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Abbau des Geldautomaten der Kreissparkasse im Osterbach

Bildschirmfoto der Mall-Ebene des Einkaufszentrum Drehscheibe mit Hinweis auf den Geldautomaten der Kreissparkasse

Der Abbau des Geldautomaten der Kreissparkasse im Herkules-Markt im Osterbach hat bei Bürgen Unverständnis hervorgerufen. Die Kreissparkasse begründet den Abbau mit fehlender  Wirtschaftlichkeit. Das ist nicht glaubwürdig.
Der Geldautomat im Einkaufszentrum Drehscheibe besteht weiterhin, obwohl die Geschäftsstelle der Kreissparkasse mit allen Automaten neben an ist

 

Der Abbau des Geldautomaten wurde so erklärt:

 

„Wir überprüfen regelmäßig unsere Geschäftsstellen hinsichtlich betriebswirtschaftlicher Indikatoren und Nutzungszahlen“, sagt Christoph Dressler von der Kreissparkasse Schwalm-Eder.

Die Kundenfrequenz und das Kosten-Nutzen-Verhältnis des Automaten stünden im Osterbach in keiner Relation zueinander. Quelle [1]

  
Die Argumentation ist wenig glaubwürdig, denn neben den Automaten in der Geschäftsstelle der Kreissparkasse befindet sich ein weiterer Geldautomat nur wenige Meter vom Aufzug der Kreissparkasse entfernt in der Mall des Einkaufszentrums.  siehe Abbildung oben.

Ob dieser Geldautomat so nah an der Kreissparkasse wirtschaftlicher ist als im Osterbach, bleibt fraglich.


Was könnte hinter dem Abbau des Geldautomaten im Herkulesmarkt im Osterbach stehen?

Mit dem Bau des Einkaufszentrums sollten Kunden vom Osterbach abgezogen und in das neue Einkaufszentrum Drehscheibe gelenkt werden, ein erklärtes Ziel der Planung. Die Einrichtung eines Nahversorgungsladens auf dem ehemaligen Weckesser-Geländes, [2] gegenüber des Möbelmarktes in der Ziegenhainer Straße, erschien als bedrohlicher Schwund für das Einkaufzentrum. Eine verhängte Veränderungssperre sollte zurückgezogen werden, da sie vor Gericht keinen Bestand [3]gehabt hätte – stattdessen kaufte der Projektentwickler Schoofs das Gelände, um den Nahversorgungsladens zu verhindern.
  

Die Kreissparkasse kann ein Eigeninteresse an der wirtschaftlichen Sicherung des benachbarten Einkaufszentrums haben, sie hat dafür Grundstücksflächen zur Verfügung gestellt – ihren ehemaligen Parkplatz.
Auch die Planung der Goldkiste [4]diente wohl eher der Absicherung des Projektes, das schon von Anfang an von falschen Erwartungen ausging, wie weit überhöhte Kaufkraft im Einzugsgebiet. Die geplanten Bürogebäude in der Kasseler Straße wurden gestrichen, es gäbe keinen Bedarf dafür. Dafür wurde die "Goldkiste" als kostenloses Haus für Vereine angekündigt, aber bald verschwand die Planung dafür wieder, ohne eine Erklärung. Es hätte auch kaum mit den wirtschaftlichen Überlegungen zusammen gepasst, die jetzt zum Abbau des Geldautomaten im Herkulesmarkt geführt haben.

  
Die Auswirkungen der Corona-Einschränkungen auf den Handel dürften auch beim Einkaufszentrum spürbar geworden sein.
Der plötzliche Abzug des Geldautomaten im Osterbach könnte eine Stützungsmaßnahme für das Einkaufszentrum Drehscheibe sein.