HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

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Warum fliehen Menschen aus den Nahen Osten zu uns?

KopfabhackerDie HNA veröffentlichte einen Leserbrief von Klaus Bölling (Bündnis90/Die Grünen) in dem er sich zum Flüchtlingsthema äußert. Als Grund zu fliehen nennt er die "engstirnigen Kopfabhackern". Auf diese populistische Wortwahl antwortete ich mit einem Leserbrief, den die HNA aber bisher nicht veröffentlichte.

 

 

Klaus Bölling schreibt in seinem Leserbrief von den Kopfabhackern im Nahen Osten. Die "engstirnigen Kopfabhacker" des Islamischen Staates (IS) werden aber von angesehenen "Kopfabhackern" unterstützt.
Die "Kopfabhacker" im saudischen Königreich haben im letzten Jahr 175-mal zugeschlagen. Nach dem Freitagsgebet auf öffentlichen Plätzen wurden die Enthauptungen mit dem Schwert zur Schau gestellt.
Das Handelsblatt schreibt: "Was die Welt bei der Terrormiliz "Islamischer Staat" als barbarisch verurteilt, ist Alltag in Saudi-Arabien."

Die saudischen "Kopfabhacker" genießen in Deutschland hohes Ansehen – als zahlungsfähige Kunden. "Saudi-Arabien ist seit Jahren einer der wichtigsten Käufer von deutschem Kriegsgerät.", schreibt der Spiegel.

"Deutsche Rüstungsexporte in den arabischen Raum sind kein Selbstzweck, sondern ein notwendiges und legitimes Instrument unserer Außen- und Sicherheitspolitik." sagt laut Spiegel der wirtschaftspolitische Sprecher der Unionsfraktion.
So sichern die "Kopfabhacker" Arbeitsplätze in der Region bei den Rüstungsfirmen in Kassel. Die noch bestehenden Exportbeschränkungen für Panzer werden durch die jüngste Fusion von Krauss-Maffei-Wegmann in Kassel mit dem französischen Staatskonzern Nexter elegant umgangen.

Flüchtlingen hier zu helfen ist das eine. Damit jedoch die Menschen nicht gezwungen werden aus ihrer Heimat zu fliehen, ist anderes nötig.
Solange Deutschland stolz auf sein Rüstungsexporte als drittgrößter Weltwaffenlieferant ist und gewillt ist, seine Versorgung mit Rohstoffen und Erdöl mit kriegerischen Mitteln abzusichern, bleibt die Flüchtlingshilfe nur eine Kurieren an den Auswirkungen. Die Fluchtgründe bleiben erhalten – auch im "deutschen Interesse".

siehe auch:
Zwischenruf von Peter Vonnahme (ehemaliger Richter in Asylangelegenheiten)
Michael Lüders, Wer den Wind sät, Was westliche Politik im Orient anrichtet. Verlag C.H. Beck

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10 Kommentare zu “Warum fliehen Menschen aus den Nahen Osten zu uns?”

  1. Mister X

    "Zwischenruf von Peter Vonnahme ( ehemaliger Richter in Asylangelegenheiten)" Ich empfehle einen Gastbeitrag in der FAZ vom 30.09.15 von Herrn Prof. Heinrich August Winkler, der Neueste Geschichte an der Humboldt-Universität in Berlin lehrte. Dieser findet eher meine Zustimmung.    

    Link zum Gastbeitrag

     

  2. Frustrierter

    Herr Bölling ist in der KOMMUNALPOLITIK besser aufgehoben, als den HNA-Lesern die Welt zu erklären. 

  3. Das Homberger Gewissen

    Hallo Delf, ich finde den Artikel über die eigentlichen Auslösungsmomente der Flüchtlingsströme sehr gelungen. Ich gehe mittlerweile sogar so weit, dass der Export von Waffen weltweit geächtet werden müsste. Dies wird wohl ein Wunsch sein, der für immer Utopie bleiben wird, obwohl es gerade Deutschland gut anstehen würde, auf diesem Gebiet mit gutem Beispiel voran zu gehen. Auf der anderen Seite bin ich so sehr Realist zu sehen, dass es auch viele wirtschaftliche Verflechtungen gibt. Trotzdem kann es nicht immer so weitergehen, dass insbesondere Deutschland aber auch andere europäische Länder für die Vorgehensweise der US-Amerikaner nachhaltig über viele Jahrzehnte dafür Sorge tragen müssen, dass der Wiederaufbau in den Krisengebieten dieser Welt reibungslos durchgeführt werden kann.

