HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Wenn das Wasser knapp wird …

… geht es nicht nur um Trinkwasser

   

 

Quelle: http://wasserstand.edersee.de/

 

Ohne ausreichend Wasser in den Flüssen kann in den Kraftwerken, die den Strom erzeugen, nicht mehr der Dampf gekühlt werden. Die Kraftwerke müssen heruntergefahren und eventuell auch ganz abgeschaltet werden. Das ist in den vergangenen Jahren schon geschehen.

Wenn großflächig Kraftwerke abgeschaltet werden müssen, ist die gewohnte sichere Stromversorgung gefährdet.

Ohne elektrischen Strom kann kein Trinkwasser gepumpt werden, auch das Trinkwasser für die Toilettenspülung. Ohne elektrischen Strom kann an der Tankstelle nicht mehr getankt werden.
Für lebenswichtige Einrichtungen gibt es immer auch Notstromversorgungen, doch wie lange können die aktiv sein?
Vielleicht wird die Stromversorgung nicht vollständig zusammenbrechen, es gibt zum Glück noch Solar- und Windkraftanlagen.

Der gewohnte Komfort der Stromversorgung ist dann nicht mehr gewährleistet.

Sind das alles nur theoretische Gefahren?
  

Der Edersee

Die letzten drei Jahre waren extrem trocken. Das wirkte sich auch auf den Edersee aus. Er ist heute, am 16. Dezember 2020, nur noch zu 20 Prozent gefüllt. Auch der ersehnte Regen im Herbst hat nicht viel gebracht. Zur Zeit beträgt der Zufluss 5,19 m³/s. 4.00 m³/s fließen ab, es ist schon reduziert worden. Im langjährigen Durchschnitt floss im Dezember 33, 4 m³/s zu.

Oder in der Pegelhöhe ausgedrückt:

Der Edersee ist voll gestaut, wenn die Höhenmarke 244,97 m über Normal-Null erreicht ist.
Aktuell zeigt der Pegel 223,46 m. Bis der Edersee ganz gefüllt ist, müsste er noch 21 Meter steigen.

Im letzten Jahr war im November / Dezember der Wasserspiegel schon bis ca. 235 m gestiegen.
Ab Mai ist der Wasserspiegel gesunken. Wasser musste abgelassen werden, damit genügend Wasser im Fluss fließt.

Gegenüber dem vorjährigen Wasserstand fehlen ca. 13 Höhenmeter. Es besteht die Gefahr, dass im nächsten Sommer das Wasser für die Kühlung der Kraftwerke.nicht mehr von der Menge oder der Wassertemperatur her ausreicht.

Druckansicht Druckansicht
   

 


18 Kommentare zu “Wenn das Wasser knapp wird …”

  1. Homberger Jeck

    Was hat das mit Homberg zu tun ???

    Erneuerbare Energien bestimmen in diesem Jahr die Stromerzeugung: Fast 53 Prozent betrug bisher der Anteil von Wind- und Solarenergie, Wasserkraft und Biomasse. … Davon Wasserkraft ca. 4 %.

    https://www.energiezukunft.eu/wirtschaft/oekostrom-weiter-auf-rekordkurs/

    Welche Kraftwerke liegen ander Weser:
    Grohnde …  noch bis 2021. ..  https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Weser-Wasser-fuer-Grohnde-noch-bis-2021,akwgrohnde103.html

    Bremen Farge … Stillegung 2024…  https://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk_Farge

    Heyden ( Datteln IV ) … Silllegung usw. in 2021 .. Heyden erhielt neben zehn weiteren Kohleblöcken einen Zuschlag, wodurch das Vermarktungsverbot am 1. Januar 2021 und das Kohleverstromungsverbot für diesen Block im Juli 2021 in Kraft tritt.

    Kernkraftwerk Unbterweser still gelegt 2011

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Unterweser

    🤡

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk_Heyden

  2. Delf Schnappauf

    zu 1: Wenn in Homberg eine sichere Stromversorgung auf Grund der Folgen der Klimakrise gefährdet ist, hat das mit Homberg zu tun. Es betrifft alle Bürger.

