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27. Januar: Ein persönliches und ein geschichtliches Datum

 
27. Januar 2008  – Startimpuls für den Homberger Hingucker

An diesem Sonntag wurden in der Homberger Stadthalle die Ergebnisse der Bürgermeisterwahl erwartet. Anfänglich schien die Kandidatin Marianne Hühn (SPD) vorn zu liegen, am Ende erhielt der amtierende Bürgermeister Martin Wagner (CDU) die Mehrheit der abgegebenen Stimmen. An diesem Abend schoss es mir durch den Kopf: Die Bürger sind über viele Vorgänge in der Stadt und die Folgen nicht informiert. Die Lokalzeitung brachte schon lange keine umfassende Information über die Kommunalpolitik in der Stadt mehr. Die Idee für den Homberger Hingucker war geboren. Am 1. Februar 2008 erschien der erste Beitrag. Aus der spontanen Idee ist ein Vorhaben geworden, das jetzt seit 15 Jahren besteht und sich immer noch und immer dringender als notwendig erweist, gerade auch im Kontext der geschichtlichen Bedeutung dieses Datums.
 

Titelseite und Seite aus: Bilderbuch für Vergessliche, Richard Errell, [1] 1961

 
Zeitenwende: 30. Januar 1933 bis 27. Februar 1933

In den letzten Januartagen vor 90 Jahren trat eine Zeitenwende ein. Ein Monat später am 27. Februar 1933 brannte der Reichstag und viele Menschen, denen bei dieser Wende nicht zum Jubeln war, wurden inhaftiert. Mein Großvater soll damals gesagt haben, das bedeutet Krieg, so hat es mir meine Mutter erzählt.

Mit der Zeitenwende sollte das 1000 jährige Reich des Nationalsozialismus beginnen.

Es braucht nur 12 Jahre, um  Europa zu zerstören. Der Krieg brachte 80 Millionen Menschen den Tod.  Die meisten Opfer hatte die Sowjetunion mit 24 Millionen Toten.

 

31. Januar 1943 – Ende der Schlacht um Stalingrad

Zehn Jahre nach der Zeitenwende von 1933 wurde mit der Schlacht von Stalingrad [2] das Ende der Zeitenwende eingeleitet. Am 2. Februar 1943 ergaben sich die deutschen Truppen.

Bei Stalingrad verloren 60.000 deutsche Soldaten ihr Leben. 100.000ende gingen in Gefangenschaft.

 
27. Januar 1944 – Ende der Blockade von Leningrad – Tod durch Verhungern

Nach 28 Monaten war am 27. Januar 1944 die Blockade der Stadt Leningrad durch die deutsche Wehrmacht beendet. Ab 8. September 1941 war die Stadt abgeriegelt und bombardiert worden. 2,5 Millionen Menschen saßen in der Falle. Die deutsche Wehrmacht ließ die Einwohner systematisch verhungern. Dieser gezielte Hungertod von 1,1 Millionen Menschen war eines der eklatantesten Kriegsverbrechen des deutschen Militärs.
 

23. Oktober 1944400.000 Bomben in einer Nacht – auf die Kasseler Altstadt, nicht auf die Rüstungsbetriebe

Foto: Darstellung im städtischen Museum der Stadt Kassel mit der Veranschaulichung der Menge der Bomben, die in einer Nacht auf Kassel abgeworfen wurden. Ein Bombensymbol steht für 1.000 Bomben.

 
27. Januar 1945 – Sowjetische Soldaten befreiten Auschwitz

Die Zufahrtsgleise nach Auschwitz wurden von den Flugzeugen der West-Alliierten nicht bombardiert, nur fotografiert. Mit den Bombenflugzeugen waren sie in der Lage, bereits im August 1944 die SS-Gebäude im Konzentrationslager Buchenwald zu zerstören, wie im Oktober auch die Kasseler Altstadt. 

 
Heute

Die erste deutsche Außenministerin hat das Ziel "das Russland jahrelang nicht mehr auf die Beine kommt [3]", das heißt, sie will 142 Millionen Menschen ins Elend zu stürzen. Das Russland, das unter Präsident Gorbatschow die deutsche Wiedervereinigung ermöglichte, was dazu führte, dass sich die russischen Truppen aus Berlin und Osteuropa zurück zogen – und das auf die Zusicherung vertraute, dass die Nato nicht nachrückt.  Siehe dazu den Film von Werner Herzog: Gorbatschow Eine Begegnung. [4] Frieden kann nur mit Verhandlungen nicht mit Waffen erreicht werden. Mehr Waffen bedeutet mehr Tote. Wir müssen den Frieden gewinnen und nicht den Krieg.
 

27. Januar 2023 – Gedenkveranstaltung  in Trutzhain

Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus laden die Gedenkstätte Trutzhain [5], der DGB Nordhessen [6] und "Arbeit und Leben" [7] ein. In der Gedenkstätte mit Museum Trutzhain, 34613 Schwalmstadt-Trutzhain, Seilerweg 1, wird am 27. Januar 2023 um 19:00 Uhr die Lesung einer Autorin stattfinden, die ihre Familiengeschichte und die Traumata erforschte.


Foto: Die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano bei Ihrem Auftritt in der Gedenkstätte Schwalmstadt-Trutzhain