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Stadt ruft zum Spenden für den Wald auf

  
Die Stadt möchte "ihren Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit geben, sich mit einer Geldspende für den Klimaschutz in unserer Stadt zu engagieren" 

So am 11. November 2021 auf der Homepage der Stadt.

Die Spende soll nicht an die Kommune Homberg und auch nicht an den Landesbetrieb HessenForst gezahlt werden, sondern an eine Privatfirma in Gudensberg. Diese Firma will das Geld sammeln und "zu vertraglich festgelegten Zeiten, abzüglich einer Provision für administrative Arbeiten (15% plus Umsatzsteuer) an den ökologischen Partner" weiterleiten.

Die Firma hat ihren Sitz in einem Wohnhaus am Rande eines Neubaugebietes in Gudensberg-Maden. Sie will an der Spendenbereitschaft der Bürger mitverdienen. Die Stadt verschafft ihr Ansehen und Einnahmen und schreibt:

Die Stadt Homberg (Efze) ist Nachhaltigkeitspartner von Travel & Plant.

Seriöse Spendensammler machen sich durch ihre Arbeit glaubwürdig, wie Greenpeace oder Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, [1] oder sie haben ein Spendensiegel vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI), wo zahlreiche Organisationen aufgeführt sind, die den Wald und das Klima glaubwürdig unterstützen. Wozu braucht die Stadt den Umweg über eine Privatfirma? Welche Beziehungen bestehen da?
  

PR-Aktionen sind kein Klimaschutz

In Homberg reicht der Schutz nur bis zur PR-Aktion. Praktisch zeichnet sich Homberg dadurch aus, dass die Stadt genau das Gegenteil macht.

Sie holzt ab, wo immer es geht. Selbst der relativ neu gepflanzte, klima-resistente Baum in der Westheimer Straße wurde beseitigt, um Fundamente für ein Stahlgestell bauen zu können, an die Blumentöpfe gehängt werden können. Dafür sammelt die Stadt Spenden.

Fotoreihe: Homberg hat die Ärmel aufgekrempelt und den "robusten, klimaresistenten Baum" abgeholzt.
   

Homberg und die Spenden

Auf eine Unternehmerspende hin ließ die Stadt in der Kasseler Straße  Bäume fällen. Bürgermeister Dr. Nico Ritz hat die Forstrücklage [2]im Haushalt, die eine finanzielle Reserve [3]für den Wald darstellte, schon bald nach seinem Amtsantritt aufgelöst [4]. Fehlt jetzt das Geld? Bürger sollen spenden – während gleichzeitig an andern Stellen massiv Gelder ausgegeben und neue Lasten übernommen wurden, wie bei dem Krankenhausgelände.

Bis heute hat die Stadt noch keinen Bericht vorgelegt, aus dem die Schäden im Stadtwald ersichtlich sind, und welche Verluste dafür entstanden sind. Es gibt keine Aussage, welche Kosten für den weiteren Forstbetrieb entstehen. In der Fachwelt werden verschiedene Konzepte diskutiert, wie zukünftig der Wald erhalten werden soll. Pflanzen oder auf die Selbsterneuerung setzen? Bei den in den letzten Jahren gepflanzten Setzlingen hat es große Ausfälle gegeben. Über diese Fragen schweigt der Magistrat und lässt neue Wege im Stadtpark bauen und ein Umweltbildungszentrum.

Wir krempeln die Ärmel hoch und pflanzen Bäume. Denn angesichts der zu erwartenden Wetterextreme brauchen wir mehr robuste und klimaresistente Bäume in Straßen, Plätzen, Parks, öffentlichen Flächen, Stadtwäldern und Grünachsen als Verbindung mit dem Umland.

Wir laden Sie herzlich ein, gemeinsam mit uns nachhaltig aktiv zu werden.
Quelle [5]

Homberg sagt: Wir sind eine "aktive Klimaschutz-Kommune".