HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Neue und größere Bibliothek: Ein schöner Traum

BildWer könnte eine neue und größere Bibliothek nicht gut finden? Eine Vergrößerung von jetzt 60 qm am Marktplatz auf 350 qm in einem Gebäude etwas weiter westlich in der Hermann-Schafft-Schule sowie eine Erweiterung des Bestandes und der Öffnungszeiten hört sich gut an.

Mit einem solchen Vorhaben kann man Sympathien gewinnen, zumal wenn noch Fördermittel winken. Der Bürgermeister wies deshalb auch in der Stadtverordnetenversammlung  am 28. 1. 2010 darauf hin, dass eine solche gemeinsame Bibliothek von Stadt und Hermann-Schaft-Schule mit einem besonderen Medienangebot für seh- und hörbehinderte Kinder etwas Einmaliges in Nordhessen wäre. Bevor in die vorgestellten Planung des Architekten Harm Köhne eingegangen und weiter geträumt wird, sollte man sich an die alte Erfahrung erinnern, dass man einen Euro nur einmal ausgeben kann.

Mehrere Millionen Euro sind für den Hessentag drauf gegangen. Geld das wir nicht hatten, das wir noch viele Jahre abzuzahlen haben. Mit dem Hessentag war die Entscheidung für 10 tolle Tage gefallen, aber auch gegen sinnvolle Projekte wie dieses, für das nun kein Geld mehr da ist.

Zur Erinnerung: Das Rechnungsprüfungsamt hat uns absolute Sparsamkeit auferlegt. Die finanziellen Spielräume der Stadt werden jetzt noch enger durch die Mittelkürzungen der Landesregierung und wegbrechende Steuereinnahmen. In anderen Städten steht man vor der Schließung von Bücherein und Bädern. Auch in Homberg hat die FDP solches schon angedacht und angemahnt. Doch der Bürgermeister scheint davon unbehelligt.

Leben wir in Homberg auf einer Insel der Seligen? Es sind schließlich nicht nur die Bau- und Ausstattungskosten, auch der laufende Betrieb erfordert durch Vergrößerung mehr Gelder als bisher, denn dann müsste eine Fachkraft eingestellt werden.
Kurz: An welchen anderen Stellen im Haushalt sollen die für die Bibliothek notwendigen Mittel eingespart werden? Dazu liegen keine Pläne vor.

"Jetzt müssten sich die Parlamentarier die Frage stellen, ob sich die Stadt ein solches Projekt leisten könne und wolle." HNA 30. 1. 2010

Auffällig ist:
Die Stadtverordneten mögen darüber beraten und entscheiden.
Bisher wurden mit der Ein-Stimmen-Mehrheit ohne langes Diskutieren Projekte durchgedrückt.
Das Kalkül könnte sein: Der Bürgermeister schmückt sich mit diesem schönen Projekt, dass ihm aber leider die Stadtverordneten nicht genehmigen. So ist er fein raus und kann immer sagen er habe etwas Gutes für Homberg erreichen wollen.

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6 Kommentare zu “Neue und größere Bibliothek: Ein schöner Traum”

  1. Barolle

    Interessant:
    Förderschul-Konrektor Bernd Pfeiffer, Stellvertretender Schulleiter
    Quelle:
    https://www.hss-homberg.de/hauptframeset.html

  2. Barolle

    Was ist wenn wie bei öffentlichen Projekten üblich die Kosten steigen?
    Wer wird dann zur Kasse gebeten?

    Wünschenswert ist vieles – machbar nicht immer alles.
    Z. B. wird zeitgleich das Ernährungszentrum, dass schon lange geplant wird aus der Mottenksite geholt.
    Und wer steht an vorderster Stelle mit tösenden Fanfaren?
    Die HNA !
    Die Neujahrspredigt wirkt !

  3. Barolle

    Der nächste Traum steht schon in der HNA:

    Ernährungsbildungszentrum in Mühlhausen !

    Klingt wie immer verlockend, vor allen Dingen wenn man die Träume gleich weiterspinnt, wie es BM Wagner tat:

    Man könnte es wie das ÖKO Schullandheim ausbauen und Übernachtungen nach Homberg locken und Übernachtungsangebote ausdehnen und und und.
    Sicherheitshalber hat man ihn seitens der HNA nicht nach den Kosten und Investoren gefragt.
    Die Antwort vermutlich: Es gäbe bereits Verhandlungen über die man aber, um sie nicht zu gefährden, nichts sagen könne!

