HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Engelapotheke: Teure Wohnungen stehen leer


Foto: Wohnraum in der Engelapotheke Anfang September 2018 bezugsfertig.

Zum Tag des offenen Denkmals 2018 zeigte die Stadt auch diese Wohnung in der ehemaligen Engelapotheke, welche für 4 Millionen Eurosaniert wurde. Auf jede der vier Etagen entfällt somit ein Kostenanteil von einer Million Euro.
Eine Wohnung von 170 Quadratmeter für eine Million: ein mehr als stolzer Preis. Das sind Baukosten von 5.900 Euro je Quadratmeter.

Die Bürgerliste fragte, wann der Bau fertigestellt sein wird. Bürgermeister Dr. Nico Ritz antwortete am 11.6.2018 im Bauausschuss, dass die Baustelle noch 2018 abgeschlossen sein wird.

Am 25. 4. 2019 stellte die Bürgerliste erneut eine Anfrage mit mehreren detaillierten Fragen die am 16. 4. 2019 mit dem Protokoll  schriftlich beantwortet wurden.

Wann ist mit der Vermietung der beiden Wohnungen und mit welchen Abreden zu Größe, Mietpreis, Betriebskosten, etc. zu rechnen?

Hierüber wird demnächst im Magistrat beraten.

6. Nach welchen Kriterien erfolgt – falls schon vermietet: erfolgte – die Auswahl der Mieter?

Hierüber wird demnächst im Magistrat beraten.

7. Welche Beeinträchtigungen sind durch die beabsichtigten weiteren Baumaßnahmen im Umfeld des Gebäudes für dessen Nutzer und Mieter zu erwarten?

Es ist mit denjenigen Beeinträchtigungen zu rechnen, die üblicherweise mit Baustellen verbunden sind (Geräusche, Verkehrsbehinderungen, u. ä.).

8. Welche Stellplatzregelung wird für die „Engel-Apotheke“ und deren Nutzer/Mieter getroffen oder ist eine solche schon verabredet?

Hierüber wird demnächst im Magistrat beraten.

 
War die Baustelle Engelapotheke noch nicht abgenommen?.
Über die Vermietung, den Mietpreis und die Stellplätze hatte der Magistrat noch immer kein Konzept, hat aber bereits vier Millionen Euro ausgeben, sofern es bei diesem Betrag bleibt. Welches Unternehmen kann sich eine solche Vorgehensweise leisten? Dieser Umgang mit den öffentlichen Geldern ist grob fahrlässig und entspricht in keiner Weise einer geordneten Verwaltungsführung.

Die Dimension dieser unverantwortlichen Vorgehensweise wird anhand des vom Amt für Bodenmanagement herausgegebenen Berichts über die Preisentwicklung der Immobilien deutlich. Die HNA (5.7.2019) berichtet darüber und nennt als Durchschnittspreis für Ein- und Zweifamilienhäuser 147.543 Euro im Landkreis. Für eine Million Baukosten für eine Wohnung in der Engelapotheke hätte man 6,75 Ein- und Zweifamilienhäuser bauen können.
Einen Mietpreis, der die Kosten decken würde, müsste so hoch sein, dass es dafür keine Nachfrage gäbe. Um Mieteinnahmen zu erzielen, muss ein marktgängiger Mietpreis gesucht werden, aber auch einen Mieter für die 170 qm. Diese Wohnungen werden letztlich öffentlich subventioniert.

Bereits in einem frühen Stadium hatte deshalb die Stadtverordnete Jana Edelmann-Raute (CDU) gefragt, ob es angesichts der hohen Kosten denn nicht sinnvoller wäre, die Flächen als Büroräume zu verwenden, zumal das Rathaus mehr Platz brauchen würde. Diese berechtigte Frage wurde vom Architekten damit abgebügelt, dass dann eine höhere Tragfähigkeit der Decken angenommen werden müsste, was den Bau um 50.000 Euro verteuern würde.

Nachgerechnet: 50.000 Euro aufgeteilt für zwei Etagen, also je 25.000 Euro bezogen auf 1.000.000 Baukosten wären 2,5 Prozent Mehrkosten. Das ist nur die finanzielle Seite.

Nach Sachlage ist diese anzurechnende Mehrbelastung für Büroräume  aber auch so bereits in der Statik enthalten.

Die Statik war ein Ablenkungsmanöver. Über die Vermietung hatte der Bürgermeister offensichtlich noch nicht nachgedacht, wie die Antwort auf die Anfrage zeigt. Hat der Bürgermeister sich überhaupt bei der ganzen Geschichte etwas gedacht? Einmal hatte er Baukosten von knapp 900.000 Euro genannt – für die gesamte Engelapotheke.

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