HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Vorsicht Krankenhaus

BildIn Homberg stehen viele Gebäude leer. Jetzt bekommt ein Privateigentümer eines Gebäudekomplexes politisch und medial eine große Bühne.

Für die letzte Stadtverordneten-Versammlung waren groß Informationen angekündigt. Was der Konzernvertreter sagte war so dürftig, dass sogar die HNA in ihrem Kommentar dazu fragte:

"Was war das denn?"

"nur eine halbgare Idee" – "nicht mehr"

Was steckt dahinter, dass jetzt der alte Krankenhaukomplex so in den Mittelpunkt gerückt wird.

Für Asklepios ist das ehemalige Krankenhaus ein Ballast geworden. Der Konzern hat als Eigentümer die Verantwortung für das Gelände. Die will er loswerden. Die Stadt soll dabei helfen. Asklepios braucht die Stadt, denn das Gelände ist im Flächennutzungsplan als Sondergebiet Krankenhaus ausgewiesen. Diese Zweckbestimmung kann nur die Stadt mit den Stadtverordneten ändern, also muss Asklepios das Vorhaben der Stadt schmackmaft machen.

Aber auch dem Bürgermeister kann diese "halbgare Idee" nutzen. Bei dem Einkaufszentrum geht nichts voran, selbst bei dem Bau des Baumarktes ruht seit über einer Woche die Arbeit. Zwei Versuche Fördermittel für Marktplatz 15 zu bekommen sind gescheitert. Mit dem Blick auf das Krankenhaus kann die Öffentlichkeit abgelenkt werden.

Zu Sache selbst

Privatisierung statt Gemeinwohl
Es war und ist das erklärte Ziel der Parteien CDU, SPD und FDP, öffentliche Güter, die dem Gemeinwohl dienen, zu privatisieren. Das ist bei dem Krankenhaussektor im Kreis weitgehend gelungen. Jetzt kann aus der Krankenhaus-Versorgung Gewinn gemacht werden, der in private Taschen fließt. Asklepios hat seine Planung durchgesetzt und erhält weitere öffentliche Mittel, um ihre Standorte in Schwalmstadt und Melsungen auszubauen. Private Gewinne statt Gemeinwohl, das ist auch weiterhin politisches Ziel der Parteien, auch wenn sie vor Ort über den Verlust des Krankenhauses jammern.

Neues Wohngebiet am Stadtrand – Leerstand innen?
Wohnen am Südhang mit Blick über das Efzetal ist sicherlich eine begehrte Wohnlage. Angesichts des vorhanden Leerstandes und der richtigen Maxime "Innenentwicklung statt Außenentwicklung" passt das nicht. Gern wird bei jeder Gelegenheit vom demoskopischen Wandel gesprochen, der in Homberg zu einem Einwohnerrückgang führt. Woher sollen die Bewohner für die angedachten Neubauten kommen? Zuzüge nach Homberg wird es wohl kaum geben, da sind die Nachbarstädte attraktiver. Sollten Homberger sich für einen solchen Bauplatz oder eine Mietwohnung entscheiden, dann würde an anderer Stelle in der Stadt Leerstand entstehen.

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12 Kommentare zu “Vorsicht Krankenhaus”

  1. Termin Ator

    Der Bürgermeister freut sich ebenso wie die Mitglieder der ARGE über jede Ablenkung von alldem nicht umgedrehten Steinen, Fehlenden Erklärungen zu Kostenüberschreitungen, Wanderzirkus Musikschule und Kosten des neuen Kindergartens samt Außenbereich und Waldkindergarten. Ablenkung auch von der bis heute nicht umgesetzten Baumschutzsatzung die die Grünen forderten und die der Grüne Höse nicht einmal auf den TOP  brachte seit er Ausschussvorsitzender war. Ganz zu schweigen von den Sculden bei der HLG oder den Kosten der mit dem Kreis gemeinsam betriebenen Stadtbücherei. Über eine Million sollten aufgeteilt werden. Abgelenkt wird auch von Stillstand im Bereich Ulrich Areal, davon dass der Kreisverkehr zwar probeweise in Betrieb ist, jedoch keinerlei Daten erfasst werden bzw. wurden. Abgelenkt von Verkäufen an zunächst nicht bekannte Unternehmen, die plötzlich an Stelle der ursprüngliche Käufer auftauchen. Auch das man ohne Nachdenken das Kaufangebot 310 000 € annimmt. Still auch Rückkauf Kasernengelände, Stadtmarketing und die staatsanwaltliche Frage wo der Grund für eine Zahlung von 9000 € lag. Abgelenkt von der Spende eines Investors und vom Stillstand auf dem Schlossberg.

    Vor lauter Ablenkungsmanövern und den versteckten Minenfeldern wird mir auch ohne sommerliche Hitze doch recht schwummrig im Kopf. Nichts für ungut. Auch nicht im Hinblick auf all die "verdienten" Entscheidungsträgern. Aber ein Ausspruch von Arnie würde ich mir bei einigen ehemaligen und jetzigen schon wünschen: "Hasta la Vista, Baby"

  2. Frustrierter

    Privatisierung statt Gemeinwohl

    Bahn privatisiert

    Post privatisiert

    Krankenhäuser privatisiert

    Verkehrsbetriebe privatisiert

    Viele Lehrer erhalten nur noch Zeitverträge u.v.m.

