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Abschluss des Summer of Pioneers – Wie ist die Bilanz?

Foto: Sonnenuntergang Homberg, Summer of pioneers endet.


Auf der Homepage der Stadt findet sich die Einladung zum "Zelebrieren des Sonnenuntergang [1]" auf der Hohenburg am Freitag dem 1. Juli 2022. Gleichzeitig ist es auch der Abschluss der zweiten Runde des Summer of Pioneers.

[1]

Bildschirmfoto: Ausschnitt aus der Webseite der Stadt

Was hat das Projekt für Homberg gebracht? Was hat es gekostet?

Das Projekt sei dazu da, "Erkenntnis [2]zu gewinnen, was Menschen dazu bringen kann, oder was Menschen auch daran hindern kann, aufs Land zu ziehen", so Bürgermeister Dr. Nico Ritz.

Bisher sind noch keine Erkenntnisse formuliert worden, die für die Stadtpolitik wegweisend sein könnten. Ein Experiment kann nur Ergebnisse liefern, wenn es realistisch ist. In diesem Experiment wurden die Teilnehmer vielfältig subventioniert. Das ist keine Dauerlösung und kann deshalb auch keine übertragbare Einsichten liefern.

Bisher fehlt eine Aufstellung der Kosten, die die Stadt für dieses Projekt aufgebracht hat. Die zur Verfügung gestellten möblierten Wohnungen und Zimmer wurden unter dem Marktmietpreis zur Verfügung gestellt. Die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs wurden eingespannt, um Büros zu Wohnungen umzubauen, statt ihre orginären Bauhofarbeiten zu erledigen.
Wie werden diese Arbeitsleistungen in der Projektbilanz eingerechnet, einschließlich der vernachlässigten Pflichtaufgaben?
Was wird jetzt aus den Wohnungen in den ehemaligen Büros, in die Küchen [3]und Sanitäranlagen eingebaut wurden? In welchem Umfang hat sich die Stadt an dem privaten Coworking-Place finanziell beteiligt?

In den Haushaltsplänen der letzten Jahre findet sich keine Position für das Projekt. In welchen anderen Posten wurden die Kosten versteckt?

Nach einem so großen Experiment sollte die Stadt Bilanz ziehen. Steht der großen Aufwand in einem vernünftigen Verhältnis zu dem Ergebnis? Die Kosten und die Arbeitsleistungen des Bauhofs müssten berechnet und vorgelegt werden.
  

Warum ziehen Städter aufs Land?

Antworten auf diese Frage hätte man sehr viel einfacher und schneller bekommen können.
Dazu hätte man nur die befragen müssen, die ihren Wohn- und Arbeitsplatz aufs Land verlegt haben. Dieser Prozess besteht schon seit mindestens 40 Jahren.

Allein in den letzten drei Jahren sind mir fünf Familien bekannt, die aus einem der Ballungsräume in die Region gezogen sind. Sie haben hier nicht in eine vorbereitete Wohnung bezogen, sondern haben sich finanziell engagiert, ein Gebäude gekauft und es saniert.  Das sind die Macher, die etwas bewegen. Und das alles ohne Publicity.