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Von Anfang an mit offenen Karten

KasernengeländeDie Hessische Landgesellschaft (HLG) stellte den Stadtverordneten am 11. September 2014  ihr Expose zur Vermarktung des Kasernengeländes vor, und informierte über den Stand der sogenannten Infrastruktur-Ertüchtigung in der Ostpreußenkaserne.

Gute Vorsätze der Hessische Landgesellschaft (HLG)

Frau Brede überraschte mit mehreren Äußerungen:

Man wolle jetzt von Anfang an mit offenen Karten spielen. Bemerkenswert!
Es heißt doch, dass in den vergangenen Jahren die Stadtverordneten getäuscht wurden. Die bisherige Erfahrung mit der Hessische Landgesellschaft (HLG) bestätigt das.

Das Vermarktungsergebnis sei nicht optimal gewesen, die Außenwirkung nicht optimiert gewesen.
Der bisher angesetzte Erlös von 500.000 € werde eher negativer ausfallen. Endgültige Zahlen stünden noch nicht fest. Wann das Gelände vermarktet sein wird, stehe in den Sternen.

Seit November 2012 wurde schemenhaft von einem Unternehmen gesprochen, das „etwas mit Metall zu tun hat“ (Joachim Kothe) bis der Deal mit dem Panzerverschrotter platzte. Auch die Algenzucht wurde von der Hessische Landgesellschaft (HLG) mit getragen, sogar der Regionalausschuss beim Regierungspräsidenten fiel auf die windigen Argumente des damaligen Bürgermeisters herein und gab grünes Licht zur Erweiterung des Gewerbegebietes um die ehemalige Standortschießanlage.

Kosten des Kasernenkaufs
Frau Brede zeigte mit einer kaum lesbaren Projektion (lindgrün Schrift vor gelblichen Hintergrund) den Kostenstand der Arbeiten in der Kaserne und machte wieder einige bemerkenswerte Äußerungen.

Der „Verfahrensstand“ stehe nun bei 1.577.266,40 € (1,58 Mio.). Insbesondere die Bewirtschaftungskosten seit Kauf seien nicht zu vernachlässigen, betonte sie mehrfach. Verfahrensstand heißt, diese Summe stellt die HLG der Stadt in Rechnung, wenn sie nicht durch Einnahmen reduziert werden kann.

 In Jahr 2014 sollen 4,34 Mio. Euro verbaut werden. Die Kanalarbeiten sollen bis Ende September abgeschlossen sein, der Straßenbau und der Neubau der Wasserleitungen bis Ende Oktober .

Es seien auch noch nicht alle Kosten erfasst:
– es gäbe immer wieder Überraschungen im Laufe der Erschließungsarbeiten
– die Ausgleichsmaßnahmen sind bisher verschoben worden und sind nun nachzuholen
– noch sind nicht alle Arbeiten vergeben
– eventuell kommen noch Abrisskosten hinzu

2015 kommen noch Bauarbeiten für 1,26 Mio. Euro hinzu.

Von den bewilligten Fördermitteln in Höhe von 1,75 Mio. Euro ist noch keine Abschlagszahlung erfolgt.
Was sie nicht sagte: Nach den Förderbedingungen müssen die geförderten Baumaßnahmen in diesem Jahr abgeschlossen sein. Daher auch der hohe Zeitdruck, unter dem die Arbeiten erfolgen.

Frau Brede meinte, wenn das Gebiet, welches bisher für BTD zurückgehalten wurde, neu im Block vermarktet wird, müsse neu kalkuliert werden.

Preisrahmen für die Grundstücksverkäufe
Man habe einen Preisrahmen festgelegt, den die HLG von sich aus nicht verlassen würde. Z.B: 30 €/qm Geschossfläche .
Über die Pachtzahlungen für den Solarpark, der jedes Jahr 75.000 Euro für die Stadt bringen sollte äußerte sie sich nicht.
Ob durch die Vermarktungsaktivitäten neue Kosten für die Stadt entstehen, sollten die Stadtverordneten schon wissen.

Auf einer der letzten Folien der Präsentation war zu lesen: „Anzustrebende Zusammenarbeit mit Wirtschaftsförderung Schwalm – Eder und Regionalmanagement Nordhessen“.

Bestandsaufnahme, Analyse des Zustands, Kostenkalkulation und Zusammenarbeit mit Regionalverbänden sollten am Anfang eines solchen Großprojektes stehen – nicht am Ende.

In welcher Form sich die Erschließungs- und Entsorgungskosten aus den ehemaligen Kasernen nach der neuen Entwässerungssatzung im Gebührenbescheid der Bürger wiederfinden, bedarf einer gesonderten Betrachtung.

