HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Raubbau im Stadtwald?

Waldbewirtschaftung

Die Stürme der letzten Jahre haben auch im Homberger Stadtwald Schaden angerichtet. Wer Richtung Melsungen fährt, sieht im Bereich Sauerburg, rechts nach dem Passieren des Steinbruchs oberhalb Hombergs, eine große freie Waldfläche, wo vorher Hochwald stand.

Gewinn- und Verlust-Rechung
Im Haushalt der Stadt hat sich der Verkauf des Holzes erst einmal positiv ausgewirkt, was der Bürgermeister bei den Erläuterungen hervorhob. Das ist nur die eine Seite. Nach der Holzernte muss auch wieder aufgeforstet werden. Die Kosten unterscheiden sich dabei sehr stark ob Nadelwald oder Laubwald angepflanzt und in der Frühphase gepflegt wird.

In dem Gebiet, in dem der Sturm die Schäden angerichtet hatte, stand Nadelwald, der besonders anfällig ist, vor allem wenn die Bodenverhältnisse nicht angemessen sind. Die Aufforstung erfolgte wieder mit Nadelwald, obwohl die Chance bestanden hätte, durch Mischwald oder reinen Laubwald widerstandsfähigere Waldbestände zu erreichen. Aufforstung mit Nadelbäumen ist die billigste Aufforstungsvariante.

Wälder haben eine vielfältige Funktion für unseren Lebensraum. Beim Hessentag wurde ern darauf hingewiesen jetzt wird es im Alltag der politischen Entscheidungen vergessen. Wald wird auf Kosten und Gewinn reduziert, die billigste Aufforstung gewählt. Dies beklagte auch ein HNA-Leser in einem Leserbrief.

siehe auch: Wie Schäden schön gerechnet werden.

Dokumentation

Auszug aus einem HNA-Leserbrief vom 15.3.2011

Solch ein Raubbau lässt sich nur so erklären, dass die Kommunen und Länder in Zeiten anziehender Holzpreise versuchen, auf Kosten der Natur ihre maroden Haushalte aufzubessern.
Offenkundig wird der Wald nur noch als Ausbeutungsobjekt betrachtet und kapitalistischen Marktgesetzen unterworfen, mithin unsere Heimat auf ihre Verwertbarkeit als Standort reduziert.
Da erscheint es schon zynisch, wenn gleichzeitig Politiker Begriffe wie Umweltbewusstsein oder Nachhaltigkeit geradezu inflationär verwenden – alles offenbar nur Ablenkungsmanöver.
Frank Rassner, Homberg (Leserbrief)

Foto: wikipedia cc
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