    Was ist bisher besser geworden?

    Mir fällt nichts ein, außer Kostensenkungen, die die Bediensteten der Unternehmen hinnehmen mussten. Busfahrer fahren inzwischen zu Dumpinglöhnen. Sie haben keine Cockpit-Vereinigung…

  3. wisser

    Homberg kümmert sich doch um 500 Flüchtlinge die nicht ins Krankenhaus einziehen dürften und Ritz sieht dies wie er heute in der Kirche gesagt hat immer noch als eine sehr wichtige und vor allem notwendige Aufgabe für Homberg an.

    ich finde er sollte den doch ach so sozialen Fritzlarern ein paar abgeben, die haben nicht mal mehr 100

  4. Kritischer Bürger

    Der amtierende Bürgermeister ist längst im ganz speziellen Homberger Politik-Betrieb angekommen.

    Das ging schneller, als ich es je vermutet hätte.

    Die Mehrzahl seiner Wähler erwartete meiner Meinung nach einen Bürgermeister, der die vorhandenen Strukturen im Magistrat und der Stadtverordnetenversammlung aufbricht und seine Politik an den Interessen der Homberger Bürger ausrichtet, fernab von parteilichen Interessen. Wie wir wissen, trat er als unabhängiger Kandidat an.

    Es gibt sogar Oberbürgermeister in diesem Land, die die Direktwahl als Parteimitglied für sich entschieden, obwohl ihre Partei im Parlament nicht die Mehrheit stellt und in der Folgezeit ihr politisches Profil so schärften, dass eine Wiederwahl wahrscheinlich ist.

  5. Abakus

    Wisser

    "Homberg kümmert sich doch um 500 Flüchtlinge" …ach so sozialen Fritzlarern ein paar abgeben, die haben nicht mal mehr 100

    Woher haben sie die Zahlen ?

    Wie sieht es im ganzen Kreis aus? Der Vergleich zu anderen Kreisen oder Kassel, das jammert man müsse 30 Millionen ausgeben

  6. Wähler

    Ehemaliges Krankenhaus in Homberg:

    Bitte, Herr Bölling, klären Sie die Leser dieses Blogs, zu denen auch Grünen-Wähler gehören, auf, wie Ihre Einschätzung zu den Plänen von Asklepios ist.

    Als Betriebsratsvorsitzender von Asklepios kennen Sie sicher Internas.

  7. Abakus

    Was ist denn die Alternative zu den Plänen von Asklepios?

    Stehen lassen und zur immer sichtbaren Ruine verfallen lassen? Die Stadt kauft es für einen € und macht dann was damit? Als Brache rekultivieren?

    Homberger Bürger sammeln und machen dann daraus ein privates Krankenhaus – ohne Kassenpatienten?

    Irgendwie scheint mir, ist in Homberg Stadtverordnetenversammlung und Bürgermeister mit Magistrat tatsächlich ein Spiegelbild der Bürgerschaft. Ausnahmen bilden dann die kleine Opposition  die regelmäßig abgekanzelt wird.

     

  8. skeptiker

    Ob ein Abriss und in Folge dessen Neubauten weiter den Leerstand in der Innenstadt voran treiben, wage ich zu bezweifeln. In der Homberger Altstadt ist es schwer Mietwohnungen oder Häuser zu finden die in annehmbaren Zustand sind, dazu kommt das wenige Parkplätze beinhalten und das Parkkonzept für Anwohner nur mit weiteren Fußwegen verbunden ist. Gerade dort sind Mietwohnungen mit angemessener oder gehobener Austattung rar. Natürlich ist ein Neubaugebiet außerhalb verlockend, passiert dort nichts, ändert sich aber der teilweise desolate Zustand in der Altstadt genauso wenig.

  9. Comment

    das Homberg und Schwalmstadt die mit Abstand die höchsten Flüchtlingszahlen und zwar dauerhaft hat weiß jeder, der es wissen will.

    Ansonsten versucht Ritz , wie auch der Schwalm-Eder Kreis nicht über diese Zahlen zu sprechen,

    Ritz als.  gut Situierter und Hombergs Bürgermeister mag seine soziale Arbeit darin sehen , den Flüchtlingen zu helfen., 

     

    Bölling hätte das Homberger Krankenhaus sehr gerne als Erstaufnahmeinrichtung für Hunderte vonFlüchtlinge gesehen. 

    diese Menschen sind von den Hombergern gewählt.

  10. Mister X

    Heute in der Printausgabe der HNA.

    Befragung der Fraktionsvorsitzenden zum geplanten Abriss des ehemaligen Krankenhauses.

    Wohltuend nehme ich zur Kenntnis, dass sich alle Franktionsvorsitzenden zurückhaltend äußern. Das gibt mir Hoffnung, dass die Homberger Geldmaschine nicht vorschnell in Gang gesetzt wird.

    Hoffentlich bleibt es dabei!

