HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Neue Märchenstunde zum Einkaufszentrum

Wiskemann Villa Kasseler Straße Homberg Efze

 Beschlussvorlage:

Der Magistrat wird beauftragt, die Verhandlungen mit dem Bauherrn des Einkaufszentrums bezüglich eines Nachtrags zum Durchführungsvertrag zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 66 „Einkaufszentrum Drehscheibe“ zu intensivieren. Dabei soll insbesondere die städtebauliche Aufwertung der historischen Villa, die heute im Erdgeschoss eine Spielhalle beherbergt, deutlich forciert werden." Quelle

Das Gebäude der Villa mit der Spielhalle gehört nicht zu dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Genau dieses Grundstück ist ausgespart. Der "Bauherr des Einkaufszentrums" hat gar kein Verfügungsrecht über dieses Grundstück.

 Wenn die Villa wirklich städtebaulich aufgewertet werden soll, müssten die Anbauten mit der Spielhalle abgerissen werden. Vor einigen Monaten behauptete aber der Bürgermeister, er könne gegen die Spielhalle, die im Schutzbereich der Schule liegt, nicht vorgehen, da sie Bestandsschutz habe. Einen "Bestandsschutz" den der Bürgermeister im zweiten Halbjahr 2017 wahrscheinlich mit seiner persönlichen Entscheidung erst geschaffen hat, denn die Spielhallen mussten ihre Erlaubnisse  erneuern.

Warum sei die städtebauliche Aufwertung der Villa zu "forcieren" wenn gleichzeitig weitere denkmalgeschützten Gebäude auf dem Gelände des Einkaufzentrums abgerissen werden? Diese Argumentation dient allein der Ablenkung davor, dass ein "Nachtrag zum Durchführungsvertrag" verhandelt werden soll. Was soll verhandelt werden, was soll erreicht werden? Dazu schweigt der Bürgermeister. Er will nur einen Blankoscheck für die Verhandlungen. Die Erfahrungen bisher zeigen, dass der Bürgermeister sich nicht zu Gunsten der Stadt sondern der "Investoren" einsetzt. Lassen sich die Stadtverordneten der Mehrheitsparteien wieder über den Tisch ziehen?

 

 


13 Kommentare zu “Neue Märchenstunde zum Einkaufszentrum”

  1. Realschüler

    Begehe ich jetzt einen Denkfehler oder nicht?

    "…………….historischen Villa, die heute im Erdgeschoss eine Spielhalle beherbergt,…………"

    Die Spielhalle ist doch nicht im Erdgeschoss der Villa untergebracht, sondern in dem (hässlichen) Anbau.

    Für mich ist die Formulierung irreführend.

  2. Dr. Klaus Lambrecht

    Wie das klingt: deutlich forciert werden? Als Hausbesitzer würde ich mich bedroht fühlen. Droht hier wieder die Ausübung des Vorkaufsrechts? Wie soll etwas beschleunigt werden? Mit welchen Mitteln der Stadt, will der Bürgermeister etwas ändern? Dafür hatte er ja seit seiner Wahl Zeit genug, da musste man nicht auf den Baubeginn oder den Abschluss eines neuen Durchführungsvertrages mit Schoofs warten.
    Der Bürgermeister hat schon oft solchen Aktionismus an den Tag gelegt, und was wurde daraus? Erinnert sei an die Betriebsverlagerung in Nähe des Papillons in Verbindung mit der Überplanung des ehemaligen Krankenhauses oder der Ausübung des Vorkaufsrechts Löwenapotheke und Holzhäuser Str. 1.
    Die Stadt hätte schon längst das Heft des Handelns in die Hand nehmen müssen, wie in anderen Orten schreibt Schoofs in Homberg eine unendliche Geschichte.

  3. Stauffenberg

    Die Beschlussvorlage ist wirklich Quatsch, denn im Erdgeschoss der Villa befindet sich tatsächlich eine Wohnung. Die Spielhalle ist ingesamt ein gesondertes Gebäude.

    Man kann auch nicht nachvollziehen, warum die Spielhalle weg soll, wenn die Stadt gleichzeitig erlaubt, dass sich direkt hinter der Villa das Einkaufszentrum mit dem Aldi-Aufbau erhebt und von dort die Villa optisch mit grauem Stahlbeton einengt. Was vorn schön entfernt wird, wird hinten hässlich angebaut.

    Aber die Abriss-Entsorgungsnot von Schoofs kommt Dr. Ritz jetzt erst einmal zugute: "hilfst Du mir, helfe ich Dir". Besser gesagt: "kaufe die Villa und reiß die Spielhalle ab, und den belasteten Bauschutt vom Abriss der Werkstatt- und der ehemaligen Eisengießereibereiche und auch den verseuchten Boden darfst Du dann dafür in Homberg kostenlos entsorgen. Vielleicht ja bei der Renaturierung der Efze".

  4. Wähler

    Ich weiß nicht, ob es vielen Hombergern so ergeht wie mir:

    Bei jeder neuen Meldung zum "Einkaufszentrum Drehscheibe" habe ich ein ungutes Gefühl.

