In den Fenstern des Eckhauses Holzhäuser Straße / Untergasse befinden sich neuerdings farbige Streifen kreuz und quer in den Fenstern.
In dem leeren Haus der Stadt sollen sich zwei Tage lang "Zukunfsinteressierte" teffen.
Alte Utopie: Belebung der Altstadt mit einem Einkaufszentrum
Das Gebäude an der Ecke hat zwei Eigentümer. Den vordere Teil an der Ecke hat die Stadt vor ca. 10 Jahren gekauft [1], um es einmal abzureißen. Die andere Haushälfte ist in Privathand.
Das Haus bildet eine Einheit, es sind keine eigenständigen Gebäudeteile. Ein Abriss der eine Hälfte würde auch die zweite Hälfte zerstören. Die Stadt kaufte das halbe Haus, weil sie damals der Utopie folge, man könne in dem Gebiet östlicher Marktplatz ein großes Einkaufszentrum bauen und damit die Altestadt beleben.
Das Vorhaben wurde 2003 von dem damaligen Bürgermeister Martin Wagner auf dem Neujahrsempfang überraschend angekündigt und danach alle Aktivitäten darauf ausgerichtet. Die Homberger Parteien folgten dem utopischen Plan, obwohl viel Sachverhalte dagegen sprachen, die die Parteien nicht hören wollten. Sie hielten mehrere Jahre daran fest. Die Warenanlieferung sollte über die Kreuzgasse [2]erfolgen. Damit die Sattelzüge der großen Handelsunternehmen von der Holzhäuser Straße (die Einbahnstraßenregelung sollte umgekehrt oder aufgehoben werden) in die Kreuzgasse einfahren können, sollte mit dem Abriss des Eckgebäudes Platz geschaffen werden.
Das Einkaufszentrum konnte in der Altstadt nicht realisiert werden, es war von Anfang an unrealistisch. Seitdem steht das Eckgebäude leer. Bis jetzt die farbigen Streifen in den Fenstern die Aufmerksamkeit auf sich zogen. Ein Wort im Fenster gibt einen Hinweis: Frei Raum Station.
Utopie-Camp in der FreiRaumStation
Damit ist nicht der Freiraum der FWG gemeint, der lange Jahre ein Diskussionsforum zur Stadtpolitik bot, das auch überparteilich genutzt wurde. Erst in der Untergasse, danach in der Westheimer Straße und jetzt wieder in der Untergasse an der Ecke Brandgässchen.
Der Begriff FreiRaumStation taucht in einer Meldung auf der Homepage [3] der Stadt auf, in der verkündet wurde, dass Homberg dabei sei. Gemeint war ein Projekt an der Universität in Lüneburg, zu dem einige der Pioneers eine Utopie-Camp angemeldet haben. Das Utopie-Camp [4] soll an einem Wochenende im August in diesem Gebäude stattfinden.
siehe auch:
Die Stadt kaufte Haus [5] für 4.800 Euro
Einkaufszentrum: Sattelschlepper in der Kreuzgasse
2010 Plan Einkaufszentrum Dosssier der Berichte über das Einkaufszentrum am Markt
Homberg muss sparen und Immobilien verkaufen [6]