HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Bestand – Beschönigung – Betrug

 Fotos: Links ursprünglicher Zustand des Fachwerkhauses Holzhäuser Straße 3,
rechts: Entwurf, Abriss des Hauses zu ca. 2/3 des Volumens und Neubau

Aus dem Bundes-FörderprogrammSanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ soll die Stadt Homberg 2,7 Millionen Euro für ein Multifunktionshaus am Marktplatz 15 erhalten.

Auswahlkriterien: "Machbarkeit und zügige Umsetzbarkeit sowie langfristige Nutzbarkeit"; "Städtebauliche Einbindung in das Wohnumfeld und baukulturelle Qualität". "Überdurchschnittliche fachliche Qualität, insbesondere hinsichtlich sozialer Integration"

 

Bestand

Auf den Grundstücken existieren keine Einrichtungen aus den Bereichen Sport, Jugend und Kultur, für die eine Sanierung in Frage käme. Dort steht nur ein leerer ehemaliger Laden.
Das Projekt Marktplatz 15 bestand bisher nur aus dem leerstehenden Laden im Erdgeschoss und dem angebauten Flachbau. Von dem Fachwerkhaus am Marktplatz 15 ist nur das Erdgeschoss und der angebaute Flachbau im Eigentum der Stadt. Nach den ursprünglichen Plänen sollte das Multifunktionshaus hier untergebracht werden.
 
Im Juli 2017 hieß es in den Ausschreibungsunterlagen des Fördermittelprogramms, die Projektauswahl erfolge nach inhaltlichen Kriterien. Es gab aber dafür noch keinen Entwurf oder ein aussagekräftiges Konzept seitens der Stadt. Es gab in einer Tischvorlage des Stadtparlaments, das Schlagwort "Multifunktionshaus" und die Skizzen. Wie die Verantwortlichen des Fördermittelprogramms auf dieser Grundlage eine Auswahl treffen konnten, bleibt unverständlich.

Skizze zur Umnutzung des Ladenanbaus

Skizze: Umbau des Ladenanbaus hinter dem Gebäude Marktplatz 15 , Verfasser WAS Kassel

 

 

 

Jetzt soll dieser flache Ladenanbau  abgerissen werden und durch einen kleinen Neubau ersetzt werden. (Kosten: Abriss 65.000 €, kleiner Neubau 150.000 bis 250.000 €). Auf dem Grundstück Holzhäuser Straße 3 sollen weitere Räume geschaffen werden.


Erst nach der Bewilligung der Förderung wurde das benachbarte Fachwerkhaus Holzhäuser Straße 3 erworben. Auch dieses Fachwerkhaus soll zum größten Teil abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.
 

Beschönigung

Fachwerkhäuser
"Zwei Fachwerkhäuser sollen verbunden werden" wird dem Fördermittelgeber vorgegaukelt. Der Stadt gehört aber nur die Ladenräume im Erdgeschoss des  Fachwerkhauses am Markt 15 und der rückwärtige Laden-Zweckanbau. Die Obergeschosse dieses Fachwerkhaus mit vier Wohnungen sind in Privatbesitz.

Das neu hinzugekaufte Fachwerkhaus Holzhäuser Straße 3 soll zu dreiviertel des Volumens abgerissen werden und einem Neubau weichen. Im letzten Viertel des Hauses, das angeblich erhalten werden soll, wurden schon die Fenster ausgebaut – ein erster Schritt zu Bauschäden und dann zu Totalabriss?

Neubau statt Erhalt eines Kulturdenkmals

In der "fachwerksgeprägten Altstadt" soll ein Neubau entstehen, der in der Gestaltung keine Bezüge zu der vorhandenen Formensprache hat, weder in der Gliederung, den Fenstern, der Materialauswahl und dem Maßstab. Von baukultureller Qualität zeugt der Entwurf nicht.
 

"Fehlende integrative und multifunktional Angebote im Stadtgebiet" 

Gegenüber den Fördermittelgebern erweckte die Stadt den Eindruck, es gäbe keine solchen Angebote. Das ist falsch. Im Stadtgebiet gibt es diese Angebote seit Jahren, sie wurden im Rahmen von Bundes- und Ländesförderprogrammen geschaffen. Kultur- und Begegnungszentrum "Alte Sparkasse" und das Jugendzentrum "Altes Gaswerk".
 

Betrug

Architektenwettbewerb

Den vom Stadtparlament beschlossenen Achitektenwettbewerb gab es nicht. Die Auftragsvergabe an ein bereits in der Stadt tätiges Architekturbüro wurde als Architekturwettbewerb ausgegeben. Es gab kein Entwürfe verschiedener Verfasser, es gab kein unabhängiges Preisgericht, es gab keine Einbeziehung der Öffentlichkeit, es gab keine Ausstellung der Entwürfe, es gab keine Begründung für den von vom Bürgermeister vorgezeigten Entwurf.
Es gibt keine Verfügung über ein benachbartes Grundstück, Holzhäuser Straße 1, auf dem weitere Gebäude abgerissen werden sollten, um für das geplante Multifunktionshaus mehr Tageslicht zu ermöglichen.

90 Prozent Förderung

"Bei nachgewiesener Haushaltsnotlage der Kommune besteht die Möglichkeit, eine Erhöhung der Bundesförderung auf bis zu 90 Prozent zu erhalten." 

