HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Fünfe gerade sein lassen

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Das ist die Empfehlung von CDU und FDP in ihrem gemeinsamen Vorschlag für Homberg.

"Einmal über den eigenen Schatten springen und Fünfe gerade sein lassen, ist hierbei unvermeidbar und dringend erforderlich für unseren Stadtentwicklungsprozess", heißt es in der Mitteilung. [HNA 15.11.2008]

"Um das Ziel zu erreichen, Homberg wieder als Einkaufsstadt im Kreis zu positionieren, sei ein hohes Maß an Kompromissbereitschaft nötig, erklärten die beiden Fraktionen."

Was ist mit den beiden Redensarten gesagt:

"über seinen eigenen Schatten springen"

= sich überwinden; ungewöhnlich handeln; für eine richtige Sache einen Grundsatz ignorieren

"fünfe gerade sein lassen "

= einen Fehler bewusst übersehen,
= etwas nicht so genau nehmen
= etwas frühzeitig verhindern; etwas im Ansatz unterdrücken

Im Grimmschen Wörterbuch findet man:

"bei groszen herren musz man fünfe gerade sein lassen." STIELER 1501

"zumahl wenn sie wohl verdauten, gut schliefen und keine besondere ursache hatten, fünf für gerade gelten zu lassen." WIELAND 15,

"ich schwiege dem nach also mauszstille und liesze immer so hin in allen, was sie nur anfiengen, siebene grad sein." Simpl. 1

 

Was zeigt diese Empfehlung der beiden Parteien?

Ihre Sichtweise: Wir wissen woran es in Homberg mangelt. Wir wissen wie es richtig geht und alle anderen sollen sich einmal zurücklehnen und uns machen lassen oder ihre eigene Sicht über den Haufen werfen und mitmachen.

Bei diesem Politikverständnis wird unterschlagen, dass es zumeist mehrere Meinungen und Interessenlagen gibt sowie auch unterschiedliche Erklärungsansätze für einen Zustand. Im Falle der Diskussion der Fußgängerzone wird die Blitzuntersuchung der IHK gar nicht mehr genannt, denn sie brachte nicht das erhoffte eindeutige Ergebnis. Stattdessen eine Patt-Situation mit einer Stimme mehr zugunsten des Beibehalts der Fußgängerzone.

Trotz dieses Ergebnisse wird einfach weiter so getan, als ob alle Geschäftsleute und alle Kunden für die Aufhebung der Fußgängerzone wären. Die eigene Meinung wir absolut gesetzt und alle anderen Auffassungen als nur parteipolitisch motiviert abgetan, alle anderen außer der eigenen natürlich.

Der Vorteil eine demokratischen Diskussionsprozesse ist es im besten Fall, dass alle Gesichtspunkte abgewogen werden und -wenn es gut läuft- zu einem neuen erweiterten Verständnis führt, aus dem neue Lösungen erwachsen, an die bisher keine Seite gedacht hat.

Stattdessen geht es nur um Gefolgschaft, wie es Herr Ripke in der HNA am 12. April 2006 ausdrückte.

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Diese Haltung ist auch in den beiden Fraktionen zu beobachten, wo Vorgegebenes einfach nur hingenommen und mit der Mehrheitsstimme legitimiert wird.

Das ist Homberg bisher teuer zu stehen gekommen:
100.000 Euro Planungskosten für Parkdeck vergeudet. Weitere Planungskosten verspielt für: die Planung und Entwurf eines Neubaus für das Bauamt und das Bürgerbüro, für Planung und Entwurf Jägerkaserne, um nur einige zu nennen.

Homberg braucht die Menschn die nachdenken, kritisch nachfragen, Ideen entwickeln und sich einmischen. Mit "Fünfe gerade sein lassen" geht es nur weiter bergab mit der Stadt und in das Schuldenloch.

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2 Kommentare zu “Fünfe gerade sein lassen”

  1. An Hope

    Schauen Sie mal hier, wie wohlüberlegt Ripke hier gehandelt hat, gibt es Neues aus Homberg? Oder werden weiter fünfte gerade gelassen….

  2. Teufelchen

    Die haben doch Fünfe grade sein lassen bei der  FDP. Aus 5 Sitzen hat man 2 gemacht.

    Auch damals schon Das WIR … ob sie mit uns gehen wollen.

    Offensichtlich hat man da bei der FDP wohl den Menschen die falschen Ziele vor Augen gehalten und die wollte dann nicht mit ihnen gehen. Oder vergessen, die Menschen zu fragen ob sie mit ihnen gehen wollen. Nur so ist doch der Verlust von 3 der 5 Stadtverordnetensitze 2011 zu erklären.

    Und ich glaube kaum, dass sich da 2016 was dran ändert.

    👿

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