HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Schäfern wurde gekündigt

Kündigung des SchäfereibetriebesBereits am 20. Juni 2012, acht Tage nach dem Stadtverordnetenbeschluss zum Kasernenkauf, wurde dem Schäfereibetrieb 38,03 Hektar Weidefläche vorsorglich zum 1. Oktober 2012 gekündigt. Es ist nicht nur die Fläche entlang der alten Bahntrasse sondern auch die neuen Flächen, die nach dem Willen von CDU/SPD auch zukünftig für Solarparks zur Verfügung stehen sollen.

Der Verpächter, der Bundesforst, stützt sich in seinem Kündigungsschreiben auf die Presseberichte über den Kauf.

"…wie Sie sicher der Presse entnommen haben, hat sich die Stadt Homberg zum Kauf der Kasernen- und potenieller Photovoltaikflächen im Außenbereich entschlossen.
Die Verhandlungen mit der Stadt sind im Gange und sollen zeitnah abgeschlossen werden."

Existenzbedrohend
38 Hektar Weidefläche bedeuten für den Betrieb den Verlust von 25 Prozent seiner Betriebsflächen, den Verlust von Zahlungsansprüchen aus verschiedenen Landwirtschaftsprogrammen und den Verlust einer großen, geeigneten und ertragreichen Fläche für die Heugewinnung für das Winterfutter.
Der Schäfereibetrieb hat vom Bundesforst immer nur Verträge erhalten, die kurzfristig kündbar sind. Einfluss auf die Vertragsgestaltung hat der Betrieb nicht. Seit 1974 beweidetet die Herde das Gelände des Standortübungsplatzes, von dem die Planer behaupten, es sei durch die Vornutzung als Bundeswehrfläche ökologisch schwer beschädigt.

"Schäfer finden kaum noch Weideflächen"
So überschieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 4. Juni 2012 einen Bericht über die Lage der Schäfereibetriebe in Deutschland. "Hohe Pachtpreis, Energiepflanzen-Anbau und Treibstoffkosten machen Sorgen" so der Untertitel, der in Homberg noch ergänzt werden müsste. Kommunalpolitik vertreibt heimischen Betrieb zugunsten eine Münchner Kapitalinvestors.
Schäfereibeitriebe sind aber notwendig, weil nur die Schafherden die Landschaftspflege in vielen Gebieten gewährleisten können.

Wie diese Politik mit mit dem Kommunalwahlprogramm der SPD zusammen passt ist ihr Geheimnis. Im Wahlprogramm heißt es noch:

Auch unsere Kinder und Enkel sollen die Chance haben, in einer intakten Umwelt aufzuwachsen und sich gesund ernähren zu können. Dazu ist es erforderlich, dass der Schutz unserer Landschaft, unserer Wiesen, Felder, Wälder, Gewässer und Biotope einen hohen Stellenwert unserer politischen Arbeit einnimmt.

Wie die CDU den nächsten "Tag der Land- und Forstwirtschaft" unter der Leitung von Jürgen Monstadt (CDU) und Klaus-Thilo Kroeschel (CDU) angesichts einer solchen Politik des Bauernlegens glaubhaft durchführen will, ist offen.

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3 Kommentare zu “Schäfern wurde gekündigt”

  1. RS

    Wie mir zu Ohren kam, wird doch der Tag der Land- und Forstwirtschaft ins schöne
    Fritzlar verlagert, da sich das neu hergerichtete Trainingsgelände des FC Homberg nicht
    mehr für Tiere und Besucher eignet…ist da was dran?

  2. miriam

    ich möchte an die dieser stelle kurz unsere subventionsproblematik erklären.im gegensatz zu anderen landwirtschaftszweigen haben wir alle unsere ansprüche erst mal kaufen müssen und zwar mit schaf,auf jedem schaf war dann eine prämie.also viele schafe viel futter ,viel land,viele maschienen und viel arbeit.die eu hat dann die prämienansprüche auf das land umgelegt und angepasst und verträge mit uns abgeschlossen damit sie auch unserer sicher war.und jetzt klappt die umkehr aber nicht,land weg,prämie weg und nach zwei jahren ganz weg.schafe da,futter weg,maschienen da noch mehr arbeit,noch weniger zeit und dann sind da noch diese verträge die man unverschuldet nicht einhalten kann .ich glaube damit dürften die letzten klarheiten beseitigt sein

  3. Erazer

    Miriam, das Leben ist kein Ponyhof. Die Leute die hier alles in Schutt und Asche fahren, sind ja privat nicht mal in der Lage ein Unternehmen richtig zu führen.
    Aber mach dir weiter keine Sorgen, es regelt sich alles von selbst. Was über vierzig Jahre gut war, wird in knapp zehn Jahren vor die Wand gefahren.
    Das was Homberg jetzt noch alles hat, sollte weiter erhalten werden und gepflegt werden.
    Und immer eins nach dem anderen, erst das Einkaufszentrum, dann der Kasernenkauf.
    Gute Nacht

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