    Dabei ist es egal, ob die Meldung vom Projektentwickler aus dem Rhein-Main-Gebiet oder aus dem Homberger Rathaus kommt.

    Vielleicht sollten die betroffenen Personen einmal darüber nachdenken, woran das liegen könnte.

    Ich als einfacher Wähler, dazu unbedeutender Homberger, fühle mich regelrecht verschaukelt.

  5. Scherzbold

    Donnerwetter, war das eine schöne Villa!

    Die wäre ein Projekt für Dr. Utz Jürgen Schneider gewesen.

    Ihr erinnert euch, das war der, der historische Gebäude in Berlin, Leipzig, Frankfurt/M und anderswo sanierte. Mit Hilmar Koppers "Peanuts" von der Deutschen Bank schuf er wahre Prachtbauten, bis er als Betrüger entlarvt wurde.

    Die restaurierten Prachtbauten blieben. 🙂

  6. WerWennNicht

    ….Juristen und Notare sind bekannt für äußerst präzise Formulierungen.

    Bei Grundbucheintragungen kommt es auf jedes Wort an.

  7. solarfan

    zu 3. "… Man kann auch nicht nachvollziehen, warum die Spielhalle weg soll …"

    Das steht auch gar nicht in der Beschlussvorlage, das hat Herr Schnappauf erfunden:

    "… Wenn die Villa wirklich städtebaulich aufgewertet werden soll, müssten die Anbauten mit der Spielhalle abgerissen werden… "

     

     

  8. Phil Antrop

    Stauffenberg hat es treffend formuliert.

    Entweder haben die Antragsteller keine Ahnung oder sind unfähig Sachverhalte richtig zu erfassen.

    Altenativ bleibt dann nur noch böse Absicht zu vermuten.

  9. Stauffenberg

    @solarfan:

    Nein, es ist nicht erfunden. Dr. Ritz äußert es mündlich in jeder Sitzung ausdrücklich, dass es ihm ein ganz besonderes persönliches Anliegen ist, dass die Spielhalle entfernt wird. Er sagt aber auch, dass er als Bürgermeister dafür keine Handhabe hat. Deswegen kommt nun der Umweg über Schoofs.

  10. Phil Antrop

    Das steht auch gar nicht in der Beschlussvorlage, das hat Herr Schnappauf erfunden:

    "… Wenn die Villa wirklich städtebaulich aufgewertet werden soll, müssten die Anbauten mit der Spielhalle abgerissen werden… "

    Im Zusammenhang mit der erforderlichen Aufwertung und der falschen Information, das im Erdgeschoß der Villa, die Spielhalle sei, ein durchaus nachzuvollziehender Rückschluß.

    "Den man durchaus auch als "Erfindung" ansehen kann."

     

  11. Phil Antrop

    Da schlägst dem Faß den Boden aus:

    6. Oktober 2016

    In der Kasseler Straße Nr. 4 befindet sich eine Zahnarztpraxis, die bis Ende November geräumt sein muss, wie es in der Mietkündigung von März heißt.

    Grund der Kündigung: Das Gebäude soll abgerissen werden, um dort die Anlieferungszone für das geplante Einkaufszentrum zu bauen.

    Die Zahnärztin hat in den vergangenen Monaten nach geeigneten Räumen gesucht, aber nichts in Homberg gefunden. Im Ärztehaus wurden ihr Räume angeboten. Der Magistrat habe dann am 29.9.2016 darüber beraten und beschlossen dass sie diese Räume nicht erhält.

    https://www.homberger-hingucker.de/abriss-der-zahnarztpraxis-homberg-efze-verhindern/"

    Daraus ergibt sich zwingend und logisch:

    Zum Zeitpunkt dieser Kündigung war das Grundstück samt Gebäude nicht im Eigentum der Stadt oder Schoofs. Man hat also dem Eigentümer den bedarf avisiert und der steht heute da mit seinem Grundstück.

    Da diese Fläche nicht mehr benötigt wird ergibt sich daraus auch ein erheblich reduizertes Bauvolumen. Denn sonst wäre ja die Fläche nötig.

  12. Scherzbold

    Da stehe ich aber dem Bürgermeister bei! Auch das gibt es. 🙂

    Das Gebäude der Spielhalle ist ein Schandfleck. Das neue EKZ, die restaurierte Villa und davor diese Bude. Das passt nun wirklich nicht.

    Ich bin mir absolut sicher, dass dies die Mehrheit der Hombergerer Bürgerschaft so sieht. 

    Wie das wieder der Bevölkerung "verkauft" wird, steht auf einem ganz anderen Blatt….

  13. Phil Antrop

    Wenn ich mir die Pläne für einen Neubau der Katholischen kirche anschaue: Warum baut man den als notwendig erachteten Bau nicht entlang des Kolpinweges auf dem Grundstück der Kirche? Warum muss es eine Fläche sein, die den Bereich des Alten Friedhofes dann fehlt ?

    Denn dieser soll ja als Teil des Planes Stadtgrün aufgewertet und nicht beschnitten werden !!

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