HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Spektrum: Ein Verlust für Homberg

Spektrum, Kunst, Kultur und Kulinarisches als fünf Kontinenten, das war der programmatische Namen einer Buchhandlung am Marktplatz, die am 22. Dezember 2012 den Betrieb einstellte.

Ein Nachruf

Bücher aus aller Welt

Das Spektrum war mehr als ein Buchhandlung, wie der Name schon sagt, beschränkte sie sich nicht nur auf Bücher, es gab Musik, Kunstgewerbe, Lebensmittel aus „fünf Kontinenten“. Kern war die Buchhandlung, die ein außergewöhnliches Sortiment bereit hielt: Literatur aus den verschiedenesten Ländern der fünf Kontinente, jeweils in deutscher Übersetzung. Die Bücher waren durch Karten mit den Herkunftsländern gekennzeichnet: Somalia, Elfenbeinküste, Nigera … eine solches Sortiment findet man sonst in keiner Buchhandlung. Ein anderer Schwerpunkt bildeten Bücher zur aktuellen politischen und gesellschaftlichen Situation. Dabei gab es im Spektum nicht nur die überall zu findenden Bestseller, sondern auch Veröffentlichungen aus kleinen oder weniger bekannten Verlagen. So wurde ein umfassenders Meinungsspektrum angeboten. Auch das ist eine Seltenheit, die es jetzt nicht mehr in Homberg gibt.

Beliebter Treffpunkt

Treffpunkt SpektrumMit den Tischen und dem Getränkeangebot, den aktuellen Zeitungen bot das Spektrum lange Zeit die einzige Möglichkeit für einen Treffpunkt in der Altstadt. Durch die neuen Cafés hat sich das verbessert. Im Spekturm traf sich der Künstlerkreis, der Literaturkreis und die Altstadtinitiative, die schon früh den Versuch unternahm das Klima in der Stadt zu verbessern und die Bürger zu beteiligen. Diese Initiative wurde vom Rathaus boykottiert.

Am 7. um 7.
Mit dieser monatlichen Veranstaltungsreihe am 7. des Monats um 19:00 Uhr war eine thematisch breit angelegtes Forum etabliert worden. Reiseberichte, Lesungen, Ausstellungen, Filme. Über 100 Veranstaltungen gab es in den wenigen Jahren des Bestehens.

Warum wurde das Spektrum geschlossen?
Das breit angelegte Angebot des Spektrums war ein wirtschaftlicher Erfolg und ein Gewinn für die Stadt. Das Spektrum blieb bis 20 Uhr geöffnet, auch am Samstag, das war ein Versuch die Innentstadt attraktiv zu machen. Andere Geschäfte folgten diesem guten Beispiel nicht.
Touristen konnten wenigsten im Spektrum noch Postkarten kaufen, während ander Geschäfte geschlossen hatten.
Durch die angeschlossen Internetbuchhandlung – gerade für das einmalige spezielle Angebot – die vielen Dienstleistungsangebote wie Paketannahme und Ticketverkauf für Veranstaltungen, war das Geschäft breit aufgestellt und wirtschaftlich abgesichert.
Was waren die Gründe für die überraschende Schließung?
Jan Klevinghaus äußerte sich zurückhaltend. Die Schließung erfolgte nicht spontan, sie war mit einem Jahr Vorlauf vorbereitet worden. So konnte auch jetzt nach einer kurzen Umbauphase ein Fotostudio eröffnen. Die vielfältigen Versuche, etwas für die Belebung des Marktplatzes zu tun, sind wohl nicht unterstützt worden, ist herauszuhören. Ärgerlich war auch zu hören, dass die Lehrer den Schülern empfahlen bei Amazon die Bücher zu bestellen, statt im örtlichen Buchhandel.
Wenn diese vielen Enttäuschungen nicht gewesen wären, hätte Jan Klevinghaus weiter gemacht, das Geschäft stand auf gesunden Füßen.

