Frage in der Bürgerversammlung
4. Multifunktionshaus Betriebskosten
4.1 Wie hoch werden die laufenden Bewirtschaftungskosten für das Multifunktionshaus sein? (Miete, Nebenkosten, Reinigung, Hausmeistertätigkeit)?
4.2 Welchen Anteil der Kosten werden die kreisweit tätigen Vereine tragen, die das Haus nutzen?
4.3 Wie hoch wird der Anteil sein, den die Stadt laufend zu tragen hat?
Antwort des Bürgermeisters
Keine Zahlen, nur viele Worte. Die Vereine sollen Miete zahlen. Wie hoch: Keine Antwort.
Anmerkung zur Antwort
Der Bürgermeister konnte keine Zahlen nennen, weil bei der Planung auch keine vorausberechnet worden sind. Wie üblich in der Stadt: Projekte werden ohne ausreichende Vorplanung und Wirtschaftlichkeitsberechnungen begonnen. Das war beim Ärztehaus und der Engelapotheke so. Es wird beim Multifunktionshaus so weitergehen und immer weiter zu Kostenüberraschungen führen.
Das Multifunktionshaus sollte am Anfang, das war 2017, nur in dem ehemaligen Supermarkt realisiert werden. Homberg erhielt nicht die übliche 45 Prozent Förderung, sondern das Doppelte, weil es in einer Haushaltsnotlage sei, war die Begründung. Statt sparsam mit den Fördermitteln umzugehen, kaufte die "arme" Stadt weitere Nachbargebäude und weitete das Bauprogramm aus, was natürlich zu Mehrkosten führen muss. Wo Fachwerk war, wurde der Klimakiller Beton eingesetzt – und das in einer Stadt, die sich sowohl Fachwerkstadt als auch Klimastadt nennt. Leider nur wertlose Etiketten. Der Fördermittelsegen verführte zu unbekümmerten Handeln.
Selbst die Heizung wurde in einen anderen Haushaltsposten ausgelagert; in das sogenannte Nahwärmenetz für die Altstadt.
Jetzt wird ein Blockheizkraftwerk gebaut. Nicht in der unmittelbaren Nähe zwischen den zu beheizenden Gebäuden, sondern etwas weiter entfernt.
Das Blockheizkraftwerk wird mit Gas betrieben. Gas, das im Preis rasant steigt.
Obwohl der Bau des Multifunktionshauses wie ein Fremdkörper in die Stadt gestellt wurde, ist nicht einmal eine Solaranlage auf dem Dach vorgesehen. Der Bau wird die Bürger:innen teuer zu stehen kommen. Verständlich, dass sich der Bürgermeister deshalb nicht traut, Zahlen zu nennen. Vielleicht gibt es auch keine, und es wird einfach blind gebaut.