HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Kompass: Sicherheit in Homberg?

  
Die Paul-Ehrlich-Straße am Rande des Neubaugebietes aus dem Anfang der 70er Jahre ist eine ruhige Straße, es gibt keinen Durchgangsverkehr. Es ist eine Sackgasse. Nur ein Fußweg führt hinaus in die Landschaft. Hier wohnt Mittelschicht in ihren Häusern.

Mit der Ruhe war es am 29.09.2020 vorbei. Von 18:40 Uhr bis 23:00 Uhr ging es in der abgelegenen Straße laut her, so dass ein Anwohner die Polizei benachrichtigte. In der Polizeimeldung heißt es, zwei Personengruppen seien in Streit geraden, die Polizei konnte eine Schlägerei verhindern.

Bei Eintreffen der ersten Streifenwagen standen sich insgesamt 40 Personen gegenüber. Die Mitglieder der beiden Gruppen schrien sich an und nahmen auch gegenüber der Polizei eine drohende Haltung ein. Nur durch den Einsatz von Pfefferspray konnten die beiden Gruppen auseinandergehalten werden. Nach dem Eintreffen von weiteren Streifenwagen beruhigten sich die Personen.  Quelle

Nh24 und die HNA berichteten entsprechend der Polizeimeldung.
 

Die nüchterne Meldung wirft Fragen auf

Die lautstarke Auseinandersetzung, bei der die Polizei eine Schlägerei verhindern konnte, fand nicht auf einer Kirmes, nicht auf dem Marktplatz und nicht im Stadtpark "Alter Friedhof" statt – sondern in einer abgelegenen ruhigen Wohnstraße.
Wenn sich zwei Gruppen an diesem Ort streiten, müssen sie sich dort verabredet haben. Das Treffen war somit organisiert. Vermutlich sind die 40 Personen nicht dorthin spaziert, sie sind mit Autos gefahren, die dort parkten.

Welche Gruppen waren das? Um was wurde gestritten?
Wenn die Polizei nur mit Hilfe von Pfefferspray und weiteren Personal eine Beruhigung der Kontrahenten erreichen konnte, muss massive Energie von den Gruppen ausgegangen sein.
 

 
KOMPASS-Stadt Homberg

Homberg ist eine von vier Städten im Schwalm-Eder-Kreis, die seit Frühjahr 2019 "Teilhaber der hessischen Sicherheitsinitiative KOMPASS (KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel) sind." Durch die bessere Zusammenarbeit von Stadt, Bürgern und Polizei soll mehr Sicherheit entstehen.

Bürgerbefragung im Rahmen des KOMPASS-Programmes wurde von den Stadtverordneten beschlossen

Im April / Mai 2020 wurden repräsentativ Bürger befragt. Die Befragung wurde von Lehrstuhl für Kriminologie von Prof. Dr. Bannenberg durchgeführt. Bis heute ist noch kein Ergebnis der Befragung veröffentlicht. Der Rücklauf war nicht sehr hoch, schrieb die HNA zum Ende der Befragung. Die Auswertung konnte somit nicht so aufwendig sein. Vielleicht war der Rücklauf nicht ausreichend.
Im Antrag von 22.08 2018 hieß es bereits:

Die Rücklaufquote für eine repräsentative Befragung muss bei 5 –10 % der angeschriebenen Stichprobengruppe liegen. Bei Befragungen in den anderen KOMPASS-Kommunen belief sich diese auf erfreulich hohe 23 –25 % 

Quelle: VL136/2019

 Die Stadtverordneten beschlossen:

Weiterhin werden im Haushalt 2019 für die Befragung und Auswertung außerplanmäßige Kosten bei der Kostenstelle 20.1010 unter Sachkonto 6179009 in Höhe des durch die Verwaltung in Erfahrung gebrachten Betrages, maximal 6.500,–€ zur Verfügung gestellt, Quelle: VL136/2019

Warum schweigt die Stadt zu dem Verlauf der Befragung, die der Sicherheit in Homberg dienen soll?
 

Homberg ein Platz für dubiose Milieus?

Die Auseinandersetzung am 29.09.2020 zeigt, dass in Homberg merkwürdige Gruppen auftreten.

Schon in der Vergangenheit war das der Fall:
In Homberg wurde eine Scheinbaustelle eingerichtet, die einem Netzwerk von kriminellen Geschäften dazu diente, eine Geschäftstätigkeit vorzutäuschen: Baustoffe zu bestellen und zu verschieben. Die Staatsanwaltschaft soll die Ermittlungen eingestellt haben. 

Im Kasernengelände beschlossen die Stadtverordneten, Grundstücke für die Algenzucht zu verkaufen. Der Käufer gehörte zu einem kriminellen Netzwerk, das auf Anlagebetrug ausgelegt war. Die Staatsanwaltschaft hat in diesem Fall die Ermittlungen aufgenommen, allerdings nicht in  Hessen, sondern in Berlin und Potsdam.

Auch das Projekt Altreifen-Pyrolyse und die Vorgänge um das geplatzte Geschäft zur Panzerverschrottung gehört dazu. Hier war auch die Hessische Landgesellschaft (HLG) beteiligt.


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