    An dem Edersee kann man deutlicher sehen, wie die Wassersituation insgesamt ist. Die sich daraus ergebenden Folgen sind in den letzen Jahren schon wiederholt in den Medien thematisiert worden.

    Aktuell:

    11.12.2020 – 08:00 Statistisches Bundesamt

    Stromerzeugung im 3. Quartal 2020: Kohle wichtigster Energieträger
    Wieder mehr Strom aus konventionellen als aus erneuerbaren Energieträgern

    Die Kraftwerke, die diese Kohle für die Stromerzeugung nutzen, müssen gekühlt werden.
    Wenn das nicht mehr ausreichend möglich ist, dann….

  3. IchkannGoogle

    Nur sind die wenigsten Kraftwerke in Deutschland von Laufwasserkühlung direkt abhängig,

    oder benutzen Seen als Hitzesenke.

    In Deutschland ist die Verwendung von Kühltürmen Stand der Technik, richtig ist das dort verdunstete Wasser wird aus Flüssen oder Tiefbrunnen entnommen. Kann aber auch ohne Probleme aus dem Netz zugeführt werden.  

    Herr Schnappauf spielt mal wieder den Demagoge der den Teufel in Neonfarben an die Wand malt..

     

  4. solarfan

    Gegenüber dem vorjährigen Wasserstand fehlen ca. 13 Höhenmeter. Es besteht die Gefahr, dass im nächsten Sommer das Wasser für die Kühlung der Kraftwerke.nicht mehr von der Menge oder der Wassertemperatur her ausreicht.

    1. Welche wichtigen Kraftwerke wären denn davon betroffen, das haben Sie doch sicher recherchiert bevor Sie hier dieses Weltuntergangsszenario eröffnet haben ?

    2. Was passiert wenn das Wasser im Sommer nicht mehr für die Kühlung dieser Kraftwerke ausreicht ? 

  5. Delf Schnappauf

    Den Kommentatoren zur Kenntnis:

    Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz hat 2019 eine Studie zur Dürre von 2018 veröffentlich:

    Die Folgen von Dürre und Hitze (PDF, 616KB)

    Ich kann nur hoffen, dass die obigen Kommentatoren das Bundesamt nicht der Demogagie bezichtigen und die Einschätzung zur Kenntnis nehmen.

    Daraus einige Textstellen zur Elektrizitätsversorgung:

    Im Hinblick auf Anfälligkeit und Bewältigung des Systems lassen sich dennoch einige wichtige Kriterien definieren, die die Verwundbarkeit der Elektrizitätsversorgung gegenüber Hitzewellen/ Trockenperioden bestimmen.

    „Eine Schlüsselrolle spielen in diesem Zusammenhang die Pegel von Flüssen sowie deren Wassertemperaturen. Niedrige Flusspegel wirken sich auf die Schifffahrt und somit insbesondere auf Kohlekraftwerke aus, deren Belieferung eingeschränkt sein kann. Die Wassertemperaturen der Flüsse beeinflussen die Kühlung von Kraftwerken. Um eine weitere Erwärmung der durch die Hitze und niedrige Pegel ohnehin schon warmen Flüsse zu verhindern, kann es während einer starken und langanhaltenden Hitzewelle zu einer Drosselung der Einleitung von Kühlwasser kommen. Folglich kann der Betrieb der Kraftwerke eingeschränkt bzw. unterbrochen sein. Im Sommer 2003 mussten konventionelle deutsche Kraftwerke um durchschnittlich 45 % zurückgefahren werden.

