HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

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Arbeitslosenzahlen und XL-Aufschwung

XL-Aufschwung"Arbeitslosigkeit auf Tiefststand:5,2 Prozent im Kreisteil Fritzlar-Homberg" titelt die HNA am 28.10.2010 und weiter heißt es in dem Bericht:

"Das sei der beste Stand seit 1991, sagte Martin Büscher, Chef der Arbeitsagentur." (1)

"Büscher vermutet allerdings, dass eine Trendwende zum Schlechteren droht. So sei der Stellenzugang im September mit 146 geringer als vor einem Jahr gewesen und für 2010 der bisher schlechteste Wert." (2)

"Es gebe Anzeichen, dass die Zahlen im November schlechter würden. Es sei zu beobachten, dass Großbetriebe weniger Bedarf an neuen Arbeitskräften hätten." (3)

Zwei Meldungen, viele Widersprüche
(1) Die Berechung der Arbeitslosenzahlen von 1991 ist nicht mehr mit der Berechung von 2010 vergleichbar. Sehr viele Arbeitslosen werden in der Statistiv von 2010 nicht mehr als arbeitssuchend gezählt.
Rausgefallen sind:

      1,48 Millionen Arbeitssuchende, die an Maßnahmen der Bundesagentur für Arbeit (BA) teilnehmen.

      328’472 Ein-Euro-Jober zählen nicht in der Statistik.

      Über 58-jährige nach einem Jahr HartzIV-Bezug werden nicht gezählt.

      Arbeitslose bei privaten Vermittlern gelten nicht als arbeitslos.

Viele Menschen, die keine Leistungen beziehen aber arbeiten möchten, werden bei der Arbeitslosenzahl nicht gerechnet.
Anhaltspunkte gibt der Begriff der "Unterbeschäftigung". Dazu heißt es im Monatsbericht Oktober 2010 der BA:

"Im Oktober belief sich die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) auf 4.060.000." (S. 15)

Seit 1991 hat die Unterbeschäftigung in Deutschland zugenommen.
Die Arbeitslosigkeit ist weiter hoch, lediglich die Statistik wurde bis zur Unvergleichbarkeit geschönt.

Der Unterschied in der Erfassung der Arbeitslosenzahlen zwischen 1991 und 2010 wird von der HNA  nicht erwähnt. Die Zeitung vergleicht Äpfel mit Birnen.
Auch die Widersprüche in der eigenen Berichterstattung fallen der HNA nicht auf oder werden nicht thematisiert.

XL-Aufschwung und "Trendwende zum Schlechteren"
Wie passt der XL-Aufschwung vom 15. Oktober zu dem schlechten Stellenzugang am 28. Oktober (2)? Wie passt dass zu der "Trendwende zum Schlechteren", von der der Chef der Arbeitsagentur spricht?
Weniger Bedarf nach Arbeitskräften soll XL-Aufschwung sein?

Die Nachrichten passen nicht zusammen. Das ist nur die Propaganda, die über die Zeitungen und das Fernsehen verbreitete werden. Mit der realen Entwicklung hat das leider nichts zu tun.

Informationen contra Propagandameldungen
Es ist natürlich möglich, sich selbst die Monatsberichte der Bundesagentur vorzunehmen und dazu noch das Herbstgutachten der Wirtschaftsinstitute. Das wird ein hartes Stück Arbeit, sich da hindurch zu arbeiten.

Allgemeinverständlicher und knapper zusammengefasst sind die Informationen auch hier und hier zu finden. In diesen Quellen sind auch Informationen wie die feste Stellen abgebaut werden und die bei Zeitarbeitsfirmen wachsen.

Der Trend zum Schlechteren hat leider eine reale Grundlage, die nächste Krise baut sich auf, denn viel überschüssiges Kapital wird weiter für für Spekulationen eingesetzt.

Anmerkung: Wie die Studie "Wirtschaftsjournalismus in der Krise – Zum massenmedialen Umgang mit der Finanzmarktpolitik" von Hans-Jürgen Arlt, Wolfgang Storz zeigt, ist der es um die Berichterstattung über die wirtschaftlichen Zusammenhänge in den meisten Medien schlecht bestellt.

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