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Kita-Neubau: Schadstoffmessung abgelehnt

[1]Produktrückrufe sind an der Tagesordnung. Sobald bekannt wird, dass von einem Produkt eine Gefahr ausgehen könnte, rufen die Hersteller die Produkte zurück. Autos müssen in die Werkstatt, Produkte werden aus den Regalen genommen – Sicherheit hat Vorrang.

Wer auf Sicherheit und seinen Ruf achtet, nimmt Hinweise auf mögliche Sicherheitsmängel ernst und reagiert. In Homberg sucht man Ausreden.


Aus Erfahrungen anderer lernen
Im Altstadt-Kindergarten sind große Mengen an OSB-Platten verbaut worden. Auch im Saarland wurde ein Kindergarten mit diesen Baustoffen gebaut. Als er fertig war, wurden hohe Schadstoffbelastungen in der Raumluft festgestellt. Lüftung und weitere Sanierungsmaßnahmen brachten keine Abhilfe. Jetzt muss die Kommune einen neuen Kindergarten bauen.

Vorsorglich Raumluft prüfen
Dieses aktuelle Beispiel nahm der Stadtverordnete Nistler (Bürgerliste) zum Anlass, im Bauausschuss nach der Art der Gebäudebelüftung zu fragen und eine Messung der Raumluft zu beantragen.

Dr. Henninghaus (CDU) und ehemaliger Leiter des Gesundheitsamtes des Kreises unterstützte den Antrag. Die Verantwortlichen fanden Ausreden. Am Ende wurde beschlossen, nicht zu prüfen.

Wie viel den Verantwortlichen die Sicherheit der Kinder und der Erzieherinnen wert ist, dokumentiert das folgende Sitzungsprotokoll.

siehe auch: Kita großflächig mit OSB-Platten gebaut [2]

: : Dokumentation : :

Auszug aus dem Protokoll des Ausschusses für Kinder, Jugendliche, Soziales und Integration vom 16.03.2017
Thema: Schadstoffmessung in der Raumluft des Kindergartenneubaus

Herr Nistler [Stadtverordneter der Bürgerliste] spricht die beim Bau verwendeten OSB-Platten an. Er berichtet, dass im Jahre 2007 vor schadstoffemittierenden OSB-Platten gewarnt wurde und dass im Saarland eine Kita aufgrund der Schadstoffemission aus OSB-Platten nicht in Betrieb genommen werden konnte. Er erkundigt sich daher nach dem vorgesehenen Lüftungssystem und regt an, die in Homberg verwendeten OSB-Platten beproben zu lassen und Luftmessungen vorzunehmen.

Herr Gerlach [Architekt] antwortet, dass die Belüftung der Kita durch die Fenster erfolge. Die Beprobung von Raumluft und OSB-Platten sei aber nicht vorgesehen. Diese müsse die Bauherrschaft beschließen. Er verwehre sich nicht diesem Ansinnen, berichtet aber, dass die beim Bau verwendeten OSB-Platten nicht schadstoffbelastet seien. Diese werden auch von Fertighausherstellern, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich und der Schweiz verwendet.

Herr Dr. Hennighausen [Stadtverordneter der CDU] unterstützt die Anregung des Herrn Nistler und schlägt für die Ausführung das Institut für Umwelthygiene in Gießen vor.

Herr Utpatel [Stadtverordneter der FWG] erkundigt sich, ob es regelmäßige Überprüfungen der Raumluft in Kitas gäbe.

Der Architekt führt aus, dass Überprüfungen der Raumluft erst bei Problemen bzw. Verdacht vorgenommen werden.

Bürgermeister Dr. Ritz spricht von einem falschen Signal. Sollten solche Messungen nur in der neuen Kita vorgenommen werden, müsse man dann in der Konsequenz auch alle weiteren Kitas beproben.

Herr Jerosch [Stadtverordneter der SPD] führt aus, dass man sich auf Herstellerangaben verlassen können müsse. Die Kosten einer Überprüfung müsse der Bauherr tragen.

Herr Bürgermeister Dr. Ritz hält eine Beprobung der Raumluft zum jetzigen Zeitpunkt nicht für sinnvoll, da diese nicht im rohen Zustand belassen, sondern mit Wandbelägen versehen werden. Messungen seien daher erst im September denkbar.