    „Diesem z. B. durch Hitze/ Trockenheit verringerten Angebot kann gleichzeitig ein erhöhter Bedarf an Strom in Industrie und Handel sowie bei Privatpersonen, z. B. bedingt durch Klimaanlagen, gegenüberstehen, was die Anfälligkeit erhöht.“

    „Eine der wenigen möglichen Maßnahmen gilt das Abkoppeln von Verbrauchern vom Netz um die Systemsicherheit zu erhalten und unkontrollierte Vorfälle mit möglicherweise kaskadenartigen Konsequenzen zu verhindern „

  6. Homberger Jeck

    Dem Blogbetreiber zur kenntnis:
    In ihrem Beitrag geht es um Edersee und die Eder / Weser. Die dortigen Kraftwerke und deren Betriebszeiten habe ich im Kommentar 1. bereits aufgeführt.

    Mein Beitrag als Antwort auf solarfan wurde bisher nicht freigeschaltet.

    Ihrem Beitrag folkgend müsse´ten wir auch jetzt deutlich machen, das Stromtrassen in Gebiete die bisher stark auf Wasserkraft setzen konnten, dringend erforderlich sind.

    Hinweise wie die in ihrem Kommentar vom 20.12.2020 14:02 Uhr bedeuten, dass alles was sich außerhalb von Homberg abspielt, auch (richtigerweise) Einfluss auf Homberg hat.

    Damit wird aus einem Homberger Hingucker, der die Innenereignisse Hombergs betrachtet (was in der Vergangenheit immer wieder betont wurde und zur Nichtfreigabe von Kommentaren führte), ein Blog der darüber hinausgeht.

    Wo also sind beispielsweise Beiträge zu der derzeitigen Pandemie, die ja auch erheblichen Einfluss auf die Stadt hat?

    🤡

     

  7. solarfan

    zu 6.

    Ein weiterer Kommentar von mir wird hier auch nicht angezeigt, obwohl ich ihn schon zwei mal abgesendet habe. Ich vermute allerdings ein Problem der Blogsoftware.

    Da Sie aber nun auch kritische Kommentare schreiben, müssen Sie auch mit Zensur rechnen, andere leben schon länger damit. 😉

    Weiterhin traut sich der Blogbetreiber leider nicht transparent zu machen, wenn er Kommentare nicht veröffentlicht, so dass man nicht erkennen kann, warum ein Kommentar nicht angezeigt wird. 

  8. solarfan

    An dem Edersee kann man deutlicher sehen, wie die Wassersituation insgesamt ist. Die sich daraus ergebenden Folgen sind in den letzen Jahren schon wiederholt in den Medien thematisiert worden.

    Na Herr Schnappauf, der Edersee ist voll ! Wenn man am Edersee deutlich sehen kann, wie die Wassersituation insgesamt ist, ist dann also alles in Ordnung ? 

  9. Delf Schnappauf

    zu 8:

    Der Wasserstand des Edersees ist ein Indikator. Es ist schön, dass er gut gefüllt ist. Der Schnee der letzten Zeit ist gut für die Bodenfeuchtigkeit, wenn es jetzt langsam taut, so dass möglichst viel Wasser in den Boden sinken kann und nicht in die Weser abfließt.

    Weiterhin leidet aber der Gesamtboden gerade auch in Nordhessen noch unter großer Dürre.
    Der Schnee allein darf also nicht täuschen.

    Dürremonitor mit den Karten der letzten 12 Monate:

    https://files.ufz.de/~drought/Gesamtboden_historisch_12_mon.zip

  10. Dr. Klaus Lambrecht

    @ Solarfan
    Mittlerweile lernen und wissen sogar die Schüler folgenden Sachverhalt: Ein Wassertropfen versickert mit einer Geschwindigkeit von einem Zentimeter pro Tag im Boden. Wenn der Wassertropfen heruntergefallen ist, braucht er also mehrere 100 Tage bis er überhaupt unten im Grundwasser angekommen ist!

  11. solarfan

    zu 10. Hat irgendjemand etwas anderes oder sogar gegenteiliges zu diesem Sachverhalt behauptet ? Wie Sie sicher wissen, kommen noch nicht einmal alle Wassertropfen unten an. 😉 Das ist auch nichts Neues, sondern war schon immer so.