  11. homberger

    AuchRitz wird sich in Zukunft mit seiner Willkommenskultur zurückhalten, Mama Merkel tut es nun,

    Menschen und fremdenfeindlich wurde von Merkelanhängern und Grünen die Kritiker bezeichnet die von nicht hinnehmbaren unfontrollierten Zustrom gesprochen haben.

    Merkel wird dieser Kritik mit ihrer Kertwende nicht zu hören bekommen.

    Propaganda und Oppurtunismus weit verbreitet wie e und je.

    Bölling hat das Homberger Krankenhaus mit verraten, als er sich plötzlich und unvermittelt für einen Neubau in Ostheim aussprach! Böllings Partei bekam mehr Stimmen als die Schnappaufs

    Warum auch immer…….

  12. Termin Ator

    Noch mal die Fraktionsvorsitzenden, die sich bis auf Herrn Gerlach so vernünftig anhören.
    Herr Gerlach hat da eine etwas eigene Meinung, er macht Schuldvorwürfe. Nicht gerade die freundliche Art Verhandlungen führen zu wollen. Er macht Schuldvorwürfe, ohne Fakten zu nennen.

    Er meint, der Konzern habe in Homberg eine Menge gutzumachen. Und fordert… im Namen von “Wir“ ( Wer Herr Gerlach ist „WIR“ ? ) von Beginn an, dass Politik, Bürger und Stadtentwickler in den Planungsprozess konstruktiv eingebunden werden.
    Er wirft Kreis und Land vor, diese hätten Homberg mit dieser Situation über Jahre alleingelassen. Und erwartet daher weitere Hilfen.
    Welche Hilfen gab es denn bisher, wenn man doch angeblich im Stich gelassen wurde ?

    Betrachtet man dann die zukünftigen Vorstellungen, so spannen die einen weiten Bogen, sind eher weniger konkret oder zeigen kaum was Neues.

    Herr Gerlach fängt mit einem Allgemeinplatz an, "die Weiterentwicklung Hombergs stehe für die SPD im Vordergrund“, das müsse Asklepios akzeptieren“.
    Zur Lage an der Nordumgehung, mit Nähe zur Innenstadt, zum Osterbach einerseits und zu "überregionalen Arbeitszentren" wie B. Braun und VW würden sich Perspektiven öffnen.

    Welche denn Herr Gerlach? Haben sie nicht Kassel und die Ostheimer Flächen vergessen? amazon usw?
    Die paar Wohnungen sollten doch eher attraktiv für Mitarbeiter örtlicher Firmen sein.

    Auch Herr Haß CDU schweift in etwas zurück, was letztlich auf den Feldern der CDU in Bund und Land erwachsen ist: Eine Krankenhausreform die leider für Homberg nachteilig war. Er äußert ebenfalls leichte Vorwürfe an Asklepios. „Bedauerlicherweise habe Asklepios eine Reaktivierung des Krankenhauses nicht in Betracht gezogen.

    FWG Jäger weist auf "seniorengerechtes Wohnen“ hin. Hoffentlich meint er nicht die Wohnpaläste die nur mit viel Rente oder Pension ausgestattete Bürger sich leisten können.
    Die erwarten dann aber auch einiges im Umfeld.

    Herr Jütte meint, man könne dort ein Gesundheitszentrum schaffen. Ob das in die bereits bestehenden Strukturen passt, scheint ihm nicht bekannt zu sein. Dazu dann Wohnungen oder einfach eine Art Erweiterung 

    Herr Bölling haut in die gleiche Kerbe erweitert um bezahlbare Wohnungen auch für junge Familien, barrierefreier Wohnungen für Ältere.
    Warum bezahlbare nur für Junge und barrierefreie nur für Ältere?  Kein weiteres Baugebiet für Einfamilienhäuser sind seine Vorstellung. Was denn passt dorthin? Gesichtslose Wohnblocks? Hochbauten die der Landschaft nicht angepasst sind? 

    Herr Nistler Bürgerliste meint, in Verbindung mit dem „Pavillon“ ( Richtig Papillon? )  eine Seniorenanlage, Mehrgenerationenhäuser wären für die Stadtentwicklung zukunftsweisend. Und fordert dann Selbstverständlichkeiten wie Parkplätze und eine gute Verkehrsanbindung zu einem medizinischen Servicezentrum.
    Was meint er mit Verkehrsanbindung an dieser Stelle?

    Mein Fazit:
    Kaum Fakten, Schuldzuweisungen und weiter Träume die nicht real sind. Eher dürftig.
    Trotz meiner vorherigen Kritik ist die Idee von Herrn Nistler und Herrn Jütte mit einem medizinischen Zentrum passend, die Frage ist: Ist es Angesichts der Haushaltslage und der Verteilung der medizinischen Leistungen nach derzeitigen Plänen des Bundes und des Landes überhaupt darstellbar.

    Asklepios ist ein gewinnorientiertes Unternehmen, insofern sollte man mit Asklepios an einem Strang ziehen, statt Forderungen zu stellen.
    Vergessen wurde der Bedarf von Asklepios für seine Mitarbeiter – hier könnte der Konzern durchaus mit Qualität als Arbeitgeber für sich werben.

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