wer sich nach der Hochphase dieser Bewegung so alles als 68er "outete", versetzte mich mehr als einmal in großes Erstaunen.

Auf den fahrenden Zug aufspringen (…)

#6 Kommentar von Leserin am 2018 Februar 1 00000002 8:22 am 151746974208Do, 01 Feb 2018 08:22:22 +0100

Frau Rusch, ihre Moral in allen Ehren, die Menschen ticken jedochanders,

und unter ihren Vorstellungen wollte ich nicht leben, vor allem nicht als Frau.

die Kunst ist es die menschliche Freiheit mit Regeln zu halten, Moral kann auch ins Verderben führen, wenn es die falsche ist. Und das darf zum Glück noch jeder für sich selbst entscheiden, auch ob sie an Gott glauben oder nicht.

 

#7 Kommentar von Frau Schild am 2018 Februar 1 00000002 2:25 pm 151749150702Do, 01 Feb 2018 14:25:07 +0100

@Frau Rusch:

Ich finde ihren Beitrag selbstgerecht und unerträglich.

Schade, dass sie sich nicht einmal genauer mit den Gedanken und Zielen der sog. "68er" beschäftigt haben. Es ging nämlich zuerst einmal darum, die Verlogenheit der Nachkriegszeit in Bezug auf vieler Menschen Nazi-Vergangenheit zu beleuchten.

Was die Liberalisierung der Liebe angeht, so kann ich nur sagen: Das war kein Fluch, sondern ein Segen für die Menschen. Verklemmtheit, Schuldgefühlen und albernen Bestrafungen wurde hier endlich der Kampf angesagt. 

Was Abtreibungen angeht, so kann ich nur sagen: Es hat niemand das Recht – auch Sie nicht – über Frauen zu richten, die für sich keine andere Lösung sehen. Dies ist eine Problematik, die jede Frau mit sich selber ausmachen muss und ich bin sicher, dass sich diese Entscheidung niemand leicht macht.

#8 Kommentar von Heinrich der Achte am 2018 Februar 1 00000002 6:18 pm 151750549906Do, 01 Feb 2018 18:18:19 +0100

@7

Frau Schild, Klasse geschrieben. Ganz meine Meinung!!!

#9 Kommentar von Liberaler am 2018 Februar 1 00000002 7:27 pm 151750962207Do, 01 Feb 2018 19:27:02 +0100

soetwas kann auch nur ein Heinrich sagen…….

#10 Kommentar von Distanzbetrachter am 2018 Februar 1 00000002 8:11 pm 151751227808Do, 01 Feb 2018 20:11:18 +0100

01) Scherzbold

Sie haben ja Recht, alter Knabe, aber vorher kommt noch das Jahr 1967.

Denn da hatte jemand die Stimmung der Hippies in Kalifornien mit seinem Song nicht nur voll getroffen, sondern er weckte damit auch eine große Sehnsucht im Rest der Welt.

Sein Name: Scott McKenzieMcKenzie

Sein Song: San Francisco

#11 Kommentar von Scherzbold am 2018 Februar 1 00000002 8:17 pm 151751262408Do, 01 Feb 2018 20:17:04 +0100

Heinrich der Achte

Das stimmt.

Frau Schild  = Opinion Leader!

 

#12 Kommentar von Scherzbold am 2018 Februar 1 00000002 8:48 pm 151751451308Do, 01 Feb 2018 20:48:33 +0100

Jawoll, Distanzbetrachter!

Karneval auf HR 3

Homberger Hingucker zusätzlich im Blick und

jetzt noch San Francisco im Ohr.

Ganz schön viel für einen alten Knaben.  🙂 

#13 Kommentar von Wähler am 2018 Februar 1 00000002 10:38 pm 151752113510Do, 01 Feb 2018 22:38:55 +0100

"Die Verlogenheit der Nachkriegszeit und die Nazi -Vergangenheit……"

Ich erwähne nur Hans Filbinger (MP von BW )..

Viele Ex-Nazis schafften "die Wende" und kamen in den Bundestag oder in die Volkskammer,  wurden Bürgermeister oder begleiteten andere politische Ämter.

Im Internet sind die Namen nachzulesen.

#14 Kommentar von Le Penseur am 2018 Februar 2 00000002 7:24 am 151755268507Fr, 02 Feb 2018 07:24:45 +0100

Vielen Dank Frau Schild.

#15 Kommentar von Phil Antrop am 2018 Februar 2 00000002 8:34 am 151755687708Fr, 02 Feb 2018 08:34:37 +0100

Zu Wähler

Hier kann man nur nachträglich und dauerhaft attestieren: Die Kleinen hängt man – die großen ließ und läßt man laufen.
Siehe Adenauers Helfer, Organisation Gehlen. Richter, Anwälte, Staatsanwälte, Mitarbeiter von Behörden und Unternehmen wie Quandt, Flick, Krupp, ABS und Beate Uhse, VW , Porsche.

Und erst Menschen wie Fritz Bauer und Beate Klarsfeld brachten ein wenig Licht ins Dunkel.

Heute in der HNA zu lesen: Ein Mann, der vermutlich als Sanitäter tätig war, wird der Beihilfe angeklagt. Nicht das man ihn reinsprechen sollte, weil er wie alle mitgemacht hat. Aber in relation geht es hier wohl eher um den letzten Beweis, wie sehr man ein Rechtsstaat sei.

Das mir da Zweifel kommen zeigt der Fall des bis heute nicht terminierten Verfahrens wegen des Bügerbegehrens.

Thomas Schattner arbeitet auch in Nordhessen einiges auf – aber auch muss wählen was er aufdeckt. Denn auch in der Heimat gab es Böse.