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Das Erste Monitor: Lohndumping: Der Textildiscounter kik und die Billigjeans

BildDas Erste Monitor [1] : 2. April 2009, 22:00 Uhr-22:30 Uhr

Auch in Homberg ist dieser Textildiscounter vertreten, auch in Homberg sind demnach Mitarbeiter vom Lohndumping betroffen, der in letzter Zeit schon häufiger in den Medien war.

Hier im Hingucker gab es im Zusammenhang mit dem Mitgliederladen eine Diskussion, in der auch auf die preiswerten Einkaufmöglichkeiten im Discounter hingewiesen wurde. Der Preis ist aber nicht alles, man sollte auch die Hintergründe wahrnehmen, die die ZDF-Sendung Monitor bringt.

siehe auch Bericht [2] in mdr über Leiharbeit.

 

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Kommentare sind deaktiviert Empfänger "Das Erste Monitor: Lohndumping: Der Textildiscounter kik und die Billigjeans"

#1 Kommentar von Barolle am 2009 April 1 00000004 8:15 pm 123861332008Mi, 01 Apr 2009 20:15:20 +0100

kik verkauft keine Bioprodukte.

Wenn dann sollte man nur die Discounter zum vergleich heranziehen die in ihrer Angebotspalette Bioprodukte listen.
Also mal : tegut, REWE, EDEKA, LIDL, ALDI darstellen.

Und dazu dann auch bitte das Lohnniveau / Arbeitsbedingungen in den Bioläden / Produzenten der Region.

#2 Kommentar von avaio am 2009 April 1 00000004 9:15 pm 123861693209Mi, 01 Apr 2009 21:15:32 +0100

Nach einer Umfrage des Branchenblattes „Textilwirtschaft“ denken 70 Prozent der Deutschen, dass die Verantwortung für die Arbeitsbedingungen bei Industrie- und Handelsunternehmen liegt, nur 30 Prozent wären bereit, mehr für Kleidung zu zahlen, die sozialverträglich produziert wird. Und nur fünf Prozent geben an, überhaupt darauf zu achten, wie die Bekleidung hergestellt wird, die sie kaufen.

Keiner wird gezwungen bei kik zu arbeiten, doch bei der desolaten Wirtschaftslage wollen und können sich die Deutschen keine teure Kleidung leisten. Es kann nun mal nicht jeder in Klamotten von Bruno Banani und Lagerfeld herumlaufen und ausschliesslich im Hofladen kaufen.

Was tun eigentlich DIE GRÜNEN gegen diesen Missstand?

#3 Kommentar von Thomas M. am 2009 April 1 00000004 9:48 pm 123861889009Mi, 01 Apr 2009 21:48:10 +0100

Wenn der Durchschnittsverdienst der Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen ÜBER dem der Mitglieder der Besserverdiener-Partei FDP liegt, was erwarten Sie denn da, bitte schön? (Ich meine ausser moralisierende Reden schwingen)

#4 Kommentar von DMS am 2009 April 2 00000004 8:28 am 123865733308Do, 02 Apr 2009 08:28:53 +0100

zu Post 2
„Keiner wird gezwungen bei kik zu arbeiten,..“
Bei einer solchen Behauptung kann man nur verwundert den Kopf schütteln.

Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit, der Leiharbeitsverhältnisse und in jüngster Zeit der Kurzarbeit, sowie der zum Teil schikanösen Behandlung von Arbeitslosen durch die Ämter, kann man sich über diese Weltfremdheit der Aussage nur wundern.
Zur Erinnerung hier die neusten Zahlen zur Arbeitssituation im Lande:

5,970 Millionen “Arbeitslosengeld-Empfänger/innen” (Alg und Alg II).
5,867 Millionen Arbeitsuchende, darunter 3,586 Millionen Arbeitslose (nach der offiziellen Rechnung).
Quelle: Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ):

Dabei fällt dem Autor nicht auf, dass seine Aussage, dass sich viele „keine teure Kleidung leisten“ können, ja nur die Kehrseite der Arbeitsmarktsituation ist.

Trotzdem bleibt es eine Tatsache, dass das, was der Kunde weniger bezahlt, letztlich durch die Beschäftigten in den Geschäften und die anderen in der Produktion Beschäftigten bezahlt wird, indem sie für ihre Arbeit weniger bekommen.

#5 Kommentar von avaio am 2009 April 2 00000004 10:15 am 123866374610Do, 02 Apr 2009 10:15:46 +0100

@DMS

Genau diese Antwort habe ich erwartet, vielen Dank dafür.
Da kann man kik ja dankbar sein, denn die dort Beschäftigten bekommen zwar wenig Lohn, liegen aber nicht auf der Strasse, sind sozial abgesichert und sind nicht den schikanösen Behandlungen der Ämter ausgesetzt. Dann ist doch alles in Ordnung, oder?

Ach, eine Kleinigkeit noch. Auf meine Frage:

„Was tun eigentlich DIE GRÜNEN gegen diesen Missstand“?

haben Sie nicht geantwortet. Warum nicht?

Es geht nicht allen so gut wie Ihnen, das sollten Sie vielleicht mal beachten und man sollte immer daran denken, wo man herkommt!

#6 Kommentar von Lupe am 2009 April 2 00000004 10:31 am 123866471110Do, 02 Apr 2009 10:31:51 +0100

Also, für Alle! In allen Discountläden arbeiten überwiegend Frauen, besonders im Textil und Bekleidungsbereich.

