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Dorfentwicklung … es war einmal – Wandel einer Idee

Schema für das "Integrierte Kommunale Entwicklungskonzept (IKEK) Quelle [1]

Inszeniertes Wir-Gefühl für Planideen von Bürgermeistern

Es war reiner Zufall. Aus einem  Gespräch von Gästen in unserem Haus hörte ich das Stichwort Dorfentwicklung. Später sprach ich mit der Architektin, die in den 90er Jahren in der Dorfentwicklung ihrer Region in Südhessen offiziell engagiert war. Sie suchte damals den Kontakt mit Bürger:innen. Sie wusste, wie sie sich auf die verschiedenen Mentalitäten in den verschiedenen Orten einstellen musste, um Kontakt und Vertrauen zu erlangen.

Der damalige zuständige Ministerialbeamte unterstützte diesen Ansatz. Mit seinem Weggang richtete sich die Dorfentwicklung zunehmend mehr an den Vorstellungen der Bürgermeister und nicht der Bürger:innen aus. Was vorher noch zurück gedrängt werden konnte, nahm zu und wurde die hauptsächliche Ausrichtung. Bis heute hat sich diese Tendenz verstärkte. Die Architektin zog sich aus diesem Arbeitsgebiet zurück, das wollte sie nicht mitmachen.

In den letzten Jahren ist diese Entwicklung auch in Homberg immer wieder sichtbar geworden. Statt Bürger und ihre Sichtweise ernst zu nehmen, wird immer mehr manipuliert. Dafür werden Steuergelder ausgegeben. Statt sich mit den Problemen in der Stadt auseinander zu setzen, werden euphorische Texte veröffentlicht, die den Eindruck erwecken sollen, wie die dynamisch, kreativ und lebendig die Stadt gemanagt wird. Luftblasen, die die Mängel überdecken sollen.

Die bisherigen Entwicklungskonzepte waren nicht das Hochglanzpapier wert, mit dem sie verbreitet wurden – und dann vergessen.

siehe auch:
Bürger: Befragt, beteiligt und betrogen [2] Eine Geschichte der Bürgerbeteiligung in Homberg

Bürgerbeteiligung: Gekaufte und inszenierte Onlinebefragung als Legitimation [3]

Bürgerbetäubung durch Bürgerbeteiligung [4]