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„Protestaktion verlief friedlich“ Ein Lehrstück…

… in unterschwelliger Meinungslenkung

VDK-Protest friedlichEine Überschrift hat große Wirkung
In einer Überschrift wird auf den wesentlichen Inhalt einer Nachricht hingewiesen. Viele Zeitungsleser lesen nur die Überschrift und nicht mehr den dazugehörigen Beitrag. In sofern hat die Formulierung der Überschrift eine große Wirkung.

VDK Protesdemonstration

 

 Nur das Unerwartete ist eine Nachricht

Eine Nachricht ist das, was nicht normalerweise erwartet wird, eine Neuigkeit. Wenn es heißt "verlief friedlich", dann wäre das eine Neuigkeit nur dann, wenn vorher das Gegenteil befürchtet würde.  Dann hätte diese Information Nachrichtenwert.
Trifft das auf den Demonstrationszug und die Kundgebung in Homberg zu? War zu erwarten, dass der Protest gewalttätig würde? Nur dann hätte die Überschrift eine Berechtigung.

Das Durchschnittsalter der Teilnehmer lag bei 60 plus. Kein einziges Zeichen ließ darauf schließen, dass diese Demonstration nicht friedlich ablaufen würde, vorneweg lief selbst der Landrat mit. Die Aussage in der Überschrift "verlief friedlich" hat keinen Nachrichtenwert, der Verlauf war nicht unerwartet.
Was ist dann aber die Botschaft der Überschrift?

Die heimliche Botschaft
Protestaktionen sind nicht friedlich, das ist die heimliche Botschaft dieser Überschrift. Wenn es einmal anders ist, dann ist das eine solche Besonderheit, dass sie Nachrichtenwert hat, wie hier in Homberg, wo die Protestaktion friedlich verlief. Damit wird das Demonstrationsrecht unterschwellig in Misskredit gebracht und mit dem Bild von Gewalt und Unfrieden verbunden.

Das könnte eine ungeschickte Formulierung sein statt einer bewussten Herabsetzung eines demokratischen Rechts. Allerding finden sich in der HNA immer wieder Beispiele für einseitige Berichte, so dass nicht von einer verzeihlichen Ungeschicktheit ausgegangen werden kann. Sobald die Art durchschaut ist, wie mit Informationen hantiert wird, ist man vorsichtiger beim Lesen und glaubt nicht alles was in der Zeitung steht.

Jeder Leser mag selbst prüfen, ob die Überschrift angebracht ist und sich den Videofilm von der Protestveranstaltung ansehen.

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Kommentare sind deaktiviert Empfänger "„Protestaktion verlief friedlich“ Ein Lehrstück…"

#1 Kommentar von Barolle am 2010 Oktober 31 00000010 10:33 am 128851763810So, 31 Okt 2010 10:33:58 +0100

„..vorneweg lief selbst der Landrat mit“..

Das ist doch kein Zeichen für „Friedlichkeit“.

So wie „verlief friedfertig“ unterschwellig zeigt das meistens Demonstrationen unfriedlich verlaufen so wenig ist das ein Garant für Friedfertigkeit.

Hier ist der Kritiker selber dabei etwas zu interpretiern was nicht stimmt.

Es war eher Kommunalwahlkampf denn Demosnstration.
Herr Neupärtl zählt nämlich nicht zu denen die unter Sozialabbau leiden.
Auch zeigt seine Parteizugehörigkeit doch klar dass er einer partei angehört die den ganzen Mist erst so richtig ins Rollen gebracht hat.

Wäre er gegen Sozialabbau würde er bei sich anfangen Geld zu scheffeln durch Pöstchen aller Art.
Jammern man habe kein Geld im Kreis aber gleichzeitig die Erhöhung der Aufwandsentschädigung für sich und alle Mitglieder des Kreistages auf das Vierfache gutheißen und kassieren.
Für Schülerbeförderung hat man kaum Geld.

Wo bleibt die Kritik das die Kirchen und die Diakonie fehlten ?
Wo die Kritik an der Kreissparkasse die Menschen mit geringem Einkommen kein kostenloses Konto zur Verfügung stellt ?

Dazu die Feststellung es wären kaum Jüngere dagewesen.
1. An einem Dienstagnachmittag werden die wohl meist arbeiten, in der Schule, in der Lehre sein.
2. Es war ein Aufruf des VdK – noch dazu ziemlich kurzfristig.
3. Viele Jüngere sind doch politisch kaum informiert.

Denn falsche Arbeitslosenzahlen, das ewige gleiche hirnlose Gerede in Talkshows, die kaum korrekten Meldungen der Presse zur sozialen Situation haben auch da zu Politikmüdigkeit geführt. ( siehe Kreistag : Da sieht man fast immer die gleichen Gesichter, die Politiker die auch im Ort als „Führungskräfte“ agieren.)
Meinungsvielfalt sieht anders aus.

Wenn selbst in der SPD, der einstigen Arbeiterpartei, kein Arbeiter mehr anzutreffen ist und eine kritische Stimme mundtot gemacht werden soll, nur weil sie fordert, dass Abgeordnete keine Nebentätigkeit mehr haben dürften, dann zeigt das was in den parteien abgeht.

