HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Wieder freie Bauplätze in Homberg

Vor wenigen Wochen klang es noch anders.

Am 15. 07. 2021 hieß es in der Stadtverordnetenversammlung:

Nach wie vor besteht eine erhebliche Nachfrage an Bauplätzen für Ein- und Zweifamilienhäusern im Stadtgebiet Homberg und einigen Stadtteilen.
In den Baugebieten Holzhäuser Feld, Mühlhäuser Feld und Wichtelhecke in Holzhausen stehen keine freien Bauplätze mehr zur Verfügung. Die Baugebiete in den Stadtteilen Caßdorf und Mühlhausen sind ebenfalls fast alle veräußert
.

Und jetzt, drei Wochen später, wird auf der Titelseite der HNA geworben, dass es wieder Bauplätze in der Kreisstadt gibt. Es müssen jetzt auch keine besonderen Bedingungen eingehalten werden, jeder kann sich bewerben.

Am 11.2.2021 wurde noch von vermehrter Nachfrage geschrieben

Die noch verfügbaren Bauplätze werden aufgrund vermehrter Nachfrage von Bauinteressenten entwickelt.


Nachfrage oder nur Wunschdenken

Gab es überhaupt die erhöhte Nachfrage, oder entsprach es nur dem Wunschdenken im Rathaus? Schließlich musste für die teure Übernahme des Krankenhausgeländes ein Begründung her. Jetzt wo die Stadt endlich die Altlast Krankenhaus geschenkt bekommen hat, ist die Begründung mit der Nachfrage nicht mehr notwendig.

Oder können sich potenzielle Bauinteressierte den Bau nicht mehr leisten, weil die Einnahmen unsicher geworden oder durch Corona weggebrochen sind, oder war die Finanzierung so knapp gerechnet worden, dass bei den steigenden Baupreisen die Bauwilligen lieber Stopp sagten?

Wo soll die große Nachfrage nach Einfamilienhäuser auch herkommen, von den Arbeitsplätzen im Niedriglohnsektor der sich ausweitenden Logistikunternehmen ist sie nicht zu erwarten.

 
Geschäfte mit Ackerland

In Mardorf wurde mit dem Kauf des Geländes für den Kindergartenneubau auch eine fruchtbare Ackerfläche zu Bauland ausgewiesen. Bis heute wird dort nicht gebaut, obwohl es angeblich hohe Nachfrage gäbe. Die Stadt hat versäumt, eine Bebauungspflicht mit dem neuen Bebauungsplan zu verbinden. Es ging dabei eben nicht um neue Bauplätze sondern um eine zusätzliche Werterhöhung des Ackerlandes für den Verkäufer des Kindergartengeländes. Die Wertsteigerung vom Acker- zu Bauland ist die ergiebigste "Fruchtfolge" in der Landwirtschaft. Ackerland kostet 1,30 Euro/qm als  Bauland dann 40,00 Euro/qm

 
Landfraß, Klimaschutz – wichtiger ist das Geschäft

Und immer noch wird in der Politik von Bauplätzen geträumt. Jeder neue Bauplatz bedeutet weitere Flächenversiegelung und weiteren Straßenbau. Die massiven Klimaschäden werden einfach weiter ignoriert. Zu einem Umdenken reichen die katastrophalen Folgen der letzten Wochen immer noch nicht aus. Welche Schäden und wie viele Tote muss er noch geben, bis auch im Homberger Rathaus ankommt: Es muss umgesteuert werden, massiv und schnell.

 


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