HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Jysk Bettenwelt und die Leiharbeit

Bettenwelt Zentrallager

 

 

 

 

 

Das Zentrallager der Kette "Dänisches Bettenlager" trägt den Namen "Bettenwelt" und gehört zu dem Dänischen Konzern Jysk. Seit langem kämpfen die Beschäftigten im Homberger Zentrallager um Verbesserungen bei Lohn und Arbeitsbedingungen, wie die folgende Übersicht zeigt.

29. Mai 2009 HNA berichtet:

"Ab 9 Uhr befanden sich Beschäftigte aus Lager und Verwaltung im Warnstreik.
Verdi-Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke sagte, das komme für die Arbeitgeber keineswegs überraschend. Nach vielen Aktionen sei es an der Zeit, eine härtere Gangart einzulegen."

1. Juli 2009 HNA berichtet:

"Mitarbeiter des Homberger Lagers "Bettenwelt" sind erneut im Ausstand, um ihre Forderungen nach tariflicher Bezahlung und mehr Geld zu untermauern. Wie lange der erneute Streik dauern werde, sei noch nicht abzusehen, erklärte verdi-Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke auf Anfrage unserer Zeitung."

15. März 2010, HNA berichtet

Mit Trillerpfeifen und Transparenten machten am Samstag Mitarbeiter der Firma Bettenwelt die Kunden des Dänischen Bettenlagers in Homberg auf ihre Arbeitsbedingungen aufmerksam: In der Bettenwelt, dem Logistikzentrums des Dänischen Bettenlagers, herrsche das harte Klima von "Dampf, Druck und Drall", noch dazu gebe es eine schlechte Entlohnung, sagten sie.
Seit 2001 habe es keine Lohnerhöhung mehr gegeben, zudem weigere sich das Unternehmen, über einen Tarifvertrag für die Mitarbeiter zu verhandeln, sagte ver.di-Sprecherin Mechthild Middecke.

24. März 2010, HNA berichtet

Der Verdi-Ortsverein Schwalm-Eder Nord unterstützt den Protest. Nach Recherchen der Gewerkschaft habe die Konzernleitung Arbeiten im Logistikzentrum an ein Subunternehmen aus Hamburg vergeben. Diese Firma transportiere mit einem Bus Leiharbeiter, die rumänischer, tschechischer oder russischer Herkunft seien in das Logistikzentrum nach Homberg. Sie arbeiteten zurzeit in der so genannten Gartenhalle. Ab Mai 2010 sollten sie komplett die reguläre Spätschicht im Logistikzentrum übernehmen.

Die reale Arbeitswelt der Leiharbeiter

Die Leiharbeiter erhalten 5 und 6 Euro die Stunde. Ihre Lebensverhältnisse und rechtliche Situation darf man sich wohl nur in düsteren Farben vorstellen. In den Anpreisungen eines solchen Subunternehmers heißte es:

__Sie können kurzfristig, innerhalb einer Stunde, je nach Auftragsforderung Ihre Personal- und Auftragsanforderungen variieren.
__Jede Arbeitsgruppe hat einen Vorarbeiter der Ihnen zur Seite steht, die Gruppen überwacht, kontrolliert und Sie über alles informiert.
__Wir rechnen keine Stundensätze ab – nur die tatsächlich erbrachte Leistung wird berechnet.
__Bei uns gibt es keine Feiertags-, Nachts- oder Überstundenzuschläge.
__Der SHUTTLESERVICE für unser Personal sorgt dafür, dass alle pünktlich am Arbeitsplatz erscheinen.