Es fiel auf, dass der ebenfalls anwesende Herr Kothe sich im Hintergrund hielt und nur den Laptop bediente. Bisher stand er Ex-Bürgermeister Wagner sehr unterstützend zur Seite.

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Kommentare sind deaktiviert Empfänger "Von Anfang an mit offenen Karten"

#1 Kommentar von Niccoló am 2014 September 14 00000009 11:20 am 141069001111So, 14 Sep 2014 11:20:11 +0100

Frau Brede erklärte am Ende ihres Vortrages, dass es andernorts üblich sei, dass nach ihrem Vortrag ihr von der Versammlung Fragen gestellt werden könnten. Der Stadtverordnetenvorsteher setzte – ohne darauf einzugehen – die Sitzung fort.

#2 Kommentar von Bad Man am 2014 September 14 00000009 12:41 pm 141069488212So, 14 Sep 2014 12:41:22 +0100

Ein Anfang der Zahlen die da im Spiel sind.

Jedes Unternehmen hat doch Einnahmen und Ausgaben „tagesaktuell“ in der Buchhaltung.

Schon um frühzeitig die Kosten im griff zu haben.

Was also ist so schwer daran, eine Präsentation als pdf Datei den Homberger abgeordnten zur Verfügung zu stellen?

Und Herr Marx? Ein lieber und ehrenwerter Bürger Hombergs.

Ob der seinen Laden wirklich im Griff hat bezweifle ich schon länger.
Egal ob Protokolle; Änderungen und Streichungen von TOP; Vorbereitung auf Gäste wie Frau Brede usw.
Na ja.
Im Kreistag ist er nicht so gefordert. Vielleicht wechselt er ja in den Kreisausschuss.
Da soll ja wirklich die Creme de la Creme der Politiker des Kreises ihr zuhause haben.

#3 Kommentar von Teufelchen am 2014 September 15 00000009 5:26 am 141075516205Mo, 15 Sep 2014 05:26:02 +0100

Man will jetzt offen sein?
Wer bisher mit verdeckten Karten operiert hat und das als Auftragnehmer: Ist das schon Untreue? Ist der Stadt auch hier ein schaden entstanden?
Das Bürgerbegehren will man kippen wegen ein paar Zehntausend angeblicher Verluste. Hier sind es Hunderttausende wenn nicht Millionen und keiner regt sich auf seitens der Stadtverordneten?
Mä hone jo, sagt man in Nordhessen.
Die Homberger Politiker stört ihr selbstgeschaffener Schuldenberg scheinbar wenig.

So ganz offen erscheint mir das nicht zu sein.
Eher ein halbherziger Versuch die Wogen etwas zu glätten.

Und klar erkennbar wird: Es gab Versäumnisse in der Vermarktung.
Davon wird ebenso wie von den vollständigen Kosten, locker abgelenkt.

👿

#4 Kommentar von Ein Freund am 2014 September 16 00000009 8:49 pm 141089698008Di, 16 Sep 2014 20:49:40 +0100

Lieber Axel
Als vom Bürger gewählter Stadtverordneter finde ich es beschämend, ein solches Schnäppchen in Anspruch genommen zu haben. Ich hätte erwartet, das gerade Du den neuen Bürgermeister hilfreich zur seite stehst. Gib das erwobene Gut unkonventionel zurück unter Erstattung deines Kaufpreises. Das wäre ein Zeichen für unsere Stadt und seine Bürger. Du vermeidest den langen Weg durch alle Istanzen wie Anwälte, Gutachter und letzlich Gerichte. Auch um der Stadt hohe zusätzliche Kosten zu ersparen.
Die HLG hat einen ersten Schritt getan, indem sie sagt, das man jetzt mit offenen Karten spielt .
(demnach war es in den letzten 12 Jahren nicht so)
Der Magistrat teilt offensichtlich diese Meinung nicht, denn sonst wären auch sie als Verantwortliche mit Kontrollfunktion zurückgetreten.
Es ist nicht schwer, diesen Schritt zur Rückgabe zu tun. Ansonsten viel Spass und großen Erfolg

#5 Kommentar von Mahner am 2014 September 17 00000009 7:57 pm 141098024307Mi, 17 Sep 2014 19:57:23 +0100

Soeben im Archiv des CDU-Stadtverband gefunden:

Pressearchiv 23.06.2012, 08:31 Uhr Übersicht | Drucken

Kasernenkauf als Chance

Ein Kommentar des Fraktionsvorsitzenden Klaus Thilo Kroeschell

In Homberg werden politisches Handeln von Bedenkenträgern ausgebremst und Chancen für eine positive Zukunftsentwicklung verspielt, indem nach demokratischen Regeln zustande gekommene Beschlüsse in Frage gestellt  und mit allen Mitteln ausgehebelt werden sollen.