     

     

     

  4. Distanzbetrachter

    Der Artikel heißt: Warum fliehen Menschen aus den Nahen Osten zu uns?

    Der Platzhirsch der Grünen hat sich geraume Zeit vor den Kommunalwahlen in Position gebracht, und den Menschen in Homberg gezeigt, dass er noch präsent ist.

    Er weiß, dass viele der HNA-Leser die dort verfassten Kommentare lesen, und dass einer dieser Leser der Stadtverordnete aus Wernswig ist.

    Mit erhobenem Finger wählt er mit der Überschrift „Flucht vor den Kopfabhackern“  ein etwas bizarres weltpolitisches Thema aus, das nach seiner Meinung den wahren Fluchtgrund dieser Invasion von Menschen zum Inhalt hat. Mit der von ihm gewählten Formulierung: „Kopfabhacker“ will er den Lesern ein düsteres Spannungsfeld aufbauen.

    Er nimmt für sich in Anspruch, als Moralist hier zu aufzutreten, der die Todesangst der Flüchtlinge vor den engstirnigen "Kopfabhackern" des Islamischen Staates beschreibt, welches vom saudi-arabischen Königreich protegiert wird.

    Es scheint, als wäre sein Schuss hinsichtlich der „Kopfabhacker“ zu voreilig gewesen, denn lt. einer vor kurzem gemachten Umfrage bei den in Deutschland ansässigen Flüchtlingen, ist deren wahrer Hauptfluchtgrund nicht der IS mit seinen Schlächtern, sondern der Syrische Präsident Assad.

    Insofern sollte man bei diesem sensiblen Thema doch ein wenig mehr verifizieren, damit man nicht falsches Wissen verbreitet und dadurch zusätzlich Stimmungsmache betreibt.

  5. Mister X

    Chapeau Distanzbetrachter!

    Selbstverständlich kann Herr Bölling seine Meinung in einem Leserbrief in der HNA kundtun.

    Aber zumindest in Homberg wird sein Leserbrief mit seinen politischen Ämtern auf kommunaler Ebene in Verbindung gebracht. Dies war vermutlich von ihm so gewollt. 

    SCHUSTER BLEIB BEI DEINEN LEISTEN – fällt mir spontan ein.

    Ich wünsche mir den Moralisten Bölling, wenn es um Ungereimtheiten in der Homberger Politik geht.

  6. Homberger

    Nun lese ich heute Morgen in der HNA dass der Bogen überspannt werden kann, bei ungleicher Lastenverteilung der Flüchtlinge.

    Als die Forderungen der Homberger vor 2 Jahren aufgestellt wurde, dass zu den bereits vorhandenen 250 Flüchtlinge nur noch 50 ins Krankenhaus sollten, hat man auf diese fast eingeschlagen. so haben dass viele Homberger empfunden. Zu sagen hat sich das fast niemand getraut.

    Jeder vernünftige Mensch hat schon vor 2 Jahren vor dieser Situatuon gewarnt.

    Bleiben die Grenzen offen ,hat bald keiner mehr was, andere Länder führen Krieg um Ihren Einfluss zu erweitern. Deutschland macht das Gegenteil, weil der Rassismus droht

     

    Nun sieht die HNAdas plötzlich anders, und ruft nach Lastenverteilung.

    Die HNA hat doch genauso die Willkommenskultur beschworen.

    die Konsequenzen ihres Handelns wollen weder Politiker, erst recht die HNA  Redakteuer nicht sehen. Erst jetzt wo es zu spät ist, sehen Sie langsam die Konsequenz.

