HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Rückwärtsentwicklung in Homberg


Die Nachbargemeinden in der Leader-Region Schwalm-Aue gehen mit guten Beispiel voran. Homberg setzt auf überholte Konzepte.
 

In Homberg: Ackerland zu Bauland

In Mardorf wurden gute Ackerflächen, die für die landwirtschaftliche Nutzung vorbehalten sein sollen, zu Bauland umgewidmet, entgegen der Festsetzung im Bebauungsplan. Warum?

Das Land gehörte der Familie Kroeschell. Kroeschell ist ein verdientes CDU-Mitglied, der sich für den Kauf der Kasernen eingesetzt hatte und auch sonst immer seine Stimme erhob, wenn es galt, unsinnige Projekte zu fördern.
Kroeschell verkaufte den einen Teil des Geländes an die Stadt für den Bau des  Kindergartens zu einem höheren Preis als Nachbarn im Ort.

Zusätzlich war der Preis daran gebunden, dass der größere Geländeteil zu Bauland umgewidmet wird. Wenn Kroeschell nicht das Baurecht für das andere Land erhalten hätte, wäre das Gelände für den Kindergarten teurer geworden, erklärte eine Stadtverordnete der CDU im Bauausschuss. Die Aussage findet ihre Bestätigung im Protokoll der Stadtverordnetenversammlung vom Dezember 2017:

Im Gegensatz zum Vertrag mit Herrn Kroeschell wären an dieses Vertragsgeschäft keine weiteren Bedingungen (Ausweisung der Restfläche als Bauland, Anlegung einer Zufahrtsstraße etc.) geknüpft.
Quelle

Ein Bürgermeister hat die Pflicht, Beschlüssen der Stadtverordneten zu widersprechen, wenn sie Recht verletzen oder der Stadt schaden. Dr. Nico Ritz tat das nicht  – er hatte diese Planung vorangetrieben. Das zeigt, in der Vernichtung von landwirtschaftlichen Flächen sieht er keinen Schaden für die Stadt.

Ganz anders der Waberner Bürgermeister Claus Steinmetz:

„Es ist ganz wichtig, die landwirtschaftlichen Flächen an den Rändern zu schonen und stattdessen die Ortskerne wiederzubeleben“ HNA 25.6.2019

 
Rückwärtsgewandt

Wie rückwärtsgewandt in Homberg Politik gemacht wird, zeigt sich auch an dem Bau des Einkaufszentrums auf dem ehemaligen Ulrich-Areal. Dort wird ein innerstädtischer Großparkplatz gebaut, darunter große unterirdische Verkaufsflächen.

Plan des Großparkplatzes  über dem unterirdischen Einkaufszentrum. Große versiegelte Freifläche in der Stadtmitte. Ein Beitrag zum Klimaschutz?

In anderen Städten hat man schon seit längerem die Erfahrung machen müssen, dass diese Flächen nicht gut angenommen werden, in Untergeschossen  wurden sie wieder geschlossen. Das kann auch in Homberg eintreten. Der Trend geht bei den Handelsimmobilien zu oberirdischen Anlagen mit möglichst viel Tageslicht und offenen und gemischten  Strukturen, bei denen zum Beispiel darüber Wohnungen gebaut werden. Diese Vorschläge gab es auch schon vor Jahren in Homberg, sie wurden abgelehnt.

Fotomontage der Planung: Ansicht des Einkaufszentrums vom jetzigen Rewe-Standort aus.

Die Gesellschaft für nachhaltiges Bauen schaut auch darauf, wie später eine Nachnutzung erfolgen kann, ohne erst alles wieder abzureißen und damit Baumaterial zu verbrauchen und Bauschutt zu schaffen. Für die unterirdischen, künstlich beleuchteten Verkaufsräume sind sinnvolle Nachnutzungen kaum möglich. Hier werden die Bauruinen von morgen geschaffen.

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