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Vom Frevel zum Vandalismus

 
Im Februar 2016, kurz vor der Kommunalwahl, waren auf dem Homberger Marktplatz die Motorsägen vom  Burgberg zu hören.
Auch am "Osterhäuschen" war der Waldfrevel zu sehen. Im Landschaftsschutzgebiet wurde alte, gesunde Bäume gefällt. Diese Tat setzte Zeichen.
 

Die Stadt als schlechtes Vorbild

Wenn die Stadt so frevelhaft vorgeht, zeigt sie, dass sie das kulturelle Kleinod der früheren Gartenanlage dort nicht wert schätzt und einfach zerstört.

Welchen Vorwurf kann man dann denen machen, die das Werk ungehindert fortsetzen. Sie machen nach, was ihnen vorgemacht wird.
Sofort nach den ersten Anzeichen von Vandalismus muss man darauf eingehen. Was verfallen aussieht, wird unbekümmerter zerstört oder verunstaltet.

Doch die Stadt kümmert sich nicht darum und lässt weiter verfallen, wie der Blick auf das Dach zeigt. Es wäre ein Leichtes gewesen, die kleine Dachfläche neu einzudecken, statt nur mit Planen zu sichern. Diese fehlende Fachkompetenz oder Unwille ist bisher schon an anderen Stellen zu sehen gewesen.

 

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Kommentare sind deaktiviert Empfänger "Vom Frevel zum Vandalismus"

#1 Kommentar von Homberger Jeck am 2019 März 29 00000003 10:33 am 155385202710Fr, 29 Mrz 2019 10:33:47 +0100

Passt doch auch nahtlos zum Vernichten der Hainbuchenlaube, den Bäumen bei Ulrich, anderen in der Altstadt z. B. Untergasse oder am Kindergarten in der Salzgasse, oder der Meinung eines Kommentators, altes abzureißen für Parkplätze.

Kostet doch nur Geld, das an anderer Stelle für Kulturzentrum, Sportzentrum, Museumszentrum, Kompasszentrum, Reformationszentrum, Einkaufszentrum, Flaniermeile usw. fehlt.

In Homburg Homberg hat man wohl Nachahmungsbedarf, was die Folgen des 30 jährigen Krieges anbetrifft. Also weg mit dem Ding!

Nebenbei überlege ich derzeit, ob ich mich nicht in Homburger Jeck umbenenne.

🤡

#2 Kommentar von Dr. Klaus Lambrecht am 2019 März 29 00000003 4:58 pm 155387509504Fr, 29 Mrz 2019 16:58:15 +0100

Was viele Homberger nicht wissen ist, dass es bereits 1881 ein Homberger Verschönerungsverein gegründet wurde. Der Verein kümmerte sich vorrangig um den Schlossberg und das Stadtbild. Wege wurden angelegt, Anpflanzungen des früher kahlen Berges angelegt. Es gab sogar unterhalb der großen Grotte eine Gartengaststätte, die der Wirt des Deutschen Hauses betrieb. Der Verschönerungsverein ging in dem 1936 gegründeten Verein der Burgberggemeinde auf.  Man darf mit Fug und Recht daher behaupten, dass es sich bei dem Schlossberg um einen Bürgerpark gehandelt hat. Leider sind viele Strukturen verschwunden, überwuchert oder beseitigt worden. Dieser Bedeutung trägt die Ausweisung des Schlossberg als Kulturdenkmal Rechnung. Ebenso wurde der Burgberg als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen, da er aufgrund der Pflanzen und Vogelwelt von großer lokaler Bedeutung war und ist. Darüber hinaus ist er Wald im Sinne des Hessischen Waldgesetzes, er wird jedoch nicht als Wirtschaftswald geführt, sondern ist Wald außer regelmässigem Betrieb. Aufgrund der Verkehrssicherung  der Wege mussten gefährliche beseitigt werden, dabei wurden jedoch die historischen Besonderheiten vollkommen außer Acht gelassen.
ur Geschichte des Osterhäuschens ist wenig bekannt. Ich hörte einmal das Haus hätte vorher auf dem Reithausplatz gestanden. Aber es gibt auch die Version , dass ein Homberger Seiler hier seine Seile hergestellt habe, dadurch erklärt sich auch der lange waagrechte, schnurgerade Weg zum Eingang des Gebäudes. Unterhalb des Häuschens existierten bis zum Jahr 2016 nur größere Reste einer historischen Gartenlaube (Hainbuchen) die jedem Betrachter auf Grund des Wuchses auffallen musste. Für den Bauhof war die Beseitigung ein Kollateralschaden, Hessen Forst hat sogar gar keine Kenntnis von dem Vorhandensein der Laube, wie mir die Umweltministerin Priska Hinz schriftlich mitteilte. Nun soll das Förderprogramm Stadtgrün Abhilfe schaffen. Ob alles nach der erfolgten Förderung gepflegt wird, wage ich zu bezweifeln. Allein ein Bauzaun um das Gebäude hätte zumindest ein Hindernis dargestellt, um weiteren Vandalismus zu verhindern.