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Das ist erst der Anfang, es wird schlimmer

  
In den letzten drei Jahren gab es Dürren, Wassermangel, Baumsterben, Pandemie, Waldbrände, Überschwemmungen, Hitzetote, Artensterben …

Eine dramatische weltweite Entwicklung. Das ist erst der Anfang, denn die stark angestiegenen Emissionen der letzten 30 Jahre wirken sich noch gar nicht bei den Katastrophen aus. Es wird noch schlimmer kommen, viel schlimmer, denn in den letzten 30 Jahren ist der größte Zuwachs an Emissionen erfolgt, die Steigerung ist noch gar nicht in der aktuellen Situation "eingepreist".

  
Seit 50 Jahren gewarnt

Die Entwicklung ist nicht überraschend gekommen. Die Aussagen der Politiker "das war nicht vorhersehbar",  "so schlimm haben wir uns das nicht vorgestellt", "das hat uns überrascht"  und so weiter, sind nur faule Ausreden, die von dem Versagen ablenken sollen.
   

Wissenschaft ignoriert

In den 60er Jahren warnte Rachel Carson mit ihrem Buch "Stummer Frühling". Der Club of Rom schrieb bereits 1972 vom Ende des Wachstums. Harald Welzer beschrieb, um was im 21. Jahrhundert Kriege geführt werden – alles Folgen der forcierten Klimaverschlechterung. Jeder hat es wissen können.
Viele weitere Texte, Filme, Fernsehberichte wurden seitdem veröffentlicht. Statt die wissenschaftlichen Erkenntnisse und Zusammenhänge ernst zu nehmen, breitet sich immer mehr eine Wissenschaftsignoranz aus, mit der die eingeübten Gewohnheiten geschützt werden.
 

Wohlstand erhalten: Wessen Wohlstand? Auf wessen Kosten?

Die Parteien zur Bundestagswahl sprechen von Wohlstand, der erhalten bleiben soll. Wessen Wohlstand? Sie setzen auf neue Technik und haben noch nicht verstanden, was die Kippunkte der globalen Klimaentwicklung bedeuten. Sobald der erste Kippunkt erreicht ist, setzt ein Dominoeffekt ein, der sich selbst verstärkt und durch keine Technik, kein Elektroauto und auch nicht durch noch weitere militärische Aufrüstung gestoppt werden kann.
Nördlich des Polarkreises Temperaturen von über 30° Celsius [1]. Gibt das niemand zu denken? Wenn die Permafrostbereiche auftauen, verstärkt sich die Erderhitzung durch das 25-fach schädlichere Methangas.

Die Chance, bewusst die globalen Bedrohung zu reduzieren, und mit gezielter Politik das Schlimmste zu verhindern, wurde 50 Jahre lang verspielt. Die Gesellschaft hatte die Wahl zwischen Design und Desaster. Durch Nichtstun wurde und wird der Weg des Desasters gewählt. Für viele Menschen kann es tödlich werden. Das wird in Kauf genommen, Hauptsache Wohlstand. Der Wohlstand eines Teils der Bevölkerung in den Industrieländern bleibt unangetastet.
Auch die Grünen sprechen von Sicherung des Wohlstands, der soll nur klimaneutral erfolgen.
   

Wohlstand der Alten zu Lasten der jungen Generation

Den Wohlstand, den einige genießen, wird gern der Leistungsfähigkeit der Wohlhabenden zugeschrieben. Diese Legende wird gepflegt. Den privaten Gewinne stehen der Raubbau und die Belastung der Naturkreisläufe gegenüber, deren Kosten der Gesellschaft zur Last gelegt wird.
Das wurde bereits vor über 50 Jahren veröffentlichte.

K.William Kapps grundlegendes Werk "Soziale Kosten der Marktwirtschaft" gilt als klassisches Werk der Umwelt-Ökonomie. Es zeigt dass die angeeigneten Rohstoffe und die Abfallprodukte der Wirtschaft nicht den Unternehmen zugerechnet, sondern der Allgemeinheit als "soziale Kosten" aufgebürdet werden. Der Wohlstand der einen beruht auf unverantwortlichem Raubbau und leichtfertiger Umweltverschmutzung. Den Dreck sollen andere wegmachen und bezahlen.
  

Es geht um die Lebenschancen der nächsten Generation

Die junge Generation ist wach geworden, sie glaubt nicht mehr den Wohlstandversprechungen für alle. Die jungen Menschen wissen, dass es ihre zukünftigen Lebenschancen sind, die auf dem Spiel stehen, deshalb wehren sie sich. Es ist kein egoistischer Kampf, wie bei den Wohlstandverteidigern, es ist ein hoher persönlicher Einsatz für die Rettung der Lebensfähigkeit auf dem gesamten Planeten. Es ist Notwehr gegen die Habgier.

Die Bürger:innen haben die Wahl, auf welche Seite sie sich schlagen wollen. Wollen sie die Wohlstandsinseln einiger sichern, oder die Lebensfähigkeit auf dem Planeten retten?
Diese Entscheidungen werden auf allen Ebenen getroffen, auch auf der kommunalen. In den letzten Jahren haben die Mehrheitsparteien Hombergs geschlossen entschieden, dass für sie der Konsumwachstum wichtiger ist, als der Erhalt der Bäume, die ihnen den Sauerstoff kostenlos liefern. Ein großer Parkplatz, der eine Hitzeinsel bildet, ist ihnen wichtiger als ein schattenspendender, kühlender Park.
Die Parteien reagieren erst, wenn starke gesellschaftliche Bewegungen Druck machen.