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Trittbrettfahrer: Homberg ist dabei

Bildschirmfoto: Homepage der Stadt Homberg am 28.07.2021

Für die Utopie-Konferenz [1]  haben sich Teilnehmer des Projekts "Summer of Pioneers" mit einem Utopie-Camp angemeldet. Die Stadt hat den Teilnehmern für 6 Monate subventionierte Wohnungen und Büroplätze zur Verfügung gestellt.  Aus dieser Gruppe haben einige ein Utopie-Camp in Homberg bei der Utopie-Konferenz angemeldet, zu dem sie 15 Homberger Bürger einladen.

In der Meldung der Stadt wird von einer Freiraumstation gesprochen, wo ist sie in der Homberger Innenstadt?

Die Utopie-Konferenz wird von der Stadt zur PR-Aktion genutzt, um sich in gutes Licht zu stellen, Geschäftigkeit und Belebung zu zeigen, und von den vielen Pleiten der Homberger Politik abzulenken.
Das Ärztehaus steht zur guten Hälfte leer. Von dem Millionen-Umbau des Ärztehauses ist nichts zu hören. Schweigen auch zu der 6 Millionen Schwimmbad-Sanierung. Beim mit 90 Prozent der Baukosten geförderten Multifunktionshaus hat man die Heizanlage vergessen oder bewusst ausgelagert. Jetzt soll sie über das Projekt Quartiersentwicklung Altstadt finanziert werden. Die Studie für die Quartiersentwicklung ist noch nicht einmal in Auftrag gegeben worden, die 200.000 Euro dafür waren bisher gesperrt. In Homberg nimmt das niemand so genau. Erst wird gebaut, danach wird die Studie in Auftrag gegeben. Man weiß in den oberen Amtstuben wohl schon, was dabei herauskommt, herhauskommen soll.
  

Die Utopie-Konferenz in Lüneburg

Die Utopie-Konferenz [1] ist ein Projekt von der Professorin Maja Göpel [2] an der Lüneburger Universität und dem Philosophen Richard David Precht [3]. Maja Göpel hat Scientists for Future [4] mit gegründet. 

Maja Göpel, Richard David Precht und ihre Gäste fragen sich im Basiscamp Lüneburg, wie die kommenden 20er Jahre angesichts pandemischer Verwundungen, digitaler Revolution, Erderwärmung und autoritärer Versuchungen in ein utopisches Momentum verwandelt werden können.

Ergänzend zu der zentralen Veranstaltung in Lüneburg werden Menschen und Organisationen eingeladen auch vor Ort Diskussionsgruppen, sogenannte Utopie-Camps [5], einzurichten. Die Themenauswahl ist vielfältig.

  
Zu den Utopie-Camps muss man sich anmelden.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Kostenbeitrag 19 Euro
 

Homberger Politik und "utopisch teilen"? Ein Widerspruch

In Homberg haben Aktive, die das Camp angemeldet haben, das Thema "utopisch verteilen" gewählt. Warum gerade dieses Thema?

Das Thema befremdet manche in Homberg, wo die Stadt Grundstücke und Gebäude billig an ihre Geschäftspartner verschleudert und Konzerne wie Asklepios von ihren Verantwortung entlastet, auf neuen Kindergärten keine Solaranlagen baut. Wo in Überschwemmungsgebieten wilde Bauten errichtet werden und die Stadt es hinnimmt. Eine Stadt, die über weitere Versiegelungen und Ausweisung von weiteren Baugrundstücken plant.

Maja Göpel und  Richard David Precht geht es darum, eine solidarischere Gesellschaft und Wirtschaftsordnung zu entwickeln. Das jüngste Buch von Maja Göpel trägt den Titel "Unsere Welt neu denken  – Eine Einladung".  Zu dem Buch schreibt sie:

Unsere Welt steht an einem Kipp-Punkt, und wir spüren es. Einerseits geht es uns so gut wie nie, andererseits zeigen sich Verwerfungen, Zerstörung und Krise, wohin wir sehen. Ob Umwelt oder Gesellschaft – scheinbar gleichzeitig sind unsere Systeme unter Stress geraten. Wir ahnen: So wie es ist, wird und kann es nicht bleiben. Wie finden wir zu einer Lebensweise, die das Wohlergehen des Planeten mit dem der Menschheit versöhnt? Wo liegt der Weg zwischen Verbotsregime und Schuldfragen auf der einen und Wachstumswahn und Technikversprechen auf der anderen Seite?