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Hessens Fachwerk-Boomtown

Wanfried RathausDer Hessische Rundfunk hat damit nicht Homberg gemeint, obwohl es Homberg vom Baubestand her Wert wäre. Der hr meint die Stadt Wanfried [1].

Schon mehrfach wurde hier auf das Beispiel Wanfried verwiesen und zur Nachahmung oder Fortentwicklung der Grundidee empfohlen.
Doch das gute Beispiel stößt in Homberg auf taube Ohren.

In diesem Zusammenhang ist auch ein Gespräch mit der Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Rosemarie Wilcken nachzuhören, das der Deutschlandfunk sendete.

Bröckelt der Denkmalschutz in Deutschland?
Rosemarie Wilcken, die Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz über aktuelle Entwicklungen im Gespräch mit Stefan Koldehoff

Es steht nicht gut um den Denkmalschutz in Deutschland. Während die Zahl der schützenswerten Gebäude stetig ansteigt, nimmt ihr baulicher Zustand vielerorts rapide ab.

nachhören: hier [2]

siehe auch:

Fachwerkstadt erhalten: Drei gute Beispiele [3]
Jung kauft alt: Eine erfolgreiche Idee [4]
Von anderen Städten lernen [5]
Wanfrieder Bürger wurden aktiv und haben Erfolge [6]
“Fachwerkmusterhaus” Modellprojekt in Wanfried [7]

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Kommentare sind deaktiviert Empfänger "Hessens Fachwerk-Boomtown"

#1 Kommentar von Karl Hassenpflug am 2013 Mai 21 00000005 11:01 am 136913046811Di, 21 Mai 2013 11:01:08 +0100

Ich konnte im letzten Jahr im Zuge einer Stadtbesichtigung Wanfrieds auch ein kurzes Gespräch mit dem Bürgermeister führen, der zufällig am Treffpunkt Rathaus zugegen war. Zudem bin auch schon andernorts mehrfach über das Thema "gestolpert". Mein Fazit:

Die Idee Holländern leerstehende Immobilien anzudienen wird in anderen Kommunen unserer Region auch schon (länger?) praktiziert. Prof. Eichenlaub vom ASL (UNI Kassel) berichtete schon vor Jahren von Werbeaktionen in den Niederlanden und einzelnen Hausverkäufen im Kasseler Umland.

Die engagierten fachkundigen Bürger Wanfrieds leisten eine tolle Arbeit und werden von der Kommune unterstützt. Ohne Bürgerengagement wäre das Phänomen allerdings nicht denkbar, die hier beklagten tauben Ohren sitzen daher nicht nur in Verwaltung und Politik.

Ob der Medienhype um die Interessenten aus den Niederlanden angesichts einer bisher einstelligen Zahl erworbener Häuser gerechtfertigt ist, weiss ich nicht. Auch die potentiellen Käufer aus den deutschen Metropolregionen können, von wenigen Ausnahmen abgesehen, eigentlich nur Wochenendgäste oder Rentner sein. Ob damit eine nachhaltige Revitalisierung einer Stadt bewerkstelligt werden kann erscheint mir fraglich, besser als der Verfall ist es allerdings schon. Ein beliebig kopierbares Patentrezept zur Rettung einer größeren Zahl von Häusern/Ortschaften kann dieser Ansatz bei nüchterner Betrachtung aber nicht sein.

Dieses flotte "Da ist eine Lösung, warum greift Homberg nicht zu?" erscheint mir daher zu kurz gesprungen.

P.S.: Weil hier immer gern auf den Hessischen Rundfunk verwiesen wird. Warum war der in der letzten Woche gesendete Beitrag der Hessenschau über den Geschäftsleerstand in Weilburg und das dort positiv als Lösung aufgezeigte Beispiel der Innenstadt-Einkaufszentrums in Eschwege hier kein Thema? Weil alles was nicht ins eigene Weltbild passt einfach ausgeblendet wird?