HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

5000 qm Spielhalle im gemeinsamen Zweckverband

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3,3 ha sind an die Gauselmann-Gruppe im Gewerbegebiet Knüllwald-Remsfeld verkauft worden, dort sollen Spielhallen entstehen.

In der Verbandsversammlung des Zweckverbandes am 2. März war von einer Spielhalle nichts zu hören.
Nur eine kleine Notiz am 5. März in der HNA gab einen Hinweis auf das neue Vorhaben im gemeinsamen Gewerbegebiet. Auch in Homberg hat der Bürgermeister davon noch nichts verlauten lassen.
Dankenswerterweise machte ein Leserbrief auf die Problematik dieser Ansiedlung aufmerksam.

>>Hat der Vorstand des Zweckverbandes einmal eine Abwägung vorgenommenen zwischen den Arbeitsplätzen die da entstehen und den sozialen Folgen für die Region?

>>Will man mit einer solchen "Gewerbeansiedlung" die städtischen Einnahmen durch die fällige Vergnügungssteuer aufbessern?

>>Hat man sich überhaupt Gedanken gemacht, wie sich durch eine solche Ansiedlung das Suchtpotential mit allen dazugehörigen Begleiterscheinungen auswirken wird?


Ilona Füchtenschnieder,
Verband Glücksspielsucht:
"Die Vergnügungssteuer wird ja pro Gerät auch erhoben und die Kommunen sind die
Nutznießer. Und je mehr Geräte und je mehr Spielhallen es in der Kommune gibt, desto
höher sind natürlich auch die Einnahmen aus dieser Quelle."

Siehe auch:

Fachverband Glücksspielsucht
Zocken leicht gemacht
Soziale Kosten des Glücksspiels

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung-Beratungstelefon
zur Glücksspielsucht 0800 – 1 37 27 00
 

Dokumentation

20090305 HNA FH
Spielothek-Bau
Eingetütet ist im bestehenden Knüllwälder Gewerbegebiet der Bau einer Spielothek. Die Gauselmann-Gruppe hat dafür ein 3,3 Hektar großes Grundstück gekauft. Spielautomaten, Spielgeräte, Billardtische, ein Café und Internetanschlüsse mit Spielmöglichkeiten sollen zunächst auf 5000 Quadratmetern entstehen, sagte Bürgermeister Jörg Müller. Andere Teile des Grundstücks wolle die Gruppe selbst vermarkten. Im Gespräch seien Fast-Food-Restaurants und Hotels. Der Verkaufspreis: knapp eine Million Euro. (zty)

20090314 HNA FH

Leserbrief
Thema: Spielhalle im neuen Gewerbegebiet
Gratulation dem Zweckverband Schwalm-Eder-Mitte, es geht voran, das Gewerbegebiet beginnt zu blühen. Oder sollte man eher sagen, es treibt zweifelhafte Blüten?
Eine Spielhalle soll auf 5000 Quadratmetern Fläche entstehen (das ist die Größe eines Fußballplatzes!). Auch mit Hilfe von Geldern der Allgemeinheit wird hier der Spielsucht neuer Raum verschafft, während andererseits – wieder mit Geldern der Allgemeinheit – immer mehr Menschen mit einigem Aufwand von der Krankheit Spielsucht geheilt werden müssen, mal ganz abgesehen von dem ebenfalls geplanten Junk-Food-Restaurant.
Das erinnert fatal an die Subventionen für den Tabakanbau und den Kosten der Behandlung kranker Raucher für die Gesellschaft.
Was ist von den Absichtserklärungen der Verantwortlichen, vorrangig sozial, regional und ökologisch verträgliche Unternehmen anzusiedeln, geblieben?
Muss man jetzt schon jeden Interessenten nehmen und die Autobahn-Un-Kultur mit ihren negativen Begleiterscheinungen immer weiter im (noch) lebens- und liebenswerten ländlichen Raum verbreiten?
Schön wäre es, wenn stattdessen mehr Phantasie und Ideen erblühten, dabei helfe ich auf Wunsch gerne mit.
Helmut Koch, Dipl.Ing.agr., Homberg

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6 Kommentare zu “5000 qm Spielhalle im gemeinsamen Zweckverband”

  1. Barolle

    Wieder so ein mit Emotionen belastetes Thema wie Vor- und Nachteile von Bioprodukten in anderen Beiträgen.

    Ich bin klar für den Bau ! WARUM ?

    Dann sollte man als erstes die staatlichen Glücksspiele abschaffen: Lotto, Totto, Keno, Glücksspirale, Spiel 77, Sportwetten,
    Spiele im Internet, Tabak, Alkohol, Sex, Arbeit, Idole aller Art, Glauben an etwas usw.
    Ja selbst der Bereich der Körperpflege oder des Verzehrs von Bio – Produkten kann sich zu einer Sucht entwickeln.
    Denn die sind überall leicht zugänglich, haben ebenfalls ein hohes Suchtpotential.

    Entweder will man den mündigen Bürger und Freiheit oder man will es nicht.
    Wohin Verbote führen zeigt doch das Beispiel Prohibition oder Rauschmittel aller Art.

