HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Wohnraum auf dem Lande


"Viel zu viele Häuser auf dem Lande" titelt der österreichische Standard über eine deutsche Studie des Instituts Deutsche Wirtschaft.

Situation in Homberg
Homberg will weitere Flächen für den Wohnungsbau ausweisen. Bürgermeister Dr. Ritz sprach erst kürzlich davon, dass nur noch wenige freie Bauplätze in Homberg zur Verfügung ständen. In Mardorf soll Planungsrecht für rund 7.000 weitere Quadratmeter am Ortsrand geschaffen werden. Auf dem ehemaligen Krankenhausgelände wird auch auf Wohnungsbau spekuliert. Im Holzhäuser Feld stehen noch Grundstücke zur Verfügung, dort wird die Siedlungsentwicklung zu hohen Folgekosten für die Stadt führen.

Warnung des Instituts
In dem Kurzbericht der Studie wird einerseits von dem Wohnungsmangel in den Ballungsräumen berichtet, dem stehen ein Überangebot auf dem Lande gegenüber.

 Die Autoren der Studie schreiben über die Verlockungen niedriger Zinsen und verfügbarer Grundstücke, aber auch über die Folgen:

"Hinzu kommt, dass in ländlichen Räumen Bauland reichlich vorhanden ist. Während in den Großstädten verfügbare Grundstücke den entscheidenden Flaschenhals darstellen, versuchen in vielen ländlichen Regionen Bürgermeister nach wie vor durch die großzügige Ausweisung von Bauland neue Einwohner anzuziehen. Dies gelingt jedoch kaum, da gerade junge Menschen aufgrund besserer Ausbildungsmöglichkeiten, besserer Infrastruktur und vor allem der besseren Arbeitsmarktchancen in die Städte ziehen."

Diese Politik der Bürgermeister im ländlichen Raum hat negative Folgen für die Gemeinden:

"Angesichts der günstigen Finanzierungen werden im ländlichen Raum aber Neubauten gegenüber Altbauten bevorzugt. Damit entstehen neue Leerstände, da die Bevölkerung insgesamt im ländlichen Raum schrumpft, und vor allem veröden zunehmend die Dorfzentren. Durch die Zersiedlung mit neuen Baugebieten wird die Infrastruktur nicht effizient genutzt, was die Kosten für die Kommunen weiter treibt. Auch die Attraktivität der Kommunen sinkt weiter, wenn das Gebiet zersiedelt ist und allenthalben Gebäude leerstehend sind und verfallen."

Ob die Mehrheit in der heutigen Sitzung des Bauausschusses sich mit solchen Aussagen beschäftigen wird, ist fraglich. Zu befürchten ist: sie machen im alten Stil weiter.

Druckansicht Druckansicht

 


2 Kommentare zu “Wohnraum auf dem Lande”

  1. Mister X

    Es wird gebaut auf Teufel komm raus….

    Zinsen im Keller – Baugeld so billig wie nie – Geld wird in Betongeld angelegt, den Rest finanziert die Bank….

    Finanzierte Eigenheime und Eigentumswohnungen schonen gegenüber der Mietwohnung den Geldbeutel, dazu lockt das Wohnen im Neubau!

    Diese Konstellation habe ich noch nie erlebt.

    Aber nicht jammern, wenn die Blase kommt, die Zinsen wieder ansteigen – ja, dann werden im Verhältnis zu heute auch in Homberg die Quadratmeterpreise für Bestandsbauten nicht auf die 6,00 € und darüber ansteigen.

    Es wird höchste Zeit, dass wieder Normalität eintritt.

    Aber erst retten wir bald wieder ausländische Banken vor dem Bankrott.

    Nun denn.

  2. Frustrierter

    Der soziale Wohnungsbau ( genügend Bedarf gibt es auch in Homberg ) liegt seit Jahren danieder.

    Staatliche Förderprogramme für Altbauten/Fachwerkbauten, die vermietet sind, könnten den Verfall in unserer Altstadt zumindest teilweise stoppen. Wohnungssanierungen, die in etwa dem heutigen Stand entsprechen ( keine Marmorbäder etc.) könnten dem zunehmenden Verfall entgegenwirken.

Druckansicht Druckansicht

Powered by WordPress • Theme by: BlogPimp/Appelt MediendesignBeiträge (RSS) und Kommentare (RSS) • Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA. Impressum Impressum