HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Leerstände im Millionenprojekt Ärztehaus

 

Im Ärztehaus der Stadt überwiegt der Leerstand.
Die Millionenkosten sind bis heute nicht aufgeklärt.
Magistrat, Parteien und HNA schweigen darüber.

 

Der Belegungsplan auf dem Schild vor dem Eingang zu Ärztehaus.

 
DaVita

Zur Praxis Innere Medizin und Dialyse geht es im Erdgeschoss, die Dialyse ist im 1. Obergeschoss. 

An der Praxistür ein handschriftliches Plakat:

Liebe Patienten/innen,
diese Praxis ist ab sofort nicht mehr besetzt.
Sie erreichen uns an folgenden Standorten:

MVZ DaVita Fritzlar  – MVZ DaVita Ziegenhain
 

Die jetzt geschlossene Praxis von DaVita lag in einem neuen Anbau an das ehemalige Amtsgericht, der über einen verwinkelten Gang im Erdgeschoss zu erreichen ist, wo der handschriftliche Hinweis auf die geschlossene Praxis steht.

 
Im 1. Obergeschoss, wo bisher die dazu gehörige Dialyse war, ist alles dunkel und verschlossen.

Vor Jahren wurde für diese Ebene noch eine Rettungsbrücke über dem Innenhof gebaut, um nachträglich die Brandschutzauflagen zu erfüllen.


Das 2. Obergeschoss liegt im Dachgeschoss und darf nur eingeschränkt genutzt werden.
Früher stand hier eine Glaswand mit der Aufschrift: Internistische Praxis. Die Glaswand ist ausgebaut. Durch eine andere Glaswand ist ein Seminarraum zusehen, rechts eine hölzerne Wendeltreppe, die auf eine zweite Ebene des Dachgeschosses führt.

SAPV Palliativnetzwerk Schwalm-Eder

Im 2. Obergeschoss ist links ein Flur mit grauen Türen ohne Aufschrift. Nach dem Wegweiser am Eingang sollte hier eigentlich das Büro des SAPV sein.
   

AGZ Asklepios Gesundheitszentrum Außenstelle

Um dort hin zu kommen, muss das Erdgeschoss durchquert werden, dann die Treppe in den Keller hinunter, links runter bis zu  drei Stufen (auch als Hebebühne zu benutzen) und dann rechts vor die Glastür der Praxis. Für diese Praxisräume war auch ein extra Eingang und ein Aufzug von der Webergasse gebaut worden. Dieser Zugang wird nicht mehr benutzt, es steht dort auch kein Hinweisschild.
  

Verplant, verbaut, verteuert – und kein Ende

In dem Ärztehaus gibt es allein drei große Aufzüge, sie werden nicht mehr gebraucht.
Für 1,1 Millionen Euro soll noch ein neuer Aufzug und Zugang gebaut werden.
200.000 Euro Planungskosten sind im Haushalt bereits dafür eingeplant.
Im Dachgeschoss ist bereits weiter umgebaut worden. Nach dem Grundriss, der 2019 dem Planungsbüro aus Gießen vorlagen sind Wände ausgebaut und ein große Raum neu geschaffen worden. Die Stadtverordneten haben davon nichts erfahren.

 

Das Ärztehaus wurde 2012 in Betrieb genommen. Obwohl die Brandschutzauflagen nicht gegeben waren, ließ die Bauaufsicht des Schwalm-Eder-Kreises die Nutzung zu.

Die HLG war zu der Zeit noch Eigentümer des Ärztehauses, es flossen verschiedene Fördermittel in den Umbau. Inzwischen hat die Stadt das Ärztehaus von der HLG übernommen. Die Stadt ist jetzt Eigentümer und verantwortlich.


 

Falsche Angaben

Das Ärztehaus wurde als Beispiel für Finanzierung in einer Veröffentlichung des Bundesinstitut für Stadt-, Bau- und Raumforschung besonders herausgestellt. Das Ärztehaus soll danach 1,9 Millionen Euro gekostet haben. Diese Angabe war falsch, wurde aber von Bürgermeister Dr. Nico Ritz als richtig abgezeichnet, er hatte  den Autoren diese Zahl selbst gegeben.

