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Größter Stadtteil ohne Pfarrer

Wernswig KirchturmKirchen verlieren Mitglieder und Einnahmen und müssen sparen. Das ist das Eine. Im größten Homberger Ortsteil, in Wernwig, kämpft jetzt der Kirchenvorstand für den Erhalt eines Pfarrsitzes im Dorf. Bisher ist nur eine Mitbetreuung von Allmuthshausen und von Verna im Gespräch, nachdem der bisherige Pfarrer in den Ruhestand trat.

Eine der größten Stadtteile von Homberg ohne eigene Pfarrstelle ist andererseits ein weiteres Signal für den Niedergang, der auch in der politischen Gemeinde seit Jahren vor sich geht und zuletzt mit der Schließung des Krankenhauses und der Alten- und Krankenpflegestation ihren Höhepunkt erreichte. Diese trüben Zeichen werden auch von denen erkannt, die man als Neubürger oder als Gewerbetreibende gewinnen möchte. Warum sollte jemand dort investieren, wo die Infrastruktur Stück für Stück abgebaut wird.

Homberg verliert weiter im Standort-Wettbewerb. Es wird Zeit, dass neue Kräfte, diesem Niedergang ein Ende bereiten.
siehe auch HNA-Bericht [1]

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#1 Kommentar von Homberger am 2010 September 10 00000009 11:15 am 128411372511Fr, 10 Sep 2010 11:15:25 +0100

Statt den Landesbischoff einzusparen spart man an Pfarrern – den Menschen vor Ort die den Glauben in alle Welt tragen.

Ob die Politik die Möglichkeit hat hier etwas zu bewirken hat mit Partei wohl weniger zu tun.

Im Restbereich gibt es für die evtl neuen Mehrheiten und einen evtl anderen Bürgermeister natürlich dann ein hohes Anspruchsdenken.

Ob die derzeitigen politischen „Würdenträger“ Hombergs dem gerecht werden können, kann man zu Recht bezweifeln.

Allein konsequente Politik aller Parteien in eine Richtung, wirkliches sparen a la Langenfeld um Homberg möglichst dauerhaft zu entschulden und statt Zinszahlungen investieren zu können wird die nächsten 20 Jahre kennzeichnen.

#2 Kommentar von Niccoló am 2010 September 11 00000009 1:51 pm 128420951901Sa, 11 Sep 2010 13:51:59 +0100

So weit hinter´m (Asch-)berg wohnt Pfarrer Ralf Ruckert nun doch nicht. Sein Pfarrhaus befindet sich in Waßmuthshausen.

Spätestens bei der nächsten Rationalisierungsrunde sitzt der Pfarrer dann wieder in Wernswig und ist dann auch noch für Lenderscheid zuständig!

#3 Kommentar von ronneberg am 2010 September 11 00000009 3:46 pm 128421637103Sa, 11 Sep 2010 15:46:11 +0100

Man sollte eher die Frage stellen, brauchen wir überhaupt noch Pfarrer?

Zugegeben, eine provokante Frage. Würde es nicht ausreichen, wenn sich ein Christ innerlich berufen weiß, das Evangelium zu verkünden und die Sakramente zu verwalten? Würde es nicht ausreichen, dass ein Christ aufgrund seiner Taufe diesen Dienst tut?

Luther sagte, dass alle Christen durch ihre Taufe Priester sind und Anteil haben an der Verantwortung, das Wort zu verkünden und die Sakramente zu verwalten (allgmeines Priestertum der Gläubigen).

Das Pfarramt wurde seinerzeit ähnlich geschaffen, wie heute politische Ämter.

Es begann schon zur Zeit der Urgemeinde. Als die Zahl der Jünger immer mehr zunahm, mußten die Apostel an eine neue Aufgabenverteilung denken, infolge der Unzufriedenheit der Griechen gegenüber den Hebräern. Jene „murrten“ (Apg 6, 1, 2), weil ihre Witwen bei der täglichen Versorgung zurückgesetzt würden. So riefen die Zwölf die Schar der Jünger zusammen und schlugen ihnen eine Reform der verschiedenen Dienste vor, denn sie hielten es nicht für richtig, daß sie als Priester das Wort Gottes vernachlässigen, während sie sich „dem Dienst an den Tischen“ widmen mußten.

Darum gaben sie den Auftrag, sieben Männer von gutem Ruf und „voll Geist und Weisheit“ aus der Mitte der Jünger auszuwählen, die dann mit der Aufgabe des Dienens betrauen werden können. Sie selbst aber „wollen beim Gebet und beim Dienst am Wort bleiben“ (Apg 6, 2-4).