    Nur zur Klarstellung, auch den Klimawandel hat hier niemand in Frage gestellt und schon gar nicht, dass die letzten Jahre zu trocken waren.

    zu 9. Weder ist der Wasserstand des Edersees vom 16.12.2020 ein Indikator dafür, dass irgendetwas nicht stimmt, noch ist der Wasserstand am 16.02.2021 ein Indikator dafür, dass alles in Ordnung ist.

    In diesem Zusammenhang wird dann noch etwas von großflächigem Abschalten von Kraftwerken und der Gefährdung der Stromversorgung erzählt. Welche wichtigen Kraftwerke aufgrund der Füllmenge des Edersees betroffen wären, ist bis heute nicht beantwotet worden. Kein Wunder, es gibt sie nicht.

    Schauen sich sich mal die Wasserstände im Dezember 1920 und 1921, in beiden Jahren unter 220 m.

    Dieser Bericht zeigt überdeutlich die optimistische und differenzierte Berichterstattung im Homberger Hingucker, über die man sich auch an anderer Stelle schon lustig gemacht hat.

     

  12. Leser

    Vor dem Klimawandel ist Nestlé & Co. 

  13. Hotspur

    @Dr. Lambrecht: Ein Wassertropfen braucht von der Mündung der Rhône in den Genfer See bis zum Ausfluss elf Jahre. Im Fluss selbst geht es in Minutenschnelle, weil der Druck die Fließgeschindigkeit erhöht. Wenn Ihr Wassertropfen allein auf den Boden trifft, mag er 100 Tage brauchen. Wie ist es, wenn der Wassertropfen mit zahllosen anderen die auf ihn drücken aus einer 20 cm Schneeschicht in den Boden fließt?

    Merke: Ein Wassertropfen kommt selten allein.

  14. Fragezeichen

    Fragen zum Wassertropfen:

    Da ich nicht mehr in die Schule gehe, kenne ich die Fakten die Dr. Lambrecht nennt, nicht. Wo finde ich diese Information?

    Die Zeit die ein Wassertropfen benötigt hängt von vielen Faktoren ab. Aufnahmefähigkeit, Bodenarten von der Oberfläche bis zum Grundwasser, Tiefe( auch Entfernung ) des Grundwassers (Strecke) um nur ein paar Fakten zu nennen.

  15. Dr. Klaus Lambrecht

    @ 13
    Es geht um das Grundwasser und  um den WAsserhaushalt in der durchwurzelten Bodenschicht. Es dürfte Ihnen vielleicht entgangen sein, das unser Bodenwasserhaushalt noch nicht wieder nach den Trockenjahren aufgefüllt ist. Wir brauchen monatelangen Regen sonst droht eine weitere Dürre. Fragen Sie einmal die Forstleute. Da spielt die Fließgeschwindigkeit des Wassers in einem Gewässer keine Rolle.

  16. Dr. Klaus Lambrecht

    @14

    Eben in der Hessenschau wurde vom Forstamt Melsungen der Zustand des aktuellen Bodenwasserhaushaltes erläutert.

  17. Fragezeichen

    Das beantwortet meine Frage nicht !

    Wo wir schon dabei sind:
    Frankfurt pumpt das Ried und den Vogelsberg leer.

    Melsungen kauft Wasser aus Spangenberg

  18. Dr. Klaus Lambrecht

    @ Fragezeichen

    Der Bodenwasserhaushalt ist sehr komplex unter dem folgenden Link finden Sie einige Erläuterungen. Nur hat der Wassertransport im Boden nichts mit dem Wassertransport in einem Gewässer zu tun. Der Transport basiert auf den Wassertransport in den Bodenkapillaren, deren Anzahl und Größe je nach Bodenart varieren können. 

    https://www.kliwa.de/grundwasser-wasserhaushalt.htm

Druckansicht Druckansicht

Powered by WordPress • Theme by: BlogPimp/Appelt MediendesignBeiträge (RSS) und Kommentare (RSS) • Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA. Impressum Impressum