Ein Verlust für Homberg
Es gab zahlreiche Homberg-Besucher bei denen ein Gang ins Spektrum dazu gehörte. Dieser Anziehungspunkt ist jetzt verloren. Wenn ringsum in der Altstadt die Lichter ausgingen, war das Spekturm noch einladend geöffnet.
Es war einmal…

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8 Kommentare zu “Spektrum: Ein Verlust für Homberg”

  1. Supercalifragilistisch

    An anderer Stelle liest sich das am 19. November 2012 so:

    sei „einerseits die Internetkonkurrenz gerade auf dem Land übermächtig geworden“, teilen die Inhaber dem Börsenblatt mit, andererseits sei in Homberg in jedem Jahr „eine kaufkraftrelevante Einrichtung nach der anderen geschlossen worden“, darunter ein Bundeswehrstützpunkt, eine Straßenmeisterie, ein Forstamt, die Büros eines Energieversorgers und schließlich das örtliche Amtsgericht sowie das Kreiskrankenhaus.

    „Dieser Rückgang konnte trotz über 110 Veranstaltungen und einer treuen Stammkundschaft nicht wettgemacht werden“, bedauern die Inhaber

    Die Inhaber, Ulrike und Jan Klevinghaus, wollen aber als Versandbuchhändler weitermachen.

    Quelle
    https://www.boersenblatt.net/567864/

  2. Qualle1978

    Tja, geht in HR einkaufen und ALLEN geht es besser. Mit einem SPD Bürgermeister wird es noch schlimmer. Dann wird der Marktplatz komplett dicht gemacht. Arme Einzelhändler, die Zukunft sieht nicht gut aus.

  3. Marc

    Wenn hier schon die Angst geschürt wird, dass durch einen SPD-Bürgermeister der Marktplatz komplett dicht gemacht wird, so sollte man sich die Forderungen von Bündnis 90/DIE GRÜNEN mal etwas genauer anschauen, dessen Mitglied dieser Blogbetreiber ist.

    Dort wird Zitat: “Für eine lebendige Innenstadt – für einen autofreien Marktplatz (2007)“ geworben.

    Anstatt die Homberger Politik wieder einmal schlecht zu reden, würde es allen Kommentatoren besser stehen, sie würden eigene Akzente setzten, eigene Vorschläge unterbreiten, die der Homberger Politik öffentlich zugetragen werden. Hinter einem Nickname kann man sich gut und gerne verstecken.

    Davon mal abgesehen, ist es sehr schade, dass das Spektrum am Markt geschlossen hat. Ein Stück Qualität geht dadurch verloren. Das Gute aber ist, und daran sollten wir festhalten, dass dieses Geschäft trotzdem nicht leersteht. Und ebenso erfreulich ist, dass in der Ziegenhainer Str. das Cafe “Mokka’s Sinn“ vergrößert, die Räume des Fotostudios Witke übernommen hat und eine Versicherung nebenan die alten Caferäume nutzen wird. Es entsteht also kein Leerstand.

    Der Blog neigt eindeutig dazu, nur die negativen Entwicklungen weiter zu tragen, positive hingegen finden hier keinen Platz. Schade – Eine breitgefächerte Berichterstattung würde diesem Blog besser stehen.

  4. DMS

    zu 3:
    Die Homberger Politik wird nicht schlecht geredet, die Ergebnisse der Politik werden hier dargestellt, diese werden als schlecht beurteilt.

    Sie fragen nach Vorschlägen. Gern.

    Beachtung von Recht und Gesetz,
    ehrliche Informationen statt Tricksen und Täuschen,
    keine Vetternwirtschaft
    Bürger beteiligen statt sie versuchen auszutricksen (2000 Bürger für ein Bürgerbegehren)

  5. Twitter

    Was haben wir denn jetzt in der Innenstadt .
    Fußgängerzone ?
    Was soll denn sein bei Wagners jedes Jahr erneuerbaren Innenstadtplanungen ? Ist er nun für die Fussgängerzone ?
    Jedenfalls hängt das Wohl und Wehe der Homberger schon lange nicht mehr von dem mittlerweilen eher unschönen Marktplatz ab. Diese ständige Marktplatzdiskussion hat die Situation der Innenstadt verschlimmert und von anderen Problemen abgelenkt

  6. Wagner

    Wagner war doch eindeutig für die Fussgängerzone, schon vergessen ?

  7. An Qualle

    Typisch, schon jetzt soll ein zukünftiger SPD Bürgermeister die Verantwortung für Wagners Fehlverhalten übernehmen.

  8. Homberg Fan

    Na ja, Marx hat den Vorschlägen von Bürgermeister Wagner asl SPD-Mitglied immer zugestimmt und nie wiedersprochen, oder?

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