Herr Dr. Hennighausen erklärt hierzu, dass es auf die Menge der verwendeten OSB-Platten im Verhältnis zur Raumluftmenge ankäme. Eine Beprobung könne man daher bereits jetzt vornehmen und eine Schadstoffbelastung rechnerisch ermitteln. Die Raumluft bei frisch versiegelten Platten zu messen sei nicht sinnvoll, selbst wenn keine Schadstoffemission messbar sei, könnte diese nach Jahren wohlmöglich Schadstoffe emittieren. Wenn man Bedenken bezüglich des Baustoffes habe, sollte man jetzt messen.

Herr Smolka [Stadtverordneter der Grünen] findet kritisches Hinterfragen generell gut, verweist aber auf die Garantie des Herstellers, der angebe, dass keine schädlichen Ausgasungen von den OSB-Platten ausgehen. Wenn man Raumluftmessungen vornehmen wolle, dann dürfe sich diese nicht nur auf den Kita-Neubau beschränken.

Herr Nistler sieht in solchen Messungen eine sinnvolle Begleitung der Baumaßnahme. Eine Bauüberwachung könne man vornehmen, wenn die Fenster eingebaut seien.

Der Ausschussvorsitzende [Fröhlich-Abrecht ] unterstützt den Bürgermeister dahingehend, dass auch er Messungen erst im September für sinnvoll halte. In der Diskussion seien aber zwei Zeitpunkte genannt: Sofort oder nach Fertigstellung. Er verwehre sich gegen Messungen nicht grundsätzlich. Sachlich betrachtet müsse man dann aber alle Kitas untersuchen.

Herr Utpatel bemerkt, dass ja alle keine Fachleute seien, daher müsse man ein Fachinstitut einbinden, dieses könnte auch Aussagen treffen bzgl. des richtigen Zeitpunktes für Messungen. Der Ausschuss müsse vielmehr darüber befinden, ob und nicht wann man eine Überprüfung wolle.

Der Bürgermeister führt aus, dass man Zertifikate der verwendeten OSB-Platten habe. Man habe diesbezüglich auch Rücksprache mit dem Hersteller (Fa. Glunz) gehalten. Die Forderung nach Raumluftmessungen nur im Kita Neubau halte er daher für Stimmungsmache.

Herr Nistler weißt den Begriff Stimmungsmache zurück. Es gehe ihm vielmehr darum, dass bei einem solchen Kostenvolumen es sehr wichtig sei alles gut und vernünftig zu machen.

Herr Smolka spricht einen möglichen Zeitverzug der Baumaßnahme und die Kosten an.

Dr. Hennighausen berichtet, dass man aufgrund bestehender Bedenken beim Jugendzentrum ein solches Gutachten für unter 1000,00 € hat erstellen lassen.

Herr Gerlach weist darauf hin, dass alle verwendeten Baustoffe potentiell Schadstoffe emittieren könnten. Man könne daher viele Baustoffe auf den Prüfstand stellen und sieht daher die Messungen der OSB-Platten als emotional kritisch an.

Herr Freund [Stadtverordneter der FWG] berichtet, dass diese Diskussion nicht nur politisch, sondern auch in der Öffentlichkeit geführt werde.

Herr Utpatel schlägt vor, dass der Ausschuss den Magistrat bitten könnte, ein Institut mit der Bauüberwachung zu beauftragen.

Der Bürgermeister schlägt vor, die Bundesarchitektenkammer zu befragen, ob Holzrahmenbauweise für Kitas sinnvoll sei.

In der Zusammenfassung stellt der Ausschussvorsitzende fest, dass im Ausschuss Konsens darüber bestehe, Raumluftmessungen, so der Magistrat um solche zu bitten sei, sich aber nur auf den Neubau der Kita in der Salzgasse beziehe. Anschließend bitte Herr Fröhlich-Abrecht um Abstimmung nachfolgender Bitte an den Magistrat:

 Beschluss: Der Magistrat wird gebeten ein geeignetes Institut damit zu  beauftragen Schadstoffmessungen in der Raumluft des Kita- Neubaus in der Salzgasse vor zu nehmen.

