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Ärztehaus: HLG „Unsere Referenzen sprechen für sich“

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Nach 5 Jahren wird immer noch weiter gewerkelt

Vor fünf Jahren wurde das ehemalige Gebäude des Amtsgerichts zu einem Ärztehaus umgebaut  und die erste Praxis eröffnet. Es sollte Platz für zehn Arztpraxen geben.  Das Projekt ist noch immer nicht abgeschlossen, eine weitere halbe Million Euro sei notwendig, um es wenigsten einigermaßen nutzen zu können.

In diesem Jahr will der Bürgermeister das Projekt von der Hessischen Landgesellschaft (HLG) kaufen.

Welche Kosten damit auf die Stadt zukommen ist bisher den Stadtverordneten nicht bekannt. Gezahlt werden muss der Kaufpreis, die Finanzierung, die Grunderwerbsteuer, die Zinsen an die HLG, die Gebühren. Vom Verkaufspreis erhält die HLG außerdem noch 5 % laut den Regeln. Diese Kosten müssen erst alle offen gelegt werden.

Wie die HLG bewirtschaftet, saniert und entwickelt

"Unsere Gesellschaft versteht sich als zuverlässiger und strategischer Partner aller hessischen Kommunen." Quelle [2]

Die HLG führt das Ärztehaus als ihr Referenz [3]auf, die für sie spricht. Tatsächlich, die "Baustelle des Grauens" zeigt, wie die HLG arbeitet. Allenfalls für sich, aber nicht für die Kommunen.

"…nahm die HLG in Verbindung mit der Stadt Homberg zum Anlass, das Grundstück in die Bodenbevorratung zu übernehmen, das Bewirtschaftungsmanagement durchzuführen und parallel das Objekt zu sanieren und zu entwickeln."

"Da sich das Gebäude bautechnisch in einem sehr guten Zustand befand und keine großen Umbaumaßnahmen nötig waren, konnte die Sanierungs- und Umbauphase auf 15 Monate beschränkt werden."

Seit längerem berichtet der Architekt, der die Nacharbeiten betreut, über die zahlreichen baulichen Änderungen, die notwendig wurden, um überhaupt die Grunderfordernisse zur Nutzung des Gebäudes zu erfüllen.
Diese Berichte [4]stehen im krassen Gegensatz zu den Behauptungen der HLG. Siehe hier [5], hier [6], hier, [7]hier. [8]

Weiter Investitionen sind nach dem Bericht des Architekten erforderlich.  Auch wenn noch mehr in das Projekt investiert wird, es wird nicht besser. Das Gebäude ist verbaut und eng. Es ist wie bei einer Jacke, wenn man beim Zuknöpfen das falsche Knopfloch erwischt, wird es nicht richtiger, wenn man weiter knöpft.

Die langfristige Vermietbarkeit für Arztpraxen dürfte nicht gesichert sein, denn auf dem Markt gibt es großzügigere Praxisräume als die im Ärztehaus Obertor.

 

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Kommentare sind deaktiviert Empfänger "Ärztehaus: HLG „Unsere Referenzen sprechen für sich“"

#1 Kommentar von Mister X am 2017 Juni 13 00000006 8:22 pm 149738175308Di, 13 Jun 2017 20:22:33 +0100

Frage 1:  Warum wird der Architekt Mienert eingesetzt, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.

Frage 2:  Wie bewertet der Homberger Architekt Mienert die Pläne seines Fritzlarer Kollegen zu den Großprojekten der Stadt Homberg?

Frage 3: Warum ducken sich die, die für den Umbau des alten Amtsgerichts zum Ärztehaus gestimmt haben, weg?

Frage 4: Warum wurden die Angebote der HLG an die Stadt Homberg nicht einer kritischen Überprüfung unterzogen?

Frage 5: Warum will der Bürgermeister das Ärztehaus trotz leerer Stadtkasse kaufen? Vertraut er auf die desaströse Zinspolitik der EZB und ihres Präsidenten  Mario Draghi?

Das wäre zu kurzsichtig gedacht….             

#2 Kommentar von Delf Schnappauf am 2017 Juni 13 00000006 8:35 pm 149738254308Di, 13 Jun 2017 20:35:43 +0100

zu 1: Zur Frage 5: Die Bodenbevorratung durch die HLG läuft in der Regel 10 Jahre. Verlängerungen sind möglich. Die Kosten, die bei der HLG aufgelaufen sind, hat die Stadt zu zahlen.

Allerdings hat die HLG auch regelmäßig zu informieren, wie hoch der Kontostand bei der HLG ist. Ich gehe einmal davon aus, dass die HLG dies getan hat. Allerdings sind diese Informationen nicht an die  Stadtverordneten und die Bürger weitergeleitet worden.

Diese Zahlungsverpflichtungen sind seit dem Vertrag mit der HLG bekannt. Die Stadt hat diese Verpflichtungen aber lange nicht im Haushalt aufgeführt, wie es für  eine transparente Buchführung notwendig ist. Die HLG fungiert für die Stadt wie eine schwarze Kasse. Während die Stadt nach außen einen "ausgeglichenen Haushalt" vorweist, verschuldet sie sich bei der HLG. Dieses Spiel wird vom hessischen Wirtschaftsministerium anscheinend gebilligt. Die HLG unterliegt der Staatsaufsicht, die beim Wirtschaftsministerium angesiedelt ist. [9] Noch Fragen?

#3 Kommentar von Wähler am 2017 Juni 13 00000006 8:49 pm 149738339208Di, 13 Jun 2017 20:49:52 +0100

" Die Fachärzte sprachen sich für den Erhalt des Standortes Homberg aus. Dies nahm die HLG in Verbindung mit der Stadt Homberg zum Anlass……….."

Fachärzte für den Standort Homberg – das glaube ich uneingeschränkt.

Zum Glück für Homberg, das hinsichtlich der ärztlichen Versorgung ( Krankenhaus ) an den Rand der Städte im Kreis gedrängt wurde.

Stimmten sie auch für den "besonderen Standort" altes Amtsgericht?

Das kann ich mir nicht vorstellen!

Oder beugten sie sich dem Primat der Politik, das da hieß Innenstadtbelebung?