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Fachmärkte oder Stadtquartier? FWG im Gespräch mit dem Einzelhandel

UlricharealPressemitteilung der FWG über eine Gesprächsrunde zum Einzelhandel und der Planung des Ulrichs-Areals.
Das Gespräch fand am 23. 6. 2015 im FreiRaum in der Westheimer Straße statt.

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Fachmärkte oder Stadtquartier? FWG im Gespräch über “Areal Ulrich”

Rund 20 Einzelhändler, Gewerbetreibende und andere Interessierte kamen am vergangenen Dienstag zusammen, um über die Entwicklungen auf dem "Ulrich-Areal" an der Kasseler Straße in Homberg zu sprechen. Eingeladen hatte die Freie Wählergemeinschaft, deren Stadtverordnete den direkten Kontakt mit Betroffenen pflegen wollten. Besonderer Gast war der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Hessen-Nord, Martin Schüller (Kassel). Auch das städtische Bauamt war mit zwei leitenden Mitarbeitern vertreten.

Alle Anwesenden waren sich einig darin, dass eine Entwicklung des Geländes sehr zu begrüßen ist und große Chancen für die Stadtentwicklung berge. Umso intensiver drehte sich das Gespräch um die Frage, welche Weichenstellungen erfolgen müssen, damit das Projekt auch tatsächlich einen positiven Einfluss auf die Stadt hat. Dem Vernehmen nach ist auf dem Areal der Bau eines "Fachmarktzentrums" geplant. Martin Schüller erläuterte, dass ein "Fachmarktzentrum" aus wenigen, jeweils 600 bis 800 Quadratmeter großen Läden von Ketten bestehe, deren Angebote zumeist im Niedrigpreissegment angesiedelt seien. Insofern sei ein "Fachmarktzentrum" etwas anders als ein "Einkaufszentrum". Da die einschlägigen Fachmärkte aber bereits mit Filialen in Homberg vertreten seien müsse man aufpassen, dass es nicht nur zum Umzug vorhandener Märkte komme, die dann woanders wieder Leerstand verursachen.

Sehr intensiv wurde darüber gesprochen, wie eine enge Anbindung an vorhandene Geschäfte und Gastronomie in der Altstadt hergestellt werden könne. Hier scheinen kleinste Details wie die Gestaltung von Fußwegen und Kreuzungen eine wichtige Rolle zu spielen. Im Laufe des Gespräches kam auch die Frage auf, warum man denn beim "Ulrich-Areal" immer nur an "Einkaufen" denke. "Nehmen Sie sich in Homberg die Zeit und spielen auch andere Möglichkeiten durch", machte Martin Schüller den Anwesenden Mut. Ein Mix aus Wohnen, Freizeitgestaltung und Einkaufen könnte möglicherweise interessant sein. Auch die Integration eines modernen Hotels kam als Idee auf. Es gehe nicht nur um den Bau eines großen Supermarktes, sondern das gesamte Quartier zwischen Kasseler Straße, Ziegenhainer Straße, Bindeweg und Stellbergsweg müsse zu einem lebendigen Stadtbereich entwickelt werden.

Für die Homberger FWG betonte Fraktionsvorsitzender Achim Jäger, dass mit den Planungen entscheidende Weichenstellungen für die nächsten 20 Jahre erfolgen würden. Aufgrund der desolaten Finanzsituation könne und dürfe sich die Stadt aber nur als Moderator zwischen Investoren, alteingesessenen Einzelhändlern, Anliegern und Öffentlichkeit betätigen. Politisch entscheidend sei es, den baurechtlichen Rahmen im Interesse einer positiven Stadtentwicklung zu gestalten. Voraussetzung sei eine Aktualisierung des vor Jahren erstellten Einzelhandels-Gutachtens. Auch ein Verkehrskonzept gehöre zu den Planungen. Jäger sagte zu, dass die FWG bei den anstehenden Entscheidungen insbesondere auch auf eine enge Einbindung der alteingesessenen Einzelhändler und die Entwicklung der Altstadt achten werde.

