Vorauseilende HNA-Berichterstattung
Die HNA berichtet über eine Sitzung, die gar nicht stattgefunden hat.
Am 19.12.2011 wurde in Knüllwald eine Gemeindevertreter-Versamm lung angesetzt. Normalerweise schreibt der Vertreter der HNA am nächsten Tag seinen Bericht, der am darauf folgenden Tag erscheint.
Vorauseilende Berichterstattung
Gestern war die HNA schneller, vorschnell, denn die Sitzung konnte nicht stattfinden. Die Mindestmitgliederzahl war auch nach 25 Minuten noch nicht erreicht.
Der Vorsitzende konnte deswegen die Sitzung nicht eröffnen. Trotzdem war in HNA-online und in der gedruckten Ausgabe am Morgen danach zu lesen:
"Den Haushaltsplan präsentierte Müller am Montagabend den Gemeindevertretern."
In der epaper-Ausgabe am nächsten Morgen stand der Artikel über die Sitzung mit der Zusatzinformation im "Hintergrund" Kasten, dass die Sitzung ausgefallen war.
Wieso erscheint dennoch in der gedruckten Ausgabe am nächsten Morgen der Bericht über die nicht stattgefundene Sitzung?
Der Platz für den Bericht war bereits für die Dienstagsausgabe reserviert worden, denn nach Sitzungsende fehlt die Zeit, für den Bericht noch Platz in der Zeitung zu finden, die spät abends in Druck geht. Aber nicht nur der Platz schien reserviert, auch der Bericht war schon vorab geschrieben worden. Er wurde für den Druck am Abend noch mit dem Kasten versehen und im Text auf die ausgefallene Sitzung verwiesen.
Die Online-Redaktion fand am Morgen den unveränderten Bericht und stellte ihn online. Nach etwa zwei Stunden war er wieder herausgenommen worden. So könnte es zu diesen unterschiedlichen Meldungen gekommen sein.
(Textausschnitte zum Vergrößern anklicken, Vergleich der Artikelanfänge nachgetragen 21.12.2011)
Lehrreiche Panne
Für die Leser der HNA ist die Panne lehrreich. Statt über die Vorgänge zu berichten, wurde der Bericht vorher geschrieben und der Eindruck erweckt, es sei ein Bericht aus der Sitzung.
Wenn die Informationen nicht aus der Sitzung kamen, woher kamen sie dann? Ein Vorabgespräch mit dem Bürgermeister, der den Haushaltsplan erläuterte und auch eine Grafik zur Veröffentlichung beisteuerte.
So etwas nennt sich Hofberichterstattung.
Lokalpresse reicht aus.
Nach der neuen Fassung der Hessischen Gemeindeordnung (HGO) sind in den Gemeindevertreterversammlungen auch Ton- oder Videoaufnahmen zulässig. Dennoch wurden mahnende Wort zu dieser Neuregelung vorgebracht, auch vom Hessischen Datenschutzbeauftagten Ronellenfitsch.
Er meint für die demokratische Kontrolle reiche es aus, wenn die Lokalpresse aus den Sitzungen berichtet.
Die Berichterstattung über die Knüllwälder Gemeindevertreterversammlung zeigt, wie zuverlässig die Lokalpresse berichtet. Eine Kontrolle durch Bürger ist dringend notwendig. Auf die Presse ist kein Verlass.
Druckansicht
Diese Aussage traf der Datenschutzbeauftragte im Zusammenhang mit der Änderung der HGO die jetzt Bild- und Tonübertragungen aus einer Sitzung zulässt.
Er meint auch, dass hier der Schutz der Persönlichkeit ausgehebelt würde.
Warum ?
Wer weiß das eine Übertragung stattfindet muss akzeptieren, dass er an seine Worte erinnert wird.
Siehe Bundestag, Landtag, Politiker im TV oder Internet !
Die letzten Jahre zeigen klar und deutlich, dass die HNA als faktisch einziges Medium der Öffentlichkeit den Anforderungen an eine freie, unabhängige und kontrollierende vierteKraft nicht nachkam und nachkommt.
Ich denke da nur an die Berichterstattung zum Thema Steinbruch, Servus fahrt, Fördergeldveruntreuung oder die Berichterstattung zum Thema Asbest.
Im Interesse der Nachvollziehbarkeit auch und gerade in Hombergs Parlament scheint mir dringlich eine Einstellung ins Internet einschließlich der dauerhaften Archivierung geboten.
Aussagen wie: Der Bürgermeister äußert sich zur Sache“ ohne weitere Inhalte sind für eine Nachvollziehbarkeit wahrlich nicht geeignet.
Jetzt bin ich gespannt, welche Partei das in die erste Sitzung im neuen Jahr einbringt, welches Abstimmungsergebnis es gibt und wann endlich die Verwaltung dafür gerügt wird, dass sie entgegen den Beschlüssen der Stadtverordnetenversammlung weder Protokolle noch zugehörige Fakten zeitnah oder überhaupt auf der Homepage dauerhaft zur Verfügung stellt.
Hat man da schon die Kommunalaufsicht eingeschaltet ?
Erst diese HNA-Berichterstattung über eine nicht stattgefundene Sitzung dann diese hier:
https://www.hna.de/nachrichten/schwalm-eder-kreis/fritzlar/gemeindevertretung-eine-minute-harmonie-1540980.html
völlig aus dem Zusammenhang gerissene Fakten, falsche Abstimmungsergebnisse, flasche Zitate und Dinge die so nicht gesagt wurden!
Bravo HNA!!!
Als Vorsatz fürs neue Jahr empfehle ich: Besser aufpassen und nicht einfach vorher das schreiben was gewisse Personen im Vorfeld diktieren…
Der heutige Bericht der HNA hat die CDU-Knüllwald dazu veranlasst, ab sofort jede Gemeindevertretersitzung zu protokollieren und das vollständige Protokoll als Gesamtprotokoll auf der Homepage der CDU-Knüllwald zu veröffentlichen.
Es kann nicht im Sinne des Bürgers sein, lediglich ein Beschlussprotokollen mit reinen Beschlussanweisungen vorzufinden, die gesamte Entscheidungsfindung und alle wichtigen Fakten aber auszulassen.
https://www.cdu-knuellwald.de/19_60_Gemeindearbeit_Sitzungskommentare.html
Auch muss hier ganz klar noch einmal auf die aktuelle Berichterstattung in der HNA eingegangen werden. Es werden hier grundlegende Fakten des Sitzungsverlaufs einfach falsch beschrieben (Anzahl der Tops, Abstimmungsergebnisse, usw…)
So ist sogar Bürgermeister Müller der Meinung, Zitat: „wenn Sie darüber irritiert sind, wie die HNA über Sitzungen der gemeindlichen Gremien unterrichtet, können wir Ihnen versichern, das dies manchmal bei uns ebenso ist.“
Im weiteren spricht er über „Fehlberichterstattungen“ die scheinbar der selben Art sind, wie die in der HNA verschwiegene Tatsache, dass Frau Schelkmann mit dem Hinweis auf mehr Bildung lediglich auf eine Frage eines SPD-Angehörigen („Sie sind ja eine so gebildete Juristin, sollen wir denn jetzt alle auch Anwalt werden, damit wir mit Ihnen reden dürfen?“) außerhalb der Sitzung gab.