    Zwei Anmerkungen dazu:
    1. Ist wieder der allseits geschätzte Biobauer Groß mit im Boot, der ja schon einen Teil an die Starthilfe verpachtet hat, der am Marktplatz (mit Zusage der Unterstützung durch den BM, nach seinen Worten) einen Mitgliederladen plante der sein unternehmerisches Risiko minimieren sollte.
    2. Und auf der anderen Seite der Sanierungsträumer der bisher aus eigener Kraft es noch nicht einmal schafft, das Haus Wicke einer Nutzung zuzuführen.
    Von den seit 2002 gescheiterten Projekten wie
    Seniorenbegegnungsstätte in der alten Post ist bis heute noch nicht einmal ein Seniorencafe realisiert.
    Das geplante Fachwerkhaus auf dem Burgberg,
    die Hessentagsarena, kleiner Hessentag,
    Themenmärkte auf dem Marktplatz und Neubelebung des Wochenmarktes,
    jede Menge Verhandlungen mit angeblichen Investoren,
    Aufrufe und Ideenwettbewerbe die nur im Sande verliefen usw

    Da er etwa ein Viertel des jetzt abgeschlossenen Altstadtsanierungsprogramms zu verantworten hat und dies für sich komplett in Anspruch nimmt : Die Altstadt ist nach der Sanierung eher schlechter dran wie vorher!
    Hat man die Grünanlagen des Schlossberges vergammeln lassen.
    Von Stadtmodell, Riesengerüst des HR am Schlauchturm redet auch keiner.
    Das Erfolgsmodell Eisbahn wird nicht offengelegt, was Kosten und Einnahmen anbetrifft – wäre es ein Erfolgsmodell würde man sich in Brust werfen und platzen vor Stolz!
    Lediglich im Schaumschlagen und Seifenblasen erzeugen ist man ein wenig erfolgreich.

    Sein wirklich einziger Erfolg ist es, Hombergs politische Landschaft aufgemischt zu ahben.
    Aber nicht in positiver Mischung.

  4. Chekker

    Ein Bürgermeister muss führen und entscheiden, aber auch vordenken und zuhören, um so rechtzeitig Signale aus der Bevölkerung oder aus der Politik zu erkennen und Akzente setzen zu können. Er ist gewissermaßen TOP-MANAGER der Stadt.

    Kraft Gesetz ist der Bürgermeister Beamter. Als Beamter hat er parteipolitisch neutral zu sein. Dennoch darf er natürlich eine politische Überzeugung haben. Aufgrund seiner beamtenrechtlichen Stellung darf der Spitzenmanager der Stadt nicht Mitglied einer Fraktion oder Gruppe des Rates sein. Er kann die Fraktionen und Gruppen allerdings beraten und gegebenenfalls an deren Sitzungen teilnehmen. Würdevoll hat der Bürgermeister die Stadt neutral gegenüber der Öffentlichkeit darzustellen. Er ist gewissermaßen „Erster Bürger“ der Stadt.

    Da muss ich mich fragen: Was haben die Homberger sich da im Januar 2008 eigentlich gedacht, als sie zu den Wahlurnen geeilt sind? Waren die blind? Hatten die Pizzen auf den Augen? Ein Stadt-Kämmerer hätte es auch getan!

  5. Barolle

    Noch besser wäre ein Stadt“kümmerer“ statt eines Stadt“verkümmerers“ !

    Wenn wir nicht aufpassen – rutschen wir weiter ab.
    Komisch, dass bei Misserfolgen immer das „WIR“ im Raum steht. Bei Erfolgen ( auch angeblichen ) das ICH.

    Ne nicht Pizzen.
    Da gab es den Homberger Hingucker noch nicht.
    Nur die örtlichen „inaktiven“ Medien!

  6. Adam Riese

    Erst lässt man ein Gebäude mehr oder weniger verfallen und dann sollen die Steuerzahler diese Praktiken des Betreibers auch noch durch Zuschüsse gutheißen.

    Warum nur melden die sich nur, wenn sie was brauchen? Wenn was übrig ist schreit keiner Hurra !

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