    Und so sind die Verbote von solchen Spielhallen nicht der Weg, Spielsucht zu vermeiden. Ähnlich wie man durch das Verbot von Ballerspielen oder die Waffenbeschränkung Amokläufe nicht verhindern kann. Dann müsste man jede Art von Gerät abschaffen mit dem man Amok laufen kann : Auch Fahrzeuge. Und Gift. usw.

    Wichtiger wäre es sich zu Fragen : Was wird durch unserere Gesellschaft falsch gemacht ?

    In Homberg sollte man sich mal eher intensiv mit dem beschäftigen, was da so alles im Bereich „Alleinherrschaft“ läuft.
    Denn die Opposition ist weder im Internet noch öffentlich spürbar und erkennbar.
    Wie schrieb es einer selbst über den ( GUT das es ihn gibt !!) Homberger Hingucker :
    Viel heißer Wind – wenig Aktion !
    Denn leider kämpft der Homberger Hingucker mehr oder weniger allein für ein besseres Homberg !

    Wegen mir baut das Center und die sonstigen Vorhaben. Denn wenn nicht – was anderes kriegen die hier sowieso nicht gebacken.
    Braucht man sich nur mal die Gemeinsamkeit im Bereich Nordhessenmanagement oder Rotkäppchenland im Internet anzusehen.
    Da wurstelt jeder vor sich hin. Meist mehr schlecht als Recht.

    Also : Pro Bau mit allem was noch kommt !

  2. Barolle

    Zum Thema Junk Food :
    Dazu zählt auch jede einseitige Ernährung – auch die zu Haus, die statt Kopfsalat mit wenig Inhaltsstoffen eben auch mal Kraut enthält. Und statt ganzjährig Nahrungsmittel zu fordern, wäre Jahreszeit bezogen wünschenswert.
    Nicht die Verteufelung eines Produktes oder einer Produktart ist angesagt, wichtig ist der richtige Umgang damit.

    Also : So wie man ab und zu Schokolade genießt oder Pralinen kann man auch FastFood oder Designer Food genießen.
    Aber nicht ausschließlich.

    Dann müsste man nämlich in seine Überlegungen die Summe aller Inhalte eines Produktes vom Anbau über Transport mit einbeziehen. U.a. ergibt sich dann auch das man ein vielfaches an pflanzlicher Energie einsetzt um tierische Produkte zu erzeugen.

    Es gäbe so vieles an der Welt zu verbessern – man könnte glatt verzweifeln.
    So z . B. darüber das nur ein geringer Teil des Aufwandes für Militär den Hunger und das fehlende Trinkwasser von Milliarden Menschen beseitigen würde.

  3. avaio

    @Barolle

    Da stimme ich dir zu.

    …im Gespräch seien Fast-Food-Restaurants und Hotels. Das wäre doch was für den Biobauer- Bio-Fastfood und Heu-Hotel… 😉

  4. Barolle

    Die HNA berichtet über eine Aktion gegen Spielsucht “ Weihnachtsmänner bescheren Homberg im März“.

    HNA online Kommentare :
    „Die Beratungsstelle für Suchtfragen wird bald in Homberg mehr zu tun bekommen, wenn im neuen Gewerbegebiet in Remsfeld die Spielhallen errichtet sind….“

    und

    „Ach du liebe Güte ! Dann schafft erst mal all die staatlichen Glücksspiele ab, dann Alkohol, Tabak, Klebstoff, Rauschgifte aller Art, Sex, Computer, Geld, Liebe, Einkaufsmöglichkeiten, Markenwaren, Kino, TV, usw.
    ALLES kann eine Sucht auslösen. Und jeder von uns ist Süchtiger. Und sei es Geltungssucht.
    Liebe Firma Ganselmann – geht nach Fritzlar – da dürft ihr bauen und die Homberger fahren dann da hin.
    Frei nach dem Motto : Wo Homberg ist ist NICHTS !“

    Das Letztere stimmt nicht: Da gibt es Weihnachtsmänner im März, eine Pferdetränke, moderne Spielgeräte, (Vorsicht! Suchtgefahr! ), Multi Fun Arena, Stretthockeyplatz, Basketballplatz, mobile Ganzjahreseisbahn, und bald auch noch einen Schul- und Erlebnisbauernhof !!

  5. Nordhässlicher

    Neubau einer MERKUR-Spielothek mit

    Gaststättte in 34593 Knüllwald-Remsfeld,  In den Neuwiesen 20

    Laut Plan sogar mit behinderten gerechten Parkplätzen, Fahrradständer und ca 300m² Gesamtfläche.

    Man hat es eilig zubauen, und möchte zeitnah anfangen.

    Wie kommt es das man zu diesem Thema nichts hört?

    Schließlich ist es doch ein interkommunales Gewerbegebiet?

  6. Hans-Erwin Schnabel

    Hallo Helmut, Deinen Artikel über den geplanten Neubau einer Spielhalle im Remsfelder Gewerbegebiet finde ich prima.Hoffentlich bewirkt er ein nochmaliges Überdenken der Genehmigung.Es ist schon sehr bedauerlich, dass die Folgekosten, die auf die Allgemeinheit zukommen, total ausgeblendet werden.

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