Homberger Denkmalpflege: Fenster ausbauen, reinregnen lassen, Folie vornageln

Foto: Holzhäuser Straße 3. Fenster mit Folie verschlossen

Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Nach den Plänen des Architekten Hess soll ein großer Teil des Gebäudes abgerissen ^[1]werden. Ein Teil an der Straße soll erhalten bleiben ^[2]. Dennoch wurden dort im Herbst die Fenster ausgebaut ^[3], so dass es hereinregnen konnte. Die untere Denkmalschutzbehörde wurde über diesen Zustand informiert, es geschah nichts. Erst jetzt wurden die Fenster mit blauer Folie verschlossen.

Seit Monaten stehen halbvolle Container neben dem Gebäude auf dem Parkplatz, ohne dass sie benötigt werden. Sie kosten doch sicherlich Miete. Oder werden die Container benötigt, um Aktivitäten vorzutäuschen? Die dort lange Zeit gelagerten Gitterboxen mit Elektroschrott ^[4]sind inzwischen immerhin entfernt worden.

Im August 2018 stellte der für das Projekt "Multifunktionshaus" beauftragte Projektmanager einen Zeitplan vor. Schon damals nannte er diesen Plan sehr sportlich.

Heute am 11. März 2019 ist ein halbes Jahr vergangen. Von den Arbeitsschritten, die nach dem Plan bis jetzt erledigt sein sollten, ist nichts zu hören und zu sehen.

Es gibt noch nicht einmal einen abgestimmten Entwurf für das Projekt, somit auch noch keine Baugenehmigung, die bereits im Oktober 2018 vorliegen sollte.

Inzwischen wurde unnötig Zeit vertan während die Zeit davon läuft, mit der Planung von teuren Stellplätzen, einem Vorkaufsrecht, zu dem die Rechtsgrundlage fehlte. Oder hat der Bürgermeister eingesehen, dass die Bedingungen nicht eingehalten werden können? Schon den von den Stadtverordneten beschlossenen Architekturwettbewerb hat er pflichtwidrig nicht durchgeführt. Gibt es überhaupt die 90 Prozent-Förderung, die nur für Stadt mit einer Haushaltsnotlage bestimmt sind? Die Stadt erfüllt diese Voraussetzung nicht mehr, sie hätte nur Anspruch auf 45 Prozent.

Tabelle: Zeitplan für das Projekt Multifunktionshaus. Stand August 2018