HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Brief eines Investors

In letzter Zeit häufen sich die Meldungen von verärgerten und enttäuschten Investoren in Homberg. Anlass ist immer das Verhalten des Bürgermeisters, der die Investoren lange auf Briefe oder Gesprächstermine warten lässt oder Versprechungen macht, die er nicht einhält. Siehe auch hier

Im Dezember 2008 hat ein Investor ein großes Fachwerkhaus in Homberg gekauft, um es zu sanieren. Drei Jahre konnte er nicht damit beginnen. Jetzt schrieb er einen offenen Brief an die Fraktionsvorsitzenden der Homberger Parteien und erhofft sich eine Reaktion.

Offenen Brief
Von Robert Abma, 29620 Torremolinos ( Malaga – Spanien)

Betrifft : Holzhäuserstrasse 3 und Kirchgasse 8 (eh. Jágerkaserne)

Als ich vor Jahren das erste Mal mit meiner Frau Homberg besuchte, waren wir von der schönen Fachwerkstadt so begeistert, dass wir uns entschieden, hier ein Fachwerkhaus zu kaufen. Statt einem haben wir jetzt sogar zwei sanierungsbedürftige Häuser. Seit drei Jahren warten wir darauf, anfangen zu können. Aus der anfänglichen Freude ist Verärgerung geworden. Wir wissen nicht mehr was wir glauben sollen. Homberg muss sich entscheiden ob sie Investoren gewinnen oder vergraulen will.

Im Dezember 2008 haben wir beim Notar in Homberg den Kaufvertrag für ein Haus in der Holzhäuser Straße unterschrieben. Wir wollten zügig mit den Bauarbeiten anfangen. Im Februar 2009 meldete die Stadt ihr Vorkaufsrecht an, alles stoppte. Gegen die Entscheidung des Bürgermeisters legten wir Widerspruch ein, denn er hatte kein Recht das Vorkaufsrecht auszuüben..
In Verhandlungen mit Herrn Bürgermeister Wagner bot er uns ein Haus in der Kirchgasse an. Er versprach uns hohe Zuschüsse für die Sanierung. Wir ließen uns überzeugen und kauften. Das Vorkaufsrecht für das Haus in der Holzhäuser Straße wurde von der Stadt zurückgezogen. Nun hatten wir zwei Häuser in der Altstadt. Würden wir es schaffen beide Häuser zu sanieren? Auf der Grundlage der Versprechen von Bürgermeister Wagner und der Hessische Landesgesellschaft erarbeiten wir einen Wirtschaftsplan.

Wir wollten schnell mit dem Umbau beginnen. In dem einen Haus planten wir acht Appartements, in dem anderen neben eigener Wohnung und Büro weitere Mietwohnungen. Im Gewölbekeller sahen wir bereits eine spanische Bodega. Wir haben zurzeit unsere Büros in Südspaniern und könnten eine gute Brücke bauen. Doch leider ging nichts voran, immer wieder mussten wir von Spanien nach Homberg reisen und Verhandlungen führen. Inzwischen haben wir uns in Homberg eine Wohnung gemietet, ein Geschäft angemeldet, Architekten und notgedrungen auch Anwälte beschäftigt und viele nutzlose Tage in Homberg verbracht. Zeit, die wir lieber für die Sanierung eingesetzt hätten. Das alles hat uns schon viel zusätzliches Geld gekostet, das wir nicht eingeplant hatten. Im März 2010 sind wir speziell aus Spanien angereist, um Papiere einzureichen, um wenigstens im Jahr 2010 mit den Bauarbeiten anfangen zu können. Seitdem haben wir oft nachgefragt wie es weitergeht. Schriftliche Belege über die Bearbeitung haben wir nicht bekommen.

Im April 2011 hörten wir, der Bürgermeister hätte über uns in der Stadthalle gesagt, die Verzögerungen läge nur an uns, weil wir noch nicht unterschrieben hätten. Uns lagen aber gar keine Verträge vor, die wir hätten unterschreiben können. Es hat uns sehr geärgert, dass Herr Wagner ein solches Bild von uns in der Öffentlichkeit zeichnete, so als ob wir uns nicht kümmern würden.

Erst nach weiteren Besuchen in Homberg liegen jetzt Verträge über Zuschüsse vor. Die Beträge liegen weit unter den Versprechen, die uns der Bürgermeister 2009 gemacht hatte und die Grundlage unseres Wirtschaftsplans waren. Selbst der vorgeschlagene Vertrag ist voller Bedingungen zu unserem Nachteil.

Wir haben auf die Versprechen vertraut, sie sind nicht eingehalten worden. Jetzt müssen wir neu rechnen.

Wenn die Stadt neue Leute und Investoren anziehen möchte, müssen Versprechen auch gehalten werden.