Die Leiharbeiter werden demnach kurzfristig an die Einsatzorte verbracht. Schon der Beschreibung "die Gruppe überwacht, kontrolliert" lässt nichts Gutes ahnen. Ebenso "Shuttleservice", "pünktlich am Arbeitsplatz erscheinen".
Das bedeutet, diese Menschen leben im Bus, haben keine geregelte Arbeitszeit, aufgrund fehlender Sprachkenntnisse können sie sich an niemanden wenden. Sie sind dem Subunternehmer ausgeliefert!
Wenn nur die tatsächliche Leistungen ohne Zuschläge für Feiertag-, Nacht- oder Überstunden bezahlt werden, dann kann man sich ausrechen, dass auch die Zeiten im Bus nicht bezahlt werde. Die Lage diese Leiharbeiter ist wohl kaum als menschenwürdig zu beschreiben.

Das saubere Image von Jysk

BildAuf der Homepage des Unternehmens findet sich eine extra Passage, in denen das Unternehmen seine soziale Verantwortung herausstreicht. Als Beleg führt es an, dass man Mitglied bei der Business Social Compliance Initiative (BSCI) ist, einer Organisation, über die es heißt :

"Der Einzelhandel übernimmt Verantwortung für Sozialstandards in der weltweiten Lieferkette.
Die BSCI-Anforderungen basieren auf ILO und SA8000."

ILO ist die Internationale Arbeitsorganisation der UNO.
SA8000 ist ein internationaler Standard mit dem Ziel, die Arbeitsbedingungen von Arbeitnehmern (Angestellte, Arbeiter aber auch Leiharbeiter) zu verbessern.

Wie weit das Postulat und die Arbeitswirklichkeit auseinander klaffen, kann man schon in Homberg sehen. Wie wird es dann erst in Länder darum bestellt sein, wo noch weniger Rechte vorhanden sind?

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Dokumentation
Social Responsibility
JYSK is an international concern that is in daily contact with thousands of customers and employees. This carries with it great responsibility. We purchase large volumes of products from suppliers worldwide and our actions have an impact on our surroundings. We want to be a socially responsible retailer, we expect and demand the same from our suppliers. We perform both announced and unannounced inspections of our suppliers and their production processes in order to ensure that our contractual agreements concerning social and environmental standards are met.

Change does not happen over night, nor does it happen by ignoring problems when they occur. This is why we continue working with suppliers who have problems and help them correct their mistakes, because we will only be able to move forward if we work together.

We are a member of the Business Social Compliance Initiative (BSCI), which is a European platform that helps companies inspect and train suppliers. BSCI can be seen as a means of enacting our Code of Conduct. BSCI supports the International Labour Organisation and the UN’s Global Compact.

All control systems have pitfalls and mistakes, meaning that misunderstandings may arise, which is why we unfortunately, cannot issue any guarantees that all of our requirements are followed by all of our suppliers worldwide, at all times. However, we can guarantee that we work consciously, systematically and responsibly to improve conditions and processes, in close collaboration with our suppliers. Quelle

The BSCI Code

The BSCI Code of Conduct is based on the most important international Conventions protecting the workers’ rights such as the International Labour Organisation (ILO) Conventions and other important Declarations of the United Nations, the OECD guidelines for multinational enterprises and the UN Global Compact.

Our Code includes the ten following key elements to improve the worker´s situation:

o freedom of association and the right to collective bargaining are respected
o no discrimination is practised
o child labour is prohibited
o legal minimum and/or industry standards wages are paid
o working hours are compliant with national laws and do not exceed 48 hours regular + 12 ours overtime
o there is no forced labour and disciplinary measures
o the workplace is safe and healthy
o the environment is respected
o there is a policy for social accountability
o there is an anti-bribery and anti-corruption policy

 


Der Bürgermeister und nicht die Bauaufsicht

Skateranlage gesperrt… der für den Fehler verantwortlich ist.
Da die Stadt ohne Bauantrag gebaut hatte, konnte die Bauaufsicht auch nicht prüfen. Jetzt muss im Änderungsverfahren des Bebauungsplans auch ein Lärmgutachten erstellt werden.
Die Stadt muss die Kosten für diesen Fehler tragen.

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