HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Ortsbild retten

In der Ortsmitte Wernswig hat die Stadt im Zuge einer Versteigerung ein Fachwerkgebäude gekauft und in den letzten Monaten aus dem Gebäude 42 Container Müll abtranspotiert. Diese Vorgehen ist anzuerkennen und zu loben.

Das Haus liegt an einer Kurve der Hauptstraße gegenüber der Kirche und ist für jeden Durchfahrenden gut sichtbar. Das Haus ist auch von seiner Bauweise ortsbildprägend. Das Haus kann und muss erhalten werden. Würde es fehlen, bliebe ein weiteres Loch in der Ortsmitte.

Obwohl das Fachwerkhaus in einer exponierten Lage steht, und bis auf einige Schäden in einem baulich guten Zustand ist, tut sich seitdem nichts mehr. Auf dem Hof liegt noch ein großer Haufen Abfall, Fenster und Luken stehen offen. Die meisten  Eingänge sind mit Platten verschlossen. Mit einigen wenigen Handgriffen hätte man das Haus vorübergehend vor weiteren Schäden sichern können. Dachziegel nachstecken, Dachrinnenfallrohr aufstecken und befestigen. Fenster schließen, soweit sie vorhanden sind. Luken schließen und sichern, damit sie nicht im Wind hin und her schlagen. Alles einfache Arbeiten, die jeder Hauseigentümer im eigenen Interesse erledigt. Auf Briefe mit Vorschlägen reagierte der Magistrat nicht, keine Antwort.

Das Haus hat ein Potential zum Schmuckstück: Nur der Ziegelanbau mit den ehemaligen Ställen ist nicht mehr zu retten. Ein Abriss schafft Platz für Freifläche, auch die Doppelgarage auf dem Grundstück kann verschwinden und die Freifläche vergrößern. Das Haus hätte dann Platz zum Wohnen, Freiflächen und noch die Möglichkeit für eine Werkstatt in dem Scheunenteil.

Was aus diesem Haustyp mit Wohnhaus und anschließender Scheune werden kann, sieht man in Niederurff, wo die alte Pfarrei ebenfalls in exponierter Lage das Ortsbild prägt.

In Wernswig wird 50 Meter weiter in der selben Zeit ein altes Haus saniert, das in einem baulichen schlechteren Zustand war. Die erste sichtbare Handlung war der Abbau der Antenne, weil dort Wasser ins Haus drang und die darunterliegenden Deckenbalken verfaulten. Die Wasserschäden sind behoben. Es ist eine Freude zu sehen, wie umsichtig und zügig moderner Wohnraum im alten Gebäude entsteht.

 

 

Auch an einer anderen Stelle in der Hauptstraße kann man sehen, mit wieviel Freude die Eigentümer an der Erhaltung des Hofes arbeiten. Ein neuer Zaun zur vielbefahrenen Straße wird von kleinen Figuren geschmückt.


Das städtische Haus kann ebenso ein Schmuckstück werden. In anderen Orten gibt es Programme, die junge Leute unterstützen, die sich alter Häuser annehmen und sie restaurieren. Warum sollte das nicht auch an dieser Stelle möglich sein. Schließlich möchte doch die Stadt die Vorausssetzungen schaffen um ein Mitglied von Cittaslow zu werden. An diesem Gebäude kann sie zeigen, dass es ihr ernst mit dieser Bewegung ist.

Ergänzende Informationen:

Jung kauft Alt,  
Expertise Kleinstädte mit vielen Beispielen und Verweisen
 

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