Die Gesamtkosten dürften über 5 Mio. Euro liegen, schätzte Achim Jäger von der FWG, der auch Vorsitzender des Akteneinsichtsausschusses ist. Obwohl alles weiter ungeklärt ist, wurde nicht wieder zum Ausschuss eingeladen.

Bis heute ist die Kostenfrage nicht geklärt, weitere Kosten wurden verursacht.
Der Bürgermeister hatte 56 Akten an eine Hamburger Kanzlei geschickt, die ein Rechtsgutachten gefertigt haben soll, das bis heute nicht vorgelegt wurde. Auf Nachfrage nannte der Bürgermeister Anwaltskosten von mindestens 30.000 Euro.

Die Homberger Stadtverordneten und der Magistrat sehen anscheinend keine Notwendigkeit, die Öffentlichkeit über dieses Pleiteprojekt zu informieren, dem alle einst begeistert zugestimmt hatten. Auch die HNA schweigt dazu.

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10 Kommentare zu “Leerstände im Millionenprojekt Ärztehaus”

  1. Wisser

    Die Waberner bauen ein Gesundheitszentrum, Schwarzenborn hat ein großartiges Ärtzehaus,  Homberg hat ein Ärtzehaus zur Innenstadtsbelebung😂😂😭😭😭😭😭

  2. Comment

    FRITZLAR BEKOMMT EINEN MODERNEN Kindergarten! NEUBAU! 

     

     

    HOMBERG HAT EINEN NEUEN KINDERGARTEN ZUR INNENSTADTSBELEBUNG ERHALTEN! 

  3. Fragezeichen

    Nicht nur das Ärztehaus und der Kindergarten Re-aktivieren die Altstadt.

    Homberg hat die Arbeitsagentur und das Kirchenkreisamt zur Innenstadtbelebung. Dazu dienen aiuch die separaten Fahrradstreifen die den Strom von Radfahrern sicher in die Innenstadt locken sollen.

    Fahrradfahrer und Fussgänger genießen das einmalige Erlebnis eines Innenstadtbummels begrüßt auf dem Marktplatz von den Pioneers die dort "miteinander Kochen, Lachen und das Leben nach Lust und Laune genießen."

    Umgeben von Fachwerkkleinoden "bieten kleine Geschäfte für den täglichen Bedarf und mehrere Cafés" ausreichend Gelegenheit sich bei vielfältuigen gastronomischen Angeboten, fast ungestört von Fahrzeugen und den hässlichen parkenden Fahrzeugmengen, zu unterhalten, einen großen Wochenmarkt und den kulturellen Schwerpunkt im Kulturzentrum ebenso zu erleben, wie die einmaligen Museen im Haus der Geschichte.

    Also mir ist nicht Bange wenn es um Hombergs Zukunft geht. Diese glänzende Zukunft hatten doch schon weit vorausblickende Politiker in 1999 für 2009 !!!!  vorhergesagt. Gute Dinge brauchen halt ihre Zeit!

  4. Marc

    Zu 2

    Unnötiger Kommentar! Homberg hat nicht nur die Altstadtkita bekommen, sondern in Madorf auch einen neuen Kindergarten. Als nächstes entsteht ein neuer Kindergarten in Wernswig. 
     

    Für den Kindergarten Sehrgärten soll der Kindergarten in der Zennernsiedlung schließen. Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal ….. 😉 

    in 

  5. IchkannGoogle

    @4  Waldkita am Schloßberg + Umbau/Sanierung Kita Caßdorf und Osterbach nicht vergessen.

  6. Fragezeichen

    Es geht nicht um Kindergärten in den Stadtteilen.

    Es geht um den Fakt "Innenstadtbelebung" der als Begründung angeführt wird. Ach ja. Eine Begründung war auch, die Liebe zum Fachwerk zu entwickeln.

    P. S. In Mardorf wurde ein alter Kindergarten geschlossen.

  7. An Marc

    Wieso unnötiger Kommentar?

     

    Der neue Kindergarten in der der Kernstadt ist wegen der Innenstadt Belebung dort platziert worden. 