Mit 3 Ja-Stimmen und 6 Nein- Stimmen abgelehnt.

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#1 Kommentar von Phil Antrop am 2017 Mai 2 00000005 9:44 am 149371466809Di, 02 Mai 2017 09:44:28 +0100

Egal wie die Untersuchung ausfält:
Sie ist punktuell und erfasst keine Veränderungen im Betrieb.

So werden z. B. durch Schrauben oder Nägel in der alltäglichen Nutzung der Kita durchaus die vorhandenen Sicherheit gebenden Schutzvorrichtungen und Versiegelungen aufgebrochen. Oder der Schutz baut sich ab allein schon wegen des Alterns.

#2 Kommentar von Phil Antrop am 2017 Mai 2 00000005 1:12 pm 149372714201Di, 02 Mai 2017 13:12:22 +0100

Architekt Gerlach  …. dass die beim Bau verwendeten OSB-Platten nicht schadstoffbelastet seien….

"Man könne daher viele Baustoffe auf den Prüfstand stellen und sieht daher die Messungen der OSB-Platten als emotional kritisch an."

Bürgermeister Dr. Ritz spricht von einem falschen Signal. Sollten solche Messungen nur in der neuen Kita vorgenommen werden, müsse man dann in der Konsequenz auch alle weiteren Kitas beproben.

Er hält eine Beprobung der Raumluft zum jetzigen Zeitpunkt nicht für sinnvoll, da diese nicht im rohen Zustand belassen, sondern mit Wandbelägen versehen werden. Messungen seien daher erst im September denkbar.

Mein Fazit:

1. Mit dieser Auusage glänzt Architekt Gerlach nicht gerade durch Fachwissen in diesem Bereich. Schadstofffreie OSB Platten gibt es nicht. Und er kennt auch die folgende Studie nicht. Immerhin aber empfiehlt er eine Untersuchung.

[3]

Dort findet man weitere Links und Empfehlungen die eindeutig lauten:
Verzicht auf OSB besonders in Schulen, Kitas und anderen besonderen Bereichen

Mag ja sein, dass manches emotional belastet ist. Wie wäre es dann gleichzeitig Mardorf mit in die Diskussion einzubeziehen. Denn dort gibt es wohl nachweislich eine mögliche wenn auch geringe Belastung über deren Auswirkung in Jahrzehnten oder Jahren der Nutzung im Voraus kaum Werte zu finden sind.

Bürgermeister Dr. Ritz erfasst die Sachlage klar und richtig:

a. Prüfung der neuen KiTa erst dann, wenn sie fertiggestellt aber noch nicht bezogen wurde

b. Nachträgliche und sofortige Prüfung aller anderen KiTas einschl. einer belastbaren Feststellung, inwieweit es in den Jahren seit Inbetriebnahme dort zu gesundheitlichen Belastungen gekommen sein dürfte.

Ich nehme auch Bezug zu der Tasache, dass im Haus Wicke der Gesundheit der Mitarbeiter zu Liebe eine Untersuchung auf Schimmel usw. stattfindet. Dort gibt das Arbeitsplatzschutzgesetz deutliche Vorgaben.

Was die Mitarbeiter dort gut ist, sollte für Mitarbeiter in den Kitas auch richtig sein. Erst recht jedoch für die Kinder.

Wie heißt es zu Recht: " Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste" und im juristischen Bereich nicht ohne Grund " Im Zweifel für den Angeklagten"! Sprich lieber Untersuchung und zweifelsfrei keine Belastung als im nachhinein eine Klage am Hals wegen vorsätzlichen Verstoßes gegen Arbeitsplatzschutzgesetze und fehlender Fürsorge gegenüber Mitarbeitern und Kindern.

Denn Mitarbeiterschutz steht ja bisher nicht auf der Tagesordnung, die ist aber immer auch Teil der Nutzung.

Wenn ihr schon Millionen für sinnlose Dinge zum Fenster rauswerft, so solltet ihr im Bereich Gesundheit speziell wo es um Kinder und Mitarbeiter geht, nicht plötzlich in Sparwut verfallen.

Wäre ich Elternteil, würde ich seitens der Verwaltung für die Vergangenheit, aber auch für den Fall das einer meiner Kinder in eine Homberger KiTa geht, eine schriftliche Erklätung verlangen, dass es dort keine Schadstoffbelastung gibt.

