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Ein Jahr Einkaufszentrum

Foto: Einkaufszentrum neu eröffnet im Dezember 2020

Vor einem Jahr, am 10. Dezember 2020 wurde das Einkaufzentrum Drehscheibe [1] eröffnet.
Es ist still, der Tag wird nicht hervorgehoben, nicht gefeiert, keine Sonderaktionen, keine großen Anzeigen, die auf den Tag hinweisen.

Verständlich, denn die Erwartungen und Versprechungen waren einmal sehr groß, sie sind nicht eingetroffen. Auffällig ist, wie wenig Kunden im Einkaufszentrum zu sehen waren, haben die genügend Umsatz gebracht, um die Kosten zu decken? Im Rewe ist  meist nur eine Kasse geöffnet, das reicht, die anderen Kassenplätze sind meist ungenutzt.
Im Herbst gab es auch schon Gerüchte, dass der Drogeriemarkt Müller schließen werde. In den Konzernzentralen werden die Standorte genau beobachtet. Wer macht welchen Umsatz? Welcher Standort ist gefährdet? Auf Dauer kann sich auch ein Konzern keine Filialen leisten, die nur Kosten verursachen.


Bild [2] Das Planungsbüro ANP aus Kassel hatte am Anfang von einem riesigen Einzugsgebiet gesprochen.

Als Mittelzentrum stellt Homberg (Efze) den Versorgungsstandort für rund 36.000 Menschen dar. Im Einzugsbereich besteht ein Kaufkraftpotential von rund 184 Mio. Euro.  Bautenstandsbericht 1, Startbericht vom 18.09.2019 [3]

Tatsächlich waren nur 85 Mio. Euro [4] Kaufkraft im Einzugsbereich zu erwarten. Diese Kaufkraft verteilt sich in immer größeren Teilen auf den Onlinehandel, das betrifft den gesamten Handel. Zusätzlich sind weitere große Einkaufsobjekte im Umfeld gebaut worden.

Foto: Ausschnitt aus der ANP-Präsentation in der Stadthalle

Viele Homberger gehen im Edeka in Remsfeld einkaufen. In Frielendorf ist ein großer neuer Edeka-Markt auf dem Gelände des Möbelhauses Hämel am Ortseingang an der Bundesstraße im Bau. Auch das wird Kaufkraft abziehen, von der man gehofft hatte, sie an Homberg zu binden.
Mit dem Einkaufszentrum sollten die Kunden, die bei Herkules im Osterbach einkaufen, auf den neuen Standort umgelenkt werden. Scheinbar nicht sehr erfolgreich, wie Beobachter feststellen.
  

Fachmarktcenter  Kasseler Straße – Denkmal der Fehlplanung

Wie sehr sich Homberg verschätzt hat, ist an dem Fachmarktcenter Kasseler Straße Ecke Nordumgehung zu sehen. Die Stadt hat sich auf die Versprechungen von Schneider verlassen, der dort eine Tankstelle, einen Getränkemarkt, einen Tierfuttermarkt, einen Elektronikmarkt und ein mongolisches Restaurant ansiedeln wollte. Die dafür vorgesehenen Flächen sind leer.  Selbst der gebaute Getränkemarkt steht leer. Das Ganze ist zu einem Denkmal der Homberger Fehlplanung geworden und es ist nicht das Einzige.

BildImmer wurde damit argumentiert, dass all die neuen Verkaufsflächen die Innenstadt beleben sollte. Das ist nicht eingetroffen.