Einer kleinen Gruppe von Homberger Bürgern  will dies gelingen. Sie bewerten die Risiken höher als die Chancen für Homberg. Sie stellt den Ankauf des Kasernengeländes durch die Stadt als einen Fehler dar, der die Verschuldung der Stadt weiter antreibt und schürt damit bei den Bürgern Ängste, um sie zur Unterschrift für ein Bürgerbegehren zu veranlassen. Das ist falsch!!!

Miit dem Kasernengelände besteht für Homberg eine realistische Chance zur Entwicklung eines Gewerbeparks. Denn  schriftlich bestätigte Kaufzusagen von unterschiedlichen Branchen über 650.000 € liegen bereits vor und weiteres Interesse gibt es für eine Ansiedlung mit Zukunftstechnologien, wie z.B. ein Recycling von Altreifen in die Bestandteile aus denen der Reifen besteht; durch ein sogenanntes Pyrolyseverfahren. Ressourcenschonung durch Wiederverwertung ist Zukunft. Dabei zu sein ist die Chance für unsere Stadt.

Bei einem Kaufpreis von rund 1,3 Millionen €  für das ganze Kasernengelände, von dem schon sofort ca 650.000 €  durch Verkauf zurückfließen und die Zahlung des Kaufpreises in fünf Jahresraten geleistet werden kann, also auch fünf Jahre die Chance besteht weiteres Gewerbe anzusiedeln, ist es nur richtig das Gelände für die Stadt zu erwerben.
Nur als Eigentümer können wir bestimmen wer und was angesiedelt werden soll.
Der geplante Solarpark entlang der Bahntrasse wird verpachtet und bringt in 20 Jahren ca. 2.000 .000 € Pachtzahlungen ein.

Um Wertschöpfung hier zu behalten ist eine Bürgerbeteiligung z. B. als Genossenschaft angedacht und auch zugesagt.
Die angesiedelten Betriebe werden Gewerbesteuern zahlen und Arbeitsplätze schaffen.
Wer Arbeit anbieten kann hält Einwohner in seiner Stadt.

Die CDU hat dem Ankauf zugestimmt, weil wie dargestellt, sich Chancen für Homberg ergeben, die wir nicht ausschlagen dürfen.
Welche Gemeinde im Schwalm Eder Kreis kann ein Gewerbegebiet entwickeln ohne weiteres Ackerland zu versiegeln?
Die Initiatoren des Bürgerbegehrens gegen den Ankauf durch die Stadt Homberg gefährden die Chancen für Homberg, die Einnahmesituation zu verbessern, damit Homberg auch zukünftig die Leistungen für seine Bürger erbringen kann, die sie erwarten.

Jeder Bürger, der den Aufruf zu diesem Bürgerbegehren unterschreibt muss sich klar darüber sein, dass er damit die Geduld der Investoren, die vor der Tür stehen, arg strapaziert, weil wieder Wochen der Unsicherheit in Homberg bestehen, mit offenem Ende und dass besonders im Solarpark, wenn der Anschluss ans Netz nicht zum bis zum 30. September erfolgen kann, die Pacht zum Schaden für Homberg sicher sehr viel geringer sein wird.

Jeder Bürger, der den Aufruf zu einem Bürgerbegehren, unterschreibt, muss sich klar darüber sein, dass er dafür verantwortlich ist, wenn durch weitere Verzögerung des Ankaufs Schaden für Homberg entsteht.

Bedenken Sie, dass das Bürgerbegehren, wenn es möglich wird durch Ihre Unterschrift, den Ankauf des Kasernengeländes soweit verzögert, das die Investoren abspringen können und selbst wenn das Bürgerbegehren den Ankauf befürwortet nicht mehr zur Verfügung stehen.

Sofortige Einnahmen von 650.000 € für Homberg stehen auf dem Spiel. Wollen Sie das verantworten???  

Klaus Thilo Kroeschell

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aktualisiert von Christian Haß, 29.10.2012, 11:23 Uhr  

#6 Kommentar von Scherzbold am 2014 September 17 00000009 8:47 pm 141098325208Mi, 17 Sep 2014 20:47:32 +0100

Wenn Träume zu Schäumen werden….

Roulettspiele gehören in die Spielbank und nicht in das Homberger Parlament.

 

 

 

#7 Kommentar von Niccoló am 2014 September 17 00000009 10:43 pm 141099022210Mi, 17 Sep 2014 22:43:42 +0100

zu 5.

Was hat sich die CDU damals einen abgebrochen! Alles umsonst. Zwei Gefälligkeitsgutachten und verständnisvolle Richter am Verwaltungsgericht in Kassel, die die Prioritäten richtig setzen, haben ausgereicht, um einen Bürgerentscheid zu verunmöglichen.