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Die Vorstellungen der Homberger Parteien 1999 und was daraus geworden ist

Foto: Abriss des größten Teils des denkmalgeschützten Hauses Holzhäuser Straße 3 unter dem Vorwand der schweren Schadstoffbelastung.
  

Die Vorstellungen von 1999

Die HNA interviewte 1999 die Fraktionsvorsitzenden der im Homberger Parlament vertretenen Parteien zu ihren Vorstellungen der Entwicklung der Stadt bis 2010.
  

SPD. Michael Dippel:

Homberg wird sich im Jahr 2010 zu einem "wahren Mittelzentrum" entwickelt haben.
2010 ist Homberg eine attraktive Stadt mit Wohnraum auch im Zentrum.
Die Stadt werde mit den Nachbargemeinden die touristischen Attraktionen der Gegend vermarkten.
Die Politik der Gewerbeansiedlung werde erfolgreich fortgesetzt sein.
Die Wirtschaftskraft der Stadt werde weiter steigen.
Die Geschäfte der Innenstadt werden ein gut sortiertes, attraktives Warenangebot garantieren.

 

CDU, Joachim Pauli

In den Stadtteilen werden Gewerbebetriebe am Leben erhalten sein,
weitere Baugebiete ausgewiesen sein.
Künftig werden Kernstadt und Stadtteile besser als bisher hat mit Bussen verbunden sein.
Von einem große Parkplatz am Stadtrand werden die Autofahrer regelmäßig in die Innenstadt gefahren werden.

Homberg wird eine liebenswerte, verkehrsberuhigte Innenstadt haben,
durch die zum Beispiel Mütter mit Kinderwagen spazieren gehen können
um den Marktplatz wird es Geschäfte geben, "in denen zu stöbern sich lohne."

 

FDP, Heinz Engelhardt

ein liebenswertes Mittelzentrum, das sich seinen Stellenwert in der Region zurückerobert hat.
Einkauf der kurzen Wege in der Innenstadt.
Nach dem Nachfolgewechsel in den Geschäften werden neue Wege gegangen.

 

Grüne, Klaus Bölling

Eine junge, attraktive Stadt mit historischem Bewusstsein,
die ihre Vergangenheit erlebbar macht,
kulturell in die Region hinauswirkt.
Neue Attraktivität durch autofreie Innenstadt.
Hat sich von einer Beamtenstadt zu einer Dienstleistungszentrum entwickelt.
Bietet qualifizierte Arbeitsplätze
Hofft auf einen Marktplatz, wo mittags was los ist.


Seit dem Interview sind mehr als 20 Jahre vergangen.

Statt qualifizierter Arbeitsplätze gibt es viele schlecht bezahlte Arbeitsplätze in der Logistik.
Die Beamten in den Schulen wohnen immer seltener in Homberg, sie pendeln ein.
Homberg hat seine Funktion als Mittelzentrum schon lange verloren und kann diesen Status nur noch in Kooperation mit Borken aufrecht erhalten.
Der große Parkplatz ist entstanden, doch am Markt gibt es kaum noch Geschäfte.

Die Attraktivität hat Homberg an Fritzlar verloren, die vom Geo Magazin als eine der zehn schönsten Fachwerkstädte Deutschlands beschrieben wurde. HNA-Bericht 13.1.2022

Das historische Bewusstsein drückt sich in Homberg durch Abriss und Verwahrlosung aus.