     

    Der Platz am Stellberg hatte keine Chance mehr 

     

    In Homberg ist in den letzten Jahren alles wegen der Innenstadt Belebung gemacht worden 

    Naturgemäß fällt da wernswig und Mardorf raus

  8. Delf Schnappauf

    Multifunktions-Argument "Belebung der Innenstadt"
    – das sollte  das Ärztehaus leisten,
    – die Löwenapotheke, die jetzt leer steht
    – das Einkaufscenter Drehscheibe

    Bis heute ist es gelungen die Kostensituation für das Ärztehaus zu verschleiern.
    Über 30.000 Euro soll an die Hamburger Kanzlei bezahlt worden sein, um den Sachverhalt aufzuklären. Das Rechtsgutachten ist bis heute nicht vorgelegt worden. Oder ging es doch nur darum, Ermittlungen stillschweigend vom Tisch zu bekommen? Damit hat die Kanzlei ja geworben.

    Wie sieht die Kostenabrechnung beim Kitabau- Mardorf aus? Das teuerste Grundstück, steigende Kosten. Mal sehen welche Lüge diesmal aufgetischt werden wird. Erinnert sei an die Planung eines Parkdecks in der Holzhäuser Straße, das nicht gebaut wurde, weil es angeblich wegen der gestiegenen Stahlpreise zu teuer geworden wäre. Tatsächlich hatte man versucht zu tricksen, und wollte 56 Parkplätze gefördert bekommen, von denen aber schon vorher 28 bestanden. Da hat einmal der Fördermittelgeber nicht mehr mitgespielt. Heute ist es leider anders geworden.

  9. Fragezeichen

    Was hat das Parkdeck in der Holzhäuser Straße mit dem Ärztehaus und der Innenstadtbelebung für eine Verbindung ? 

  10. Dr. Klaus Lambrecht

    Wahlkampfgetöse oder im Vorfeld abgestimmter Auftritt?
    Die HNA  von heute berichtet wieder über ein tolles Projekt, das Homberg wieder einmal nach vorne bringen soll. Wie oft denn noch? Ausgelassen hat die Zeitung einen Vorfall, der jedoch erwähnt werden sollte. Darum möchte ich es hier thematisieren.
    In der STAVO kam es zu einem wahren Feuerwerk von unschönen Worten, wie verdummen und verarschen (Entschuldigung). Christian Utpatel hatte unter TOP 16  diesen Gefühlsausbruch und musste sich Luftmachen. Er griff mit dieser drastischen Wortwahl, die auch nicht durch den Stadtverordnetenvorsteher gerügt oder geahndet wurde, den Bürgermeister verbal an. Die Entrüstung betraf den Top 16 Gewerbegebiet Homberg Süd; hier: Verkauf eines Gewerbegrundstücks (ehemals U10) die Unterlagen enthielten einen Zeitungsausschnitt ein vergleichbares Hotelprojekt Fritzlar vom 25.1 betreffend, der ohne erläuternden Text vorgelegt wurde. Der Bürgermeister schwieg. Seltsam sonst weiß er sich zu wehren. Soll denn wieder die Verwaltung schuld sein?
    Was verwundert bei dem Gefühlsausbruch ist, dass bisher die vorgelegten STAVO-Unterlagen nie bemängelt wurden und da gab es einige, die nicht stimmig, ja sogar regelrecht falsch waren. Es sei nur an den Kauf des ehemaligen Bundeswehrsportplatzes gedacht, damals enthielt die Vorlage den Hinweis auf die Nutzung als Standort für die Stützpunktfeuerwehr.
    War daher das nur ein vor abgestimmtes Theater zum Ende der Legislaturperiode, um noch mal zu zeigen wer der Herr im Haus ist.  
    So deutliche Worte hätten viel früher und öfter erklingen müssen, aber man strebt ja die Harmonie an. Dabei hört man selbst bei den großen, derzeit diskutierten, politischen Themen, dass man diskutieren und streiten bzw. sich austauschen und annähern muss. Das ist gelebte Demokratie.
    Die im Wahlkampf zur letzten Wahl gemachten Versprechungen zur kritischen und kontrollierenden Arbeit in der STAVO wurden rückblickend nicht gehalten.  Da nützt auch nicht der Theaterdonner in der letzten Sitzung der STAVO.

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