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Schottergärten

Foto: Die Stadt macht es vor: Schottergarten in der Freiheiter Straße

 

Die HNA hat dankenswerter Weise das Thema der um sich greifenden Mode der Schottergärten aufgegriffen, die zunehmend in die Kritik geraden. Sie berichtet:

„Die Überlegung, neue Planungsansätze zu schaffen, ist durchaus berechtigt“, findet auch Hombergs Bürgermeister Dr. Nico Ritz. „Bisher ging man davon wie selbstverständlich aus, dass die eine Hälfte der Fläche bebaut wird, die andere grün bleibt – das ist aber oft nicht mehr der Fall.“ Damit sei es nicht mehr abwegig, dass künftig neue Maßstäbe bei der Bauleitplanung angesetzt werden müssten.  Quelle [1]

Der Bürgermeister zeigt damit Unkenntnis. Die Schottergärten entstehen nicht nur in neuen Baugebieten, sondern überall. Selbst wenn es eine entsprechende Regelung in einem neuen Baugebiet gäbe, würde das nichts gegen die bereits vorhandene Ausbreitung helfen.

In der Bauleitplanung wurden schon jetzt verschiedene sinnvolle Maßstäbe gesetzt, sie werden aber nicht beachtet.

Mardorf
Für die Landwirtschaft vorbehaltenen Flächen werden mit einem Kindergarten überbaut und andere für Einfamilienhäuser ausgewiesen, entgegen dem Flächennutzungsplan. Die Stadt beachtet nicht ihre eigene Satzungen.

Mühlhäuser Feld
Im Bebauungsplan sind Festsetzungen zu Art der Bepflanzung und zur Zaunhöhe festgelegt worden. Die Bauaufsicht schaut weg und es wird wild gebaut.

Efzeaue
In der Efzeaue besteht die Gefahr, dass bei Hochwasser das Gebiet überschwemmt wird. Die Gärten in dem Gebiet dürfen gärtnerisch als Grabeland bewirtschaftet, aber nicht bebaut werden. Das ist ein Schutz für die Nutzer wie auch für die Allgemeinheit. Die Bauaufsicht schaut weg, sie ignoriert warnende Hinweise.

Diese Praxis ist ein weiteres Beispiel für die Aushöhlung des demokratischen Rechtsstaates.

 

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Kommentare sind deaktiviert Empfänger "Schottergärten"

#1 Kommentar von Dr. Klaus Lambrecht am 2019 Mai 20 00000005 5:22 pm 155836932705Mo, 20 Mai 2019 17:22:07 +0100

Grün kaputt –Landschaft und Gärten der Deutschen heißt ein wegweisendes Buch von Dieter Wieland und Rüdiger Disko aus dem Jahr 1984. Ein Film aus der Serie Topografie zum gleichen Thema, ist in Youtube unter
[2]
zu finden.
Wieland rüttelte in seiner einzigartigen und fast poetischen Sprache die Bürger auf. Sogar die Politik wachte auf und in der der Bauleitplanung wurden Möglichkeiten geschaffen, Vorgaben und Festsetzungen für die Anlage und Gestaltung der Gärten in Neubaugebieten zu gestalten. Eine Zeitlang war Umweltschutz modern, naturnahe Gärten wurden angelegt. Aber nach einiger Zeit war festzustellen, dass die neuen Bauherrn sich nicht an die Vorgaben der Bebauungspläne hielten, manche wussten und wissen es heute noch nicht, dass in den Bebauungsplänen der neueren Generationen hier entsprechende Festsetzungen sogar manchmal Anzahl und Art der Bäume und Sträucher enthalten sind.
War es zu Wielands Zeit, der Landhausstil der vorherrschte, so ist es heute die Anlage der „Gärten des Grauens“ wie es der NABU sagt. Schotter und Splitthalden in allen Formen und Farben sowie Gabionen  oder Gabionenattrapen aus Kunstoff herrschen mehr und mehr vor, obwohl sie wie auch Zäune und Mauern laut Bebauungsplan ausgeschlossen sind. Hinzukommt dass sich die Material- und Pflanzenauswahl der Anpflanzungen mehr an den Sonderangeboten der Bau- und Gartenmärkte im Umkreis von Homberg orientiert. Fremdländische ja sogar Giftpflanzen wie der Kirschlorbeer und Billigconiferen herrschen vor. Dabei sollte die Anpflanzung an der Grundstücksgrenze aus standortgerechten Gehölzen und Heckenpflanzen bestehen.
Gleichzeitig reden wir von Klima und Artenschutz .Ein Homberger Politiker sagte mir einmal als ich dies bemängelte, „Wir wollen die Bürger nicht reglementieren“ Dabei hatte auch er dem Bebauungsplan zugestimmt. Nun schaut die Stadt Homberg ebenso weg, die Gärten des Grauens nehmen auch in Homberg zu. Aber selbst der Magistrat hält sich nicht an die Festsetzungen. So wurden Obstbäume  – an sich gut gemeint – im Mühlhäuser Feld   an einem Weg gepflanzt, was nicht den Festsetzungen des Bebauungsplans entspricht.  Es ist zwar gut gemeint, aber voll daneben. Viel zu dicht und außerdem zu nah an der Mühlhäuser Straße wurden die Bäume gepflanzt. Wenn wir es mit unseren Klimaschutzbemühungen und Artenschutz in Homberg wirklich ernst nehmen, müssen wir endlich anfangen die sinnvollen und ernstgemeinten Festsetzungen umzusetzen.
Ich empfehle allen Lesern einmal den o.a. Film anzusehen.  Besser als Wieland kann man es nicht sagen. Nur ist heute der Klimawandel und der Artenschwund dazugekommen, die1983 zwar bekannt waren, aber noch in der in der Zukunft lagen. Haben wir etwas gelernt?

#2 Kommentar von Kohlkopf am 2019 Mai 20 00000005 9:08 pm 155838291009Mo, 20 Mai 2019 21:08:30 +0100

schafft endlich das verdammte Grünzeug ab! Wählt grau! Dann weiß man, was uns morgen blüht!

Basta!

#3 Kommentar von Homberger Jeck am 2019 Mai 21 00000005 4:19 am 155840876904Di, 21 Mai 2019 04:19:29 +0100

Haben wir etwas gelernt?

Ja. Das die Verantwortlichen in Homberg, im Kreis und im RP, soweit wie ich es überschaue, ihre Pflichten vernachlässigen.🤡

 

 

#4 Kommentar von auch homberger am 2019 Mai 21 00000005 9:11 am 155842628309Di, 21 Mai 2019 09:11:23 +0100

Der Homberger Hingucker entwickelt sich zu einem Disput  zwischen den Herrn Lambrecht und dem Blogbetreiger . und das wird langweilig.

#5 Kommentar von Ichweißnichts am 2019 August 2 00000008 11:17 am 156474102711Fr, 02 Aug 2019 11:17:07 +0100

Irrsinn in Deutschland !!!

Im Schwalm-Eder Kreis gibt es nicht nur Blühflächen, man kämpft für Artenschutz besonders für Bienen und Insekten, schreibt sich Natur- und Klimaschutz auf die Fahnen:

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Dann wird jeder Grashalm gleichzeitig an anderer Stelle mit allen möglichen Mitteln radikal gekillt.

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