Für mich ist es eigenartig, dass bei all dem was man in den letzten Jahrzehnten über Schadstoffbelastungen in Schulen, Kitas, am Arbeitsplatz usw. lesen, hören und sehen konnte und kann, es scheinbar immer noch Erwachsene und dabei sind ja auch Eltern gibt, die lieber den Kopf in den Sand stecken als im Sinne der eigenen Kinder sowie auch der Gesundheit Schutzbefohlener zu handeln.

Schämt Euch, ihr NEIN Sager !

#3 Kommentar von Joachim Grohmann am 2017 Mai 3 00000005 11:31 am 149380751511Mi, 03 Mai 2017 11:31:55 +0100

Ich finde es befremdend, dass grade die Grünen sich auf Herstelleraussagen verlassen wollen und das Zeitdruck wie auch Kosten gegen eine sichere Aussage bezüglich der Grenzwerte sprechen.

Was ist mit dem Zeitverlust und den Kosten, wenn nach der Fertigstellung festgestellt wird, dass die Emissionen zu hoch sind? Wo bleibt der vorsorgliche Schutz der Kinder?

In diesem Sinne

#4 Kommentar von Homberger Jeck am 2017 Juli 19 00000007 3:50 pm 150047583803Mi, 19 Jul 2017 15:50:38 +0100

Der Bürgermeister führt aus, dass man Zertifikate der verwendeten OSB-Platten habe. Man habe diesbezüglich auch Rücksprache mit dem Hersteller (Fa. Glunz) gehalten. Die Forderung nach Raumluftmessungen nur im Kita Neubau halte er daher für Stimmungsmache.

Die Sicherheit von Kindern in Mardorf führt zu einem wie auch gearteten Neubau. Die Sicherheit in anderen Kindergärten spielt scheinbar keine Rolle und ist laut Bürgermeisterr nur Stimmungsmache.

Also liebe Stadtverordnete, was ist euch denn die Zukunft der Kinder wirklich wert?

Derzeit scheinbar wenig.

Es wäre also an der Zeit, alle Eltern von Kindern die bisher in den Kindergärten waren, etwa 2 Jahre rückwirkend, sowie die derzeitigen und zukünftigen sachlich zu informieren ( Anschreiben ), dass den Stadtverordneten die Gesundheit der Kinder vollkommen wurscht ist. Der Bürgermeister das nur als Stimmungsmache abtut.

Hauptsache Kopfsteinpflaster, Treppensteigen, Liebe zum Fachwerk entwickeln ( indoktrinieren ) und Innenstadtbelebung.

Traurige Realität !

🤡

#5 Kommentar von G. Schönemann am 2018 Mai 29 00000005 6:36 pm 152761538506Di, 29 Mai 2018 18:36:25 +0100

Ich wurde darüber informiert, dass es in diesem Neubau stark süsslich riechen würde, der Geruch trotz starkem und stetigen Lüften nicht weniger würde.

Da es hier um Fragen der Gesundheit von Kindern ( Spätfolgen, Allergene Auslöser usw. ) sowie auch um die Gesundheiet der Mitarbeiter die dort dauerhaft beschäftigt sind, habe ich heute das gesundheitsamt des Kreises, Öffentliche Hygiene darüber informiert.

Ferner habe ich geschrieben:
Es würde mich freuen, wenn die Geruchsbelästigung verschwunden ist oder ihre Ursache beseitigt wurde.
Noch mehr würde es mich freuen, wenn Schadstoffbelastungen z. B. aus verwendeten Anstrichen oder den OSB Platten, insbesondere auch die Radon Belastung, nicht vorhanden sind oder unterhalb der zulässigen Grenzwerte liegen.

#6 Kommentar von AnwaltsLiebling am 2018 Mai 29 00000005 8:03 pm 152762061208Di, 29 Mai 2018 20:03:32 +0100

Es wäre für mich mehr als bedenklich, wenn keine Mitarbeiterin bzw. kein Mitarbeiter dieser Einrichtung einen Vorgesetzten von dieser Geruchsbelästigung in Kenntnis gesetzt hätte.