Homberg ist eine solche schöne Stadt. Wir würden uns gern für Homberg entscheiden. Wie können wir das, wenn wir kein Vertrauen mehr haben können?

Druckansicht Druckansicht

8 Kommentare zu “Brief eines Investors”

  1. Dirk-H. Pfalz

    Ob die Investoren die Fraktionsvorsitzenden informieren oder nicht, ist egal. Es tut sich trotzdem nichts. 2011 ist kommunalpolitisch vorbei. Bleiben wird, auch für das „Lachmannsche Haus“ die Ungewißheit, wird es nun für ein Einkaufscenter abgerissen oder nicht. Auch hier nimmt der BM es hin, daß ein Fachwerkhaus wegen seiner irrealen Pläne Bauschäden erleidet, deren Beseitigung solche Kosten verursacht, daß das Objektsich nicht mehr rechnet. Die Jägerkaserne war Objekt des Hessentages, wie lange ist das her? Auch für 2012 ist für beide Häuser nichts zu erwarten. Die „Zuschüsse“ sind dann für sinnlise Pläne des BM verbraucht. Das Parlament schweigt und alle Magistratsmitglieder ruhen sich auf ihrer „Schweigepflicht“ aus.

  2. Christine

    Ich sag ja… Cosa Nostra

  3. Rapante

    Tja mit ordentlichen und fristgerechten Verträgen hat es Herr Wagner nicht so. Er labert lieber und schiebt seine Unzulänglichkeiten dann auch noch den Anderen in die Schuhe.

  4. manni

    Na sowas,man kann es nicht Glauben was hier passiert.Da will ein Investor in Homberg investieren und der Bürgermeister schläft.Wenn das genauso in anderen Städten Laufen würde,dann „Gute Nacht“Ich hoffe das durch diesen öffentlichen Brief,die Stadtverordneten wach werden.Leider habe ich als ehem.Homberger den Brief erst heute gelesen.

  5. audiatur_et_altera_pars

    Auch ich, ehemaliger Homberger, habe obgleich ich des Öfteren mal in der HNA oder dem Hingucker „blättere“, diesen Brief heute zum ersten Mal gesehen. Er ist einfach nicht zu glauben mit welcher unverschämten Arroganz BM W und seine „Mitstreiter“ – eigentlich wollte ich „Vasallen“ schreiben, warum eigentlich nicht – agieren. Nicht nur in diesem speziellen Fall, aber auch hier wurde getrickst und getäuscht. Täuschungsmanöver sind ja wohl in Homberg an der Tagesordnung. Dank an einige Aufrechte die sich bemühen, diese Vetternwirtschaft und Klüngelei öffentlich zu machen.

  6. braunbär

    Hier wird m.E. alles zu einseitig und nur von einer ganz bestimmtem Seite gesehen.Man unterstelt dem BM Arroganz, aber wie undemokratisch sind Andere, z.B. der Blogbetreiber. Haben Sie die Weisheit mit Löffeln gepachtet? Ja, Pressefreiheit in allen Ehren. Für mich ist das oft an den Haaren herbeigezogen.

  7. audiatur_et_altera_pars

    zu braunbär: gut und schön, aber betrachten Sie auch die „andere seite“(altera pars) ? Ich erlaube mir, ein Urteil für mich zu fällen wenn ich – siehe pseudonym – auch die andere Seite gehört habe. Und glauben Sie mir, diese Informationen bekomme ich auch jenseits von Homberg.
    Fakt ist, das Gelder in nicht unbeträchtlicher Höhe verschwendet werden, die „Beteiligung der Bürger“ nur in dem Maße erwünscht ist soweit sie die „Kreise gewisser Kreise“ nicht stören. „An den Haaren herbeigezogen“ sind nur allzu offensichtlich so manche Prognosen, Versprechungen, Berechnungen die in Homberg erstellt werden für das was eben „nice to have“ ist. Für gewisse Kreise, versteht sich.

  8. Guck mal

    Zu 6.

    Wo, bitte, ist der Blogbetreiber undemokratisch?

    Er fordert Bürgerbeteiligung und genaue Informationen ein – ist das undemokratisch?

    Er ist die Instanz für die interessierten Homberger Bürger, wo sie sich informieren können.

    Der Bürgermeister gibt nichts heraus an Infos, was ihm nicht genehm ist – ist das demokratisch?
    Der BM informiert (wenn überhaupt) scheibchenweise und widersprüchlich und auch – wie man belegen kann- falsch.
    Ist das demokratisch?

    Mir scheint, Sie sind entweder nicht gut informiert über die Tatsachen in HR oder wollen sie nicht sehen.

Druckansicht Druckansicht

Powered by WordPress • Theme by: BlogPimp/Appelt MediendesignBeiträge (RSS) und Kommentare (RSS) • Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA. Impressum Impressum