Homberg soll 90 Prozent der Kosten gefördert bekommen, obwohl sich die Stadt leistet, gleich im Nachbarhaus am Marktplatz  – der ehemaligen Engelapotheke –  für 2 Mio. Euro Vereine zu fördern, in denen diese Sammlungen ausstellen, bei denen die Besucherfrequenz gering sein wird.
Weitere 2 Mio. Euro werden für zwei Wohnungen im Obergeschoss ausgewiesen, für die der Bürgermeister noch keinen Fertigstellungstermin nennen kann.

Zügige Umsetzbarkeit

Der Zeitplan, der bereits im August 2018 nur mit Schwierigkeiten zu schaffen gewesen wäre, ist noch weiter zurück gefallen.

Die zügige Umsetzbarkeit ist zusätzlich gefährdet, weil widerrechtlich ein Nachbargrundstück (Holzhäuser Straße 3) im Zuge des Vorkaufsrechts erworben und in die Planung eingebunden werden soll, obwohl die rechtlichen Voraussetzungen dafür nicht gegeben sind. Eine Widerspruchsverfahren des Käufers wird zu weiteren zeitlichen Verzögerungen führen.

Baukulturelle Qualität

Statt Homberg als "Fachwerk-Kleinod" zu erhalten und zu pflegen, soll Fachwerk mit fadenscheiniger Begründung und der Inszenierung des Verfalls, bei dem kräftig nachgeholfen wurde, zerstört werden. An der Stelle soll ein Neubau entstehen, der als Fremdkörper  erscheint, der weder in den Proportionen noch bei den Fenstern auf die Formensprache der vorhandenen historischen Bebauung eingeht. (liegende Fensterformate). Von der geforderten Baukultur keine Spur.

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Kein Architektenwettbewerb: Vertrauen zerstört

  Der Bürgermeister hat den Auftrag zu einem Architektenwettbewerb für das Multifunktionshaus nicht erfüllt. Stattdessen versucht er mit Hilfe des beauftragten Projektmanagers und des Architekturbüros die Bürger zu täuschen. Damit zerstört er Vertrauen. Bei einer solchen Vorgehensweise kann kein Modellprojekt entstehen, das überregional wahrnehmbar ist.   Der Auftrag zu einem Architektenwettbewerb Die Stadtverordneten beschlossen einen […]

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Ein Geschenk für Homberg 2019


Kulturprogramm für 2019

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Abriss – Umbau -Widerstand


IFN für den Schutz des kulturellen Erbes und der Fachwerkhäuser
Seit 40 Jahren saniert die Hessische Langgesellschft (HLG) die Homberger Altstadt. Aus diesem Anlass haben HLG und Stadt eine Broschüre veröffentlicht, die im Wesentlichen aus Fotos besteht. Paarweise werden alte Ansichten von Homberg den jetzigen Ansichten gegenübergestellt

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Top-Wohnung in der ehemaligen Engel-Apotheke


In der Elbphilharmonie ist die letzte Eigentumswohnung verkauft. Wo findet diese Käuferschicht nun noch ein Alternative? Natürlich in Homberg.

Es muss nicht immer Hamburg sein., Homberg hat auch viel zu bieten:

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Geschichte des Hauses Kohlhaas, Ziegenhainer Straße 6

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Burgberg-Arbeiten: Ohne Rücksicht auf das Naturdenkmal

  Auf dem Hof der Vorburg wurde unter der großen Linde, dem geschützten Naturdenkmal, gebaut. Entlang der Gebäudekante wurde ein Graben für die Abwasserleitung der Regenrinne gegraben: Im Kronenbereich = Wurzelbereich der geschützten Linde. Innerhalb der Absperrung wurde eine neue Abgrenzungsmauer gebaut, die vorübergehend mit eine Folie abgedeckt ist. Für die Mauer wird sicherlich auch […]

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Schandfleck Holzhäuser Straße 3?


Von der inszenierte Verwahrlosung zum Abriss?

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Museum sucht Ausstellungsobjekte

Selbst am Samstag arbeiten Handwerker eifrig im Erdgeschoss der ehemaligen Engelapotheke. Im Erdgeschoss sollte bisher ein "Haus der Reformation" entstehen, das aber zum Reformationsjahr 2017 nicht fertig gebaut und deshalb geschlossen war. Dann sollte das Erdgeschoss ein außerschulischer Lernort werden. Schüler sollten sich für zwei Stunden dort aufhalten und etwas zur Reformation lernen . Mittlerweile […]

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80 Mio. Schulden bei einem Haushalt von 32 Mio.

  Die städtischen Verbindlichkeiten aus Investitions- und Liquiditätskrediten sind  für 2019 in Höhe von ca. 80 Millionen Euro prognostiziert. Quelle Bei 14.000 Einwohnern ergibt das eine pro Kopf Verschuldung von 5.700 Euro. Die Stadt nimmt  3,8 Mio. Euro neue Kredite auf, und bezahlt für Zinsen und Tilgung 4,6 Mio. Euro. Der Haushaltsplan für 2019 hat […]

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Strahlende Vergnügungsstätte in der Westheimer Straße


Bürgermeister bleibt untätig, obwohl Vergnügungsstätten in der Altstadt nicht erlaubt sind.

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TV-Tipp: Akte Wettmafia Mi. 19.12. / 23:45 ARD

„Kaum eine Branche wächst so rasant wie die der Sportwetten“

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„Vergnügungsstätten“ sind in der Altstadt verboten

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