Da Herr Schönemann informiert  und darauf hingewiesen wurde, dass trotz stetigen Lüftens die Gerüche nicht weichen, muss ich davon ausgehen, dass diese Wahrnehmungen u. U. von einem Mitarbeiter gezielt lanciert wurden. 

Fehlt es an Vertrauen der Mitarbeiter zu den höchsten Vorgesetzten?

 

#7 Kommentar von Phil Antrop am 2018 November 21 00000011 7:34 am 154278205407Mi, 21 Nov 2018 07:34:14 +0100

Schutz der Kinder ist offenbar kein vorrangiges Ziel Homberger Politiker:

Bürgermeister Dr. Ritz spricht von einem falschen Signal. Sollten solche Messungen nur in der neuen Kita vorgenommen werden, müsse man dann in der Konsequenz auch alle weiteren Kitas beproben….. hält eine Beprobung der Raumluft zum jetzigen Zeitpunkt nicht für sinnvoll, da diese nicht im rohen Zustand belassen, sondern mit Wandbelägen versehen werden. Messungen seien daher erst im September denkbar…..dass man Zertifikate der verwendeten OSB-Platten habe. Man habe diesbezüglich auch Rücksprache mit dem Hersteller (Fa. Glunz) gehalten.

Die Forderung nach Raumluftmessungen nur im Kita Neubau halte er daher für Stimmungsmache.

Der Bürgermeister schlägt vor, die Bundesarchitektenkammer zu befragen, ob Holzrahmenbauweise für Kitas sinnvoll sei.

Herr Jerosch [Stadtverordneter der SPD] führt aus, dass man sich auf Herstellerangaben verlassen können müsse.

Beschluss des Ausschusses: Der Magistrat wird gebeten ein geeignetes Institut damit zu  beauftragen Schadstoffmessungen in der Raumluft des Kita- Neubaus in der Salzgasse vor zu nehmen.

Mit 3 Ja-Stimmen und 6 Nein-Stimmen im Ausschuss abgelehnt.

Ob in der folgenden Sitzung der Stadtverordneten es TOP war, kann ich nachreichen. Der Umgang mit dem Ratsinformationssystem ist nicht so eingängig und intuitiv.

20. November 2018

Meldung über einen Unfall mit einer Reinigungslösung. Von der HNA aufgebauscht mit "Gasaustritt"! Ursache: Beschädigter Kanister. Ein Mitarbeiter klagt über Beschwerden.

Ob die Schutzmaßnahmen im Umgang eingehalten wurden, die Gewerbeaufsicht verständigt wurde wird nicht berichtet.

[4]

[5]

Auszug "Zu keinem Zeitpunkt aber habe Gefahr bestanden, weder für die Kinder noch für die Erzieherinnen, so Bürgermeister Dr. Nico Ritz mit.

Stadtbrandinspektor Jörg Rohde: Eine Brandschutztür habe verhindert, dass sich das Gas ausbreiten konnte.

Dazu Auszug einer Information aus dem Internet

Das Austreten von CO2-Löschmittel in Nachbarräume kann nicht nur über Brandschutztüren begrenzt werden. Diese Türen sind nicht gasdicht.
Brandschutztüren können in Abhängigkeit von ihrem bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweis im Bodenbereich einen Spalt von 1,5 cm +/- 0,3 cm aufweisen. 
Es gibt Kombinationstüren, bei denen der Brandschutz mit dem Schutz gegen den Durchtritt von Rauch kombiniert ist. Gasdicht sind diese Türen auch nicht. Auch Rauchschutztüren dürfen gem. DIN 18095 eine, in Abhängigkeit der Größe der Türen, definierte Leckrate von 20m³/h -50 m³/h aufweisen.

Dem entsprechend sind die nachfolgenden Regelungen der  [6] zu beachten:   

4.7.2 Kann nicht sichergestellt werden, dass ausströmendes Löschmittel auch in angrenzende Räume oder Bereiche entweichen kann, sind diese in das Alarmierungssystem mit einzubeziehen. 

Es bleibt deshalb nur eine sichere Lösung: Die Lecküberwachung des Gases ist so ausbilden, dass bei Austreten von Gas die an das Gaslager anliegenden Räume mit alarmiert werden.  [7]