Diese Frauen arbeiten entweder auf 400.-€-Basis oder für die Lohnsteuerklasse V. Das da am Ende des Monats nicht viel übrig bleibt ist klar. Deshalb ist deren Lohn nur als Zusatzeinkommen zu rechnen. Dies machen aber die Frauen auch nur um später bei der Rentenanpassung nicht so viele Fehlzeiten aufzuweisen.

Habe dies früher auch gemacht. War mal was anderes außer die Kinder, Küche und die Vier Wände.

Aber man muß sehr viel arbeiten für wenig Geld, das stimmt und wird sich wahrscheinlich auch in Zukunft nicht ändern, da unsere Politik sich ja immer am amerikanischen Status orientiert.

#7 Kommentar von DMS am 2009 April 2 00000004 11:01 am 123866650411Do, 02 Apr 2009 11:01:44 +0100

zu #5

Gegen diese Misstände ist würde kurzfristig ein einheitlicher Mindestlohn helfen, der in der Höhe so liegt, dass man davon leben kann.

#8 Kommentar von Mirko am 2009 April 2 00000004 11:11 am 123866708711Do, 02 Apr 2009 11:11:27 +0100

@ DMS,

waren es doch nicht die Grünen, die in 7 Jahren Rot-Grüner Bundesregierung mit Wohlgefallen auf den Hartz-Dampfer mitgefahren sind, die sich in dieser Zeit einen feuchten Kehricht um einheitliche Mindestlöhne gekümmert haben?

Wollen sie das etwa vergessen? Oder hat sich in dieser Zeit und heute auch noch die Bundesspitze der Grünen deutlich von der Meinung der Parteibasis abgesetzt?

Die Fischer-Ära hat den Grünen freilich nicht immer gut getan.

#9 Kommentar von DMS am 2009 April 2 00000004 11:20 am 123866762111Do, 02 Apr 2009 11:20:21 +0100

zu #8
Da haben Sie leider Recht. Gegen die Hartz-Politik hatte ich mich schon damals eingesetzt, nur ließen sich die Meisten von der Schröder-Politik blenden. Die jetzige sozialpolitische Situation ist das gewollte Ergebnis der SPD-Politik gewesen: Schaffung eines Niedriglohnsektors, Lohnzurückhaltung zur Förderung der Exportwirtschaft. Das schlägt jetzt da der Export massiv einbricht ebenso massiv zurück, da der Binnenmarkt vernachlässigt wurde. Abzulesen an der stetigen Senkung der Lohnquote bei steigender Gewinnquote und wachsender Produktivität. siehe [3]

#10 Kommentar von Konsument am 2009 April 2 00000004 12:22 pm 123867136212Do, 02 Apr 2009 12:22:42 +0100

Der Schuster hat bekanntlich die schlechtesten Schuhe oder wie ist die Meldung der Berliner Zeitung vom 24.03.2009 zu verstehen:

„Berlin – Die Beschäftigten des Berliner Landesverbandes der SPD werden nach 20 Jahren wieder einen Tarifvertrag erhalten. Er soll am Mittwoch unterzeichnet werden, teilte der Landesbezirk Berlin der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di am Dienstag mit. Nach einem Jahr Verhandlungen habe man sich einigen können. Der Vertrag gilt für 32 Beschäftigte der Partei, mit einer Besitzstandsregelung für langjährige Beschäftigte und Verbesserungen für die später eingestellten Mitarbeiter. Der heutige Präsident des Abgeordnetenhauses, Walter Momper (SPD), hatte 1989 den damaligen Tarifvertrag aus Kostengründen gekündigt.“

Gerade die Partei, die sich seit über 100 Jahren für Arbeitnehmerrechte eintritt, nimmt es bei sich selbst nicht so genau.

Nicht (an)klagen. Besser machen durch vormachen!!

#11 Kommentar von DMS am 2009 April 5 00000004 6:02 pm 123895094506So, 05 Apr 2009 18:02:25 +0100

Monitorsendung als Video und als Text unter:

[4]

Landessozialgericht nennt 4,50 € Stundenlohn sittenwidrig.

#12 Kommentar von avaio am 2009 April 18 00000004 4:47 pm 124006962704Sa, 18 Apr 2009 16:47:07 +0100

Gute Nachricht für Verona Poothbusch: Nach den negativen Schlagzeilen der vergangenen Wochen um Steuerfahnder und den nicht verlängerten Werbedeal mit Schwartau hat Verona einen neuen Vertrag an Land gezogen. Auch wenn der nicht sooo sexy klingt. Wie man der Netzeitung entnehmen kann, wird sie ab August zwei Jahre lang für den Textildiscounter Kik werben.

Gut, besonders viel zahlt Kik nicht, auf 400-Euro-Basis wird Verona Pooth aber auch nicht arbeiten – wenn erstmal die Spots mit ihrer Stimme und der des kleinen roten T-Shirts in Fernsehen und Radio rauf und runter laufen, werden sich die Schmerzmittelhersteller und Ohropax sicher erkenntlich zeigen.

Die Pooth nimmt alles mit, die würde auch für den neuen Bioladen auf dem Marktplatz werben und dem Biobauer zeigen wie der Blubb in den Spinat kommt 🙂

[5]

#13 Kommentar von Vergnügungssüchtiger am 2009 April 18 00000004 6:24 pm 124007544706Sa, 18 Apr 2009 18:24:07 +0100

Ich dachte, der Blubb ist in der Vroni ? Ein echter Bio Blubb muss es aber schon sein.
Nicht wie in den Verhüterli von Langnese-Iglo! Da ist nämlich der Blubb angeblich auch schon drin.
😆