FWG-Vorsitzender Christian Utpatel dankte allen Beteiligten für das sachliche und offene Gespräch. Er betonte die großen Chancen, die in der Entwicklung dieses Geländes für die Stadtentwicklung stecken. Insofern hoffe er auf eine rege Beteiligung der Bürgerschaft bei den öffentlichen Diskussionen, die nun beginnen. Besonders hingewiesen wurde dabei auf den Bürger-Workshop, zu dem die Projektentwickler für den 30. Juni ab 17 Uhr in die Stadthalle eingeladen haben. Dies, so Utpatel, sei der beste Ort, um die Planungen kennenzulernen, kritisch zu hinterfragen und gemeinsam positiv weiter zu entwickeln.

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4 Kommentare zu “Fachmärkte oder Stadtquartier? FWG im Gespräch mit dem Einzelhandel”

  1. Teufelchen

    Wohnungen, Fachmärkte, Diskothek, Kino, Bowlingbahn, Gastronomie, wie groß soll denn da ein mögliches Hotel ausfallen und wie sieht es dann mit dem Lärmpegel aus? Parkplätze? Die Parkfläche steht üblicherweise im Verhältnis 1:1 zur Verkaufsfläche.

    Welche Aussagen machte denn Herr Schüller zur derzeitigen Situation Umsatzentwicklung je qm bei Fachmärkten in Mittelstädten Größenordnung Homberg und wie sehen diese in Zukunft aus?

    👿

     

  2. Kritischer Bürger

    Ein Mix aus Wohnen und Einkaufen scheint mir ein interessanter Aspekt zu sein. In einer immer älter werdenden Gesellschaft ist zentrumnahes Wohnen mit Versorgungsmöglichkeiten um "die Ecke" ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Nehmen wir nur die Randgebiete vom Osterbach und Stellberg und das Bahnhofsgebiet. Wenn es mit dem Autofahren nicht mehr klappt, wird es mit den Besorgungen beschwerlich, zumal kein Bus fährt. Es stellt sich natürlich die Frage, wer die Mieten in Neubauwohnungen aufbringen bzw. diese käuflich erwerben kann.

    Läden ausschließlich im Niedrigpreissektor entsprechen nicht meinen Wunschvorstellungen. Auch hier sollte ein gesunder Mix her.

  3. Teufelchen

    Kritischer Bürger

    EinnProjektentwickler baut das, Kreissparkasse oder andere vermarkten es an Investoren und die vermieten.

    Die dort wohnen und es bezahlen können verfügen meist über ein entsprechendes Wohlgefühles Geldbeutelchen, erwarten entsprechende Qualität des Angebotes im Umfeld und verfügen über ein eigenes Fahrzeu und – oder die Möglichkeit mit dem Taxi unterwegs zu sein.

    Besonders in Melsungen hat man dies ausgiebig gefördert und gewinnt jetzt die Erkenntnis, dass ab 18 Uhr alles mehr oder wenig unter Mangel an jungen Familien leidet. Man möchte die in die Innenstadt locken, die meisten wollen jedoch lieber am Stadtrand ein Egenheim.

    dann kommt noch dazu, dass die PreisvorstelluNgen für die Häuser + den Sanierungskosten die Möglichten der Interessenten überschreitet.

    siehe dazu auch das Angebot der Stadt bzgl. der 4 Häuser.

    👿

  4. Mister X

    Ja, die enge Anbindung an die Gastronomie….

    Toll, aber dann muss die Gastronomie auch ein entsprechendes Angebot unterbreiten. Da hakt es meines Erachtens.

    In diesem Zusammenhang ein Lob an den Scheunenwirt. Ein Mann vom Fach, bei dem sich die Gäste wohlfühlen.

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