HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

85.000 Euro für Pflaster anheben

 

Die Burgberg-Gaststätte erhielt eine Behindertentoilette, die nur über zwei Stufen zu erreichen ist. Nachdem darüber im Hingucker berichtet wurde, hat die Stadt 85.000 Euro im Haushalt 2018 für die "Anhebung des Pflasters im Innenhof und im ehemals offenen Gastraum vorgesehen, um so den "derzeit provisorisch" errichteten Zugang behindertengerecht umzugestalten.

Der "provisorische" Zugang ist mit zwei sauber verlegten Steinstufen geschaffen worden. Sieht so ein Provisorium aus?

Blick auf die Baukosten

Der Bau der Behindertentoilette soll nach der Kostenschätzung des Architekten Elsässer 14.000 Euro kosten. In seiner Kostenrechnung für den Anbau hatte er diesen Betrag noch nicht in die von ihm geschätzten 240.000 Euro Gesamtbaukosten eingerechnet.

Für die 240.000 Euro wurde aber keine 121 qm neuer Nutzraum geschaffen, sondern nur ungefähr 32 qm. Trotzdem hätte das ebenfalls 240.000 Euro gekostet und sei mit 150.000 Euro Fördermitteln aus dem EU-LEADER-Programm gefördert worden.

Vielleicht ist das Geld aus dem Förderprogramm nicht nur in das Bauvorhaben geflossen, das beim Förderantrag vorgestellt wurde, sondern auch in andere Arbeiten, wie Theke versetzen, Wände streichen, Fußboden erneuern, Heizkörperverkleidung entfernen. Sind das nicht normale Unterhaltungsarbeiten? Werden die jetzt auch bereits von der EU gefördert?

 

Und wo ist der Personalraum und die Personaltoilette gebaut worden, die auf dem Bauschild genannt wurden?

85.000 Euro zusätzliche Baukosten

Um die fehlende Barrierefreiheit für die gerade errichtete Behinderten-Toilette zu schaffen, sollen 85.000 Euro ausgegeben werden. Wie passt das zu einer Bausumme von 14.000 Euro für die Toilette. Die Gesamtkosten von 240.000 Euro plus 85.000 Euro macht 326.000 Euro für einen kleinen Anbau.

Foto: Die Linie zeigt, wie hoch das Pflaster gelegt werden muss, damit statt der zwei Stufen ein ebenerdiger Eingang möglich wird.

Die Folgen dieser "Aufpflasterung": Die Türen sind nicht mehr zu öffnen, sie müssen gekürzt werden, wie schon die Tür an den Stufen.
Die jetzige Eingangstür (rechts im Bild) wird keine Durchgangshöhe von 2 Meter mehr haben.

Umbau der Behinderten-Toilette kostet viel weniger, als das Pflaster anzuheben

Wäre das nicht einfacher: Die Toilette wird abgebaut, der Steinsockel entfernt, auf dem vorher ein Tisch stand, das WC-Becken wird an die Rückwand der anderen Toiletten verlegt und die Sanitärobjekte wieder eingebaut. Das wäre doch für 14.000 Euro zu schaffen, und der Zugang wäre so ebenerdig wie bisher. So würden noch 71.000 Euro von den eingeplanten 85.000 € übrig bleiben, um endlich einmal die Fenster an der Wetterseite zu streichen und die Ritzen abzudichten, durch die bei Schlagregen des Wasser gedrückt wird. Wenn dann noch Geld vorhanden ist, könnten vor die einfach verglasten Scheiben nach Süden und Westen noch Doppelfenster gesetzt werden.

In dem Bauplan war die Behinderten-Toilette richtig eingezeichnet. Das Toilettenbecken war an die Rückwand der Toilettenanlage platziert. Wer hatte angeordnet, das Toilettenbecken an der Wand zum Gastraum anzubringen?

Bauzeichnung: Im Innenraum soll der Boden um eine Stufe angehoben werden, wahrscheinlich mit einer Dielenkonstruktion.
Im Außenbereich liegt der Durchgang zwischen Innenhof und Zugang tiefer, dadurch entsteht eine Stufe, die dann bis zum geplanten neuen Höhenniveau  ausläuft. 
Im Bauplan ist zu sehen, dass die Behindertentoilette richtig plaziert ist, sie wurde aber nicht so gebaut.

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