Kann man irgendwo nachlesen was Kreistagsmitglieder alles so für Posten, Pöstchen udn Nebentätigkeiten haben ?
Oder der Landrat ?

Nein ?
Auch das ist Sozialabbau !

#2 Kommentar von marian am 2010 Oktober 31 00000010 10:35 am 128851773210So, 31 Okt 2010 10:35:32 +0100

Nicht Gewaltbereit? Auf dem Video ist ein Teilnehmer mit Krücken zu sehen. Plakate wurden an Nordic-Walking-Stöcken befestigt. Solche Gehhilfen lassen sich als Waffen benutzen! 😉

#3 Kommentar von Barolle am 2010 Oktober 31 00000010 12:14 pm 128852365012So, 31 Okt 2010 12:14:10 +0100

Und sie trugen Schuhe !
Damit besteht die Möglichkeit bei Fusstritten den Tatbestand der gefährliche Körperverletzung zu erfüllen.

Allein die vielen geballten Fäuste.
Die Trillerpfeifen die gewalttätig Hörschäden verursachen können!

Friedliche Menschen wie z. B. die Mitglieder der Kirchen und der Diakonie nahmen nicht Teil !

#4 Kommentar von Lutz Klapp am 2010 November 2 00000011 2:49 pm 128870576102Di, 02 Nov 2010 14:49:21 +0100

Hallo Barolle,

ich kann dir nur uneingeschrenkt Recht geben, bin genau der selben Meinung wie Du. Ich habe diesen Film gedreht, um Aufmerksamkeit in die Öffentlichkeit zu tragen.

Allerdings, Kritik hat es gegeben, sowohl an die Banken, als auch an andere soziale Einrichtungen, die diese Demo nicht unterstützt haben.

Da Dr. Schnell als Hauptredner 30 Minuten gesprochen hat, was für einen Film leider zu viel ist, kamen viele gute Passagen der Rede nicht in diesem Film vor.

Mir ist auch aufgefallen, das so gut wie keine jungen Menschen an dieser Demo teilgenommen haben. Da meine ich, wäre ein Samstag besser für diese Demo gewesen.

Gruß Lutz

#5 Kommentar von Wahrheitsliebender am 2010 November 2 00000011 3:31 pm 128870831703Di, 02 Nov 2010 15:31:57 +0100

Da gibt es doch einen Verwaltungsratsvorsitzenden bei der kreiseigenen Bank.
Der nahm an der Demonstration in vorderster Front teil.
Der ist wirklich „sozial“ !
Könnte man meinen wäre da nicht:

Wie sozial z.B. die Kreissparkasse ist erkennt man an der Tatsache, dass Geringverdiener kaum eine Chance haben, das Girokonto direkt mit 1,50 € Gebühr im Monat zu erhalten.

Denn da wird erstens ein Geldeingang von 1000 € Gehalt gefordert und zweitens hat ein Bankdirektor schreibt:
„Bei der Preiskalkulation für dieses Kontos gehen wir davon aus, dass der Kunde seine Zahlungsverkehrsgeschäfte selbstständig durchführt und sich daraus ein gewisses Zahlungsverkehrsverhalten ergibt. Nur so ist es uns möglich, das Konto zu diesem sehr günstigen Preis zu führen.“

Umkehrschluss:
Ein ALG II Bezieher ist nicht im Stande „seine Zahlungsverkehrsgeschäfte selbstständig durchzuführen“.

Ganz absurd dann:
“ Als ein im Wettbewerb stehendes Kreditinstitut sind wir leider gezwungen, einen Teil dieser Kosten an unsere Kunden weiterzuleiten“.

Was den freundlichen Landrat anbetrifft noch 2 Fakten:

Er ist derjenige gewesen der ein echtes Sozialticket im Schwalm-Eder Kreis abgelehnt hat.
Begründung Kosten !
Dabei entstehen keine Kosten wenn Menschen bestehende Verbindungen nutzen die vorher nicht gefahren sind.
Was jetzt als ein „Sozialticket“ angeboten wird ist den Namen nicht wert.
Denn es gibt es nur als Monatskarte und Streckenkarte. der Preisnachlass beträgt ca 22 %.
Und in speziellen Fällen muss man an Wochenenden Umwegkarten und AST Zuschläge zuzahlen.

Oder die von allen Parteien auch SPD !! herbeigeführte Erhöhung der eigenen Aufwandsentschädigung für die armen Mitglieder des Kreistages ( EU Abgeordnete, MdB, MdL, Staatssekretäre, Bürgermeister usw ).
Gleich auf das Vierfache, was ungefähr mal eben 200 000 € pro Jahr mehr sind.

Gleichzeitig hat er gejammert, der Kreis habe kein Feld für die Schülerbeförderung !

Jetzt hat man sie unter Ach und Weh für bestimmet Schüler einegführt. Koste 70 000 €.
In Bildung. Nicht in Politikertaschen !