     

    Herr  Rhode, hat damals für Homberg in der Krankenhausdiskusion nicht getan, 

    Anne Quehl, HNA ,Schwester von Regine Müller SPD Landtagsabgeordnete für den Schwalm-Eder Kreis schrieb vor ein paar Wochen, oder 3-5 Monatenals in Schwalmstadt weitere Flüchtlinge einziehen sollten, das Boot ist lange nicht voll.

     

  7. Kritischer Bürger

    Unsere Bundeskanzlerin sucht meines Erachtens mit ihrer übertriebenen Willkommenskultur gerade ihren Platz in den Geschichtsbüchern, komme was da wolle. Adenauer steht für die Aussöhnung mit Frankreich u.v.m., Brandt für die Annäherung an den Osten, ihr Ziehvater Dr. Kohl als Kanzler der Einheit und Dr.A. Merkel für??

    Für eine Umkehr ist es für sie persönlich wahrscheinlich zu spät.

    Berlin entscheidet, die Länder folgen ihr, teilweise unter leichtem Murren und die Kreise und Kommunen können sehen, wie sie vor Ort mit den gewaltigen Aufgaben fertig werden.

    Der gesunde Menschenverstand und die Nächstenliebe gebieten es, den Kriegsflüchtlingen zu helfen. Hierfür ist jedoch die Solidarität aller EU-Staaten erforderlich.

    Auch die Gutmenschen müssen einsehen, dass Deutschland nicht allein das Elend in dieser Welt beseitigen kann.

    Die ungehinderte Einwanderung aus Ungarn wird unser Land in naher Zukunft vor neue Probleme stellen. Ich bin der festen Überzeugung, dass sich unter die Kriegsflüchtlinge auch Personen mischten, die aus anderen Gründen die Gelegenheit nutzten nach Deutschland zu gelangen. Stichwort Kriminalität.

    Diese Personen und auch reine Wirtschaftsflüchtlinge ausfindig zu machen, wird die Sicherheitsbehörden vor einige Probleme stellen. Eine Überlastung der Gerichte ist ohne Personalaufstockung unausweichlich.

    Ich meine, dass auch solche Gedanken bei aller notwendigen Hilfsbereitschaft erlaubt sein müssen, damit der Rechtsfrieden in unserem Land gewahrt bleibt.

  8. Niccoló

    zu 6.

    Überlegen sie eigentlich, was sie schreiben? Soll Deutschland auch noch Bomben auf Syrien werfen? Sollen die Menschen in Syrien bleiben, damit sich das Bombenabwerfen auch lohnt?

    Würden sie gegen die Gründe, die zur Flucht führen, genauso Demonstrieren, wie gegen die Flüchtlinge?

    Sie müssten auch nicht viel weiter fahren als bis zum ehemaligen Homberger Krankenhaus. In Kassel vor Krauss-Maffei-Wegmann hätten sie Gelegenheit.

    Und wenn sie mit dem kurzsichtigen und perversen Argument kommen, das koste ja vielleicht Arbeitsplätze – das Geld für Rüstung ist woanders viel besser angelegt.

    Apropos "Wirtschaftsflüchtlinge" – gegen die Gründe hierfür könnten sie schon in Gudensberg vor der Geflügelfleischfabrik demonstrieren. – Und auch die "Produktion" von hochwertigerem Fleisch würde mehr Arbeitsplätze bringen. 

  9. Homberger

    Zu 8

    ich habe nie eine Partei gewählt die Waffenexporte unterstützt hat, ich war in der Friedensbewegung aktiv, ich möchte meinen hart erarbeiteten Wohlstand erhalten, meine Eltern haben dafür gehungert.

  10. Niccoló

    zu 9.

    Ich habe diese, Ihre Aussage kommentiert: "Bleiben die Grenzen offen ,hat bald keiner mehr was, andere Länder führen Krieg um Ihren Einfluss zu erweitern. Deutschland macht das Gegenteil, weil der Rassismus droht"

    Dürfen wir unseren Wohlstand mehren oder auch nur erhalten, indem wir andere Menschen töten, ihnen ihre Lebensgrundlage entziehen und/